NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Donnerstag die Verluste deutlich ausgebaut. Nachdem die Notierungen am Morgen nur leicht gesunken waren, ging es am späten Nachmittag stark nach unten. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 70,18 US-Dollar. Das waren 2,00 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 2,28 Dollar auf 61,32 Dollar.
Im Tagesverlauf gerieten die Ölpreise immer stärker unter Druck. Belastet wurden sie durch die US-Produktion, die auf immer neue Rekordstände steigt. Daten des amerikanischen Energieministeriums vom Mittwoch zeigten außerdem einen starken Aufbau von Ölreserven in der größten Volkswirtschaft der Welt. Dies kann ein Hinweis auf ein zu hohes Angebot oder eine geringere Nachfrage sein und belastet in der Regel die Ölpreise. Dagegen konnten jüngste Schätzungen zur Fördermenge der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) die Ölpreise nicht stützen. Die Nachrichtenagentur Bloomberg bezifferte die Opec-Produktion im April auf durchschnittlich 30,3 Millionen Barrel. Damit wurde die Fördermenge stärker gekürzt als auf der Dezember-Sitzung des Kartells vereinbart. Neben den Ölstaaten am Persischen Golf hätten auch massive Produktionsprobleme im Opec-Land Venezuela hierzu beigetragen.