Vatikanstadt (Reuters) - Papst Franziskus hat US-Präsident Donald Trump bei einer Privataudienz zum Einsatz für Frieden und Klimaschutz aufgefordert.
Franziskus überreichte ihm dafür am Mittwoch die Darstellung einer Taube mit einem Olivenzweig als Friedenssymbol. "Es ist mein Wunsch, dass sie ein Olivenbaum werden, um Frieden zu schaffen", sagte der Papst. "Wir können Frieden gebrauchen", antwortete Trump. Außerdem übergab der Papst eine signierte Ausgabe seiner Weltfriedensbotschaft von 2017, in der er zu Gewaltfreiheit und Abrüstung aufruft, sowie seine Umweltenzyklika, in der eindringlich für den Kampf gegen den Klimawandel plädiert. Trump, der den Klimawandel öffentlich bezweifelt hat, bedankte sich und sagte: "Wir werden sie lesen." Trump überreichte dem Papst Schriften des Bürgerrechtlers und Pastors Martin Luther King als Gastgeschenk.
KLIMAERWÄRMUNG ZWISCHEN TRUMP UND PAPST
Zu Beginn des Treffens stellten sich beide den Fotografen, wobei der Papst ernst schaute, während Trump breit in die Kameras lächelte. Nicht nur beim Klimawandel, sondern auch bei Themen wie Einwanderung haben der Papst und Trump unterschiedliche Ansichten vertreten. Franziskus hatte vergangenes Jahr mit Blick auf Trumps Pläne zum Mauerbau an der mexikanischen Grenze gesagt, wer über Mauern statt über Brücken nachdenke sei "nicht christlich". Trump konterte, es sei "schändlich" seinen Glauben in Zweifel zu ziehen. Offen ist zudem nach wie vor, ob die USA aus dem Weltklimavertrag von Paris wieder austreten. Im Wahlkampf hatte er den menschengemachten Klimawandel als Erfindung der Chinesen bezeichnet.
Das persönliche Treffen schien zumindest das Klima zwischen den beiden Staatschefs erwärmt zu haben. Zum Schluss wirkten sie entspannt. Der Papst lächelte und scherzte mit Trump und dessen Frau Melania. Trump bedankte sich und sagte, er werde die Worte des Papstes nicht vergessen.