Berlin, 03. Okt (Reuters) - In einem abgestellten Zug in Köln ist in der Nacht zu Samstag nach Angaben der Polizei ein verdächtiges Paket gefunden worden. Zu dessen Inhalt könne noch nichts gesagt werden, weil die Ermittlungen noch liefen, sagte eine Sprecherin der Kölner Polizei am Samstagnachmittag.
Die Zeitung "Bild" berichtete, eine Reinigungskraft habe in dem Zug-Depot Köln-Deutzerfeld eine Bombe entdeckt, die in einem Karton versteckt gewesen sein solle. Dieser sei von Spezialisten geröntgt und der selbst gebastelte Sprengsatz vor Ort unschädlich gemacht worden. Es habe sich um Vorrichtung aus Zündschnur, Feuerwerkskörpern, Schwarzpulverkugeln, Nägeln und Schrauben gehandelt. Die Bombe sei nach ersten Ermittlungen "umsetzungsfähig" gewesen und hätte durch die Splitterwirkung schwerste Verletzungen bei Passagieren verursachen können. Es sei noch unklar, ob es sich um einen missglückten Terror-Anschlag handele oder ob etwa eine Drohung oder Erpressung der Hintergrund sei. Es könne sein, dass der Sprengsatz erst abends an der Endstation deponiert worden sei, um ihn mit großer Symbolkraft am nächsten Tag, dem Tag der Deutschen Einheit, zu zünden.
Der Bereich Deutzer Feld wurde den Behörden zufolge durch die Bereitschaftspolizei zunächst abgesperrt. Spezialisten der Bundespolizei hätten den entschärften und damit transportfähigen Gegenstand in den frühen Morgenstunden in einen gesicherten Bereich gebracht. Dort liefen derzeit Untersuchungen zu dessen genauer Zusammensetzung. Angaben zur möglichen Gefährlichkeit könnten erst nach der Begutachtung der Sachverständigen des Landeskriminalamtes NRW erfolgen.