Budapest, 03. Sep (Reuters) - Die ungarische Polizei hat den Ostbahnhof in Budapest wieder für Flüchtlinge freigegeben. Mehr als 1000 Menschen strömten am Donnerstag in das Gebäude, nachdem sie tagelang auf dem Vorplatz auf eine Weiterreise nach Westeuropa gewartet hatten. Ein Reuters-Fotograf vor Ort berichtete von chaotischen Szenen. Flüchtlinge stürmten einen Zug. Sie versuchten, ihre Kinder durch die Fester und Türen in die Wagen zu drängen. Der ungarische Bahnbetreiber erklärte, derzeit gebe es keine direkte Bahnverbindung von Budapest nach Wien. Die österreichische Polizei bestätigte dies.
Bereits am Montag hatten die ungarischen Behörden dem Druck nachgegeben und mehrere tausend Menschen in die Züge in Richtung Österreich und Deutschland gelassen. Am Dienstag hatte die Polizei dann den völlig überfüllten Bahnhof wieder für Flüchtlinge gesperrt.
Ein Abgeordneter der ungarischen Regierungspartei sagte, das Parlament könne noch in dieser Woche die meisten der geplanten Gesetzesänderungen zur Begrenzung des Flüchtlingszustroms verabschieden. Ziel sei es, die Zahl der illegalen Grenzübertritte bis Mitte des Monats auf Null zu senken, sagte Gergely Gulyas.