(Neu: Analystenstimmen Credit Suisse, Equinet, Commerzbank)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien der Deutschen Bank haben am Donnerstag nach Zahlen bei 38,20 Euro den höchsten Stand seit Ende März erreicht. Das frühe Geschäft ist aber von Nervosität geprägt und die Papiere des deutschen Branchenprimus durchleben eine wahre Achterbahnfahrt. Nach deutlichen Verlusten im vorbörslichen Geschäft und einem dann doch sehr festen Handelsstart standen sie zuletzt unverändert bei 37,15 Euro. Der Dax verlor dagegen 0,29 Prozent auf 7.788,84 Punkte.
Händlern zufolge rückt die besser als erwartete Kapitalsituation nun positiv in den Fokus, nachdem vorbörslich der wegen massiver Sonderbelastungen überraschend hohe Verlust noch die Stimmung der Börsianer deutlich eingetrübt hatte. Experten hatten zwar mit einem Minus gerechnet, die Höhe ist aber überraschend. Marktteilnehmer sprachen mit Blick auf die umfangreichen Sondereffekte von einem 'reinen Tisch', den die Bank jetzt wohl mache. Ein Analyst sah die Sonderbelastungen deutlich über seinen Erwartungen, die sogar die Kosten für den Stellenabbau enthielten. Der Fokus der Marktteilnehmer liegt nun in der detaillierten Aufschlüsselung dieser Rückstellungen. Die Ergebnisse im Handelsbereich könnten einem Börsianer zufolge nach der jüngsten Kursrallye etwas zu wenig sein. Die Erträge lägen im Rahmen der Erwartungen.
Konzernumbau, der Skandal um manipulierte Referenzzinsen und offene juristische Baustellen haben im vierten Quartal viel gekostet. Die Bank bezifferte die Sonderbelastungen auf insgesamt 2,9 Milliarden Euro. Offene Rechtsstreitigkeiten belasteten das Ergebnis im Schlussquartal mit rund einer Milliarde Euro. Unter dem Strich fiel im vierten Quartal ein Verlust von 2,15 Milliarden Euro an, und über das Jahr gesehen ging der Gewinn um 85 Prozent zurück. Um die Aktionäre bei Laune zu halten, will die Bank für das vergangene Jahr eine unveränderte Dividende von 75 Cent je Aktie ausschütten.
ANALYSTEN HEBEN KAPITALAUSSTATTUNG POSITIV HERVOR
Die Zahlen zum vierten Quartal seien insgesamt etwas schwächer als gedacht ausgefallen, die Kapitalausstattung dafür etwas besser als erwartet gewesen, schrieb Analyst Amit Goel von der Schweizer Credit Suisse in seinem ersten Kommentar. Aufgrund des begrenzten Kurspotenzials bleibe er bei seinem Anlageurteil 'Underperform' mit dem Kursziel von 29,00 Euro.
Analyst Philipp Häßler von der Investmentbank Equinet hob die Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten, die für einen gewissen Puffer im Fall künftiger Belastungen sorgen sollten, positiv hervor. Die größte positive Überraschung sei aber auch aus seiner Sicht die feste Kernkapitalquote (CT1) von acht Prozent und das angehobene CT1-Ziel in Höhe von von 8,5 Prozent für das erste Quartal 2013. Sein Votum bleibt 'Buy' mit dem Kursziel von 40,00 Euro. Die Zahlen zum vierten Quartal hätten ihn dagegen negativ überrascht.
Die Commerzbank bleibt auf 'Add' mit dem Kursziel 37,00 Euro. Die Sonderbelastungen des Kreditinstituts im vierten Quartal seien mehr als doppelt so hoch ausgefallen wie von ihm erwartet, schrieb Analyst Michael Dunst am Morgen. Daher habe die Bank einen deutlich höher als erwarteten Reinverlust verbucht. Immerhin habe die Kapitalausstattung der Bank seine Erwartungen übertroffen. Die Dividende sei wie erwartet ausgefallen./fat/rum
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien der Deutschen Bank
Händlern zufolge rückt die besser als erwartete Kapitalsituation nun positiv in den Fokus, nachdem vorbörslich der wegen massiver Sonderbelastungen überraschend hohe Verlust noch die Stimmung der Börsianer deutlich eingetrübt hatte. Experten hatten zwar mit einem Minus gerechnet, die Höhe ist aber überraschend. Marktteilnehmer sprachen mit Blick auf die umfangreichen Sondereffekte von einem 'reinen Tisch', den die Bank jetzt wohl mache. Ein Analyst sah die Sonderbelastungen deutlich über seinen Erwartungen, die sogar die Kosten für den Stellenabbau enthielten. Der Fokus der Marktteilnehmer liegt nun in der detaillierten Aufschlüsselung dieser Rückstellungen. Die Ergebnisse im Handelsbereich könnten einem Börsianer zufolge nach der jüngsten Kursrallye etwas zu wenig sein. Die Erträge lägen im Rahmen der Erwartungen.
Konzernumbau, der Skandal um manipulierte Referenzzinsen und offene juristische Baustellen haben im vierten Quartal viel gekostet. Die Bank bezifferte die Sonderbelastungen auf insgesamt 2,9 Milliarden Euro. Offene Rechtsstreitigkeiten belasteten das Ergebnis im Schlussquartal mit rund einer Milliarde Euro. Unter dem Strich fiel im vierten Quartal ein Verlust von 2,15 Milliarden Euro an, und über das Jahr gesehen ging der Gewinn um 85 Prozent zurück. Um die Aktionäre bei Laune zu halten, will die Bank für das vergangene Jahr eine unveränderte Dividende von 75 Cent je Aktie ausschütten.
ANALYSTEN HEBEN KAPITALAUSSTATTUNG POSITIV HERVOR
Die Zahlen zum vierten Quartal seien insgesamt etwas schwächer als gedacht ausgefallen, die Kapitalausstattung dafür etwas besser als erwartet gewesen, schrieb Analyst Amit Goel von der Schweizer Credit Suisse in seinem ersten Kommentar. Aufgrund des begrenzten Kurspotenzials bleibe er bei seinem Anlageurteil 'Underperform' mit dem Kursziel von 29,00 Euro.
Analyst Philipp Häßler von der Investmentbank Equinet hob die Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten, die für einen gewissen Puffer im Fall künftiger Belastungen sorgen sollten, positiv hervor. Die größte positive Überraschung sei aber auch aus seiner Sicht die feste Kernkapitalquote (CT1) von acht Prozent und das angehobene CT1-Ziel in Höhe von von 8,5 Prozent für das erste Quartal 2013. Sein Votum bleibt 'Buy' mit dem Kursziel von 40,00 Euro. Die Zahlen zum vierten Quartal hätten ihn dagegen negativ überrascht.
Die Commerzbank bleibt auf 'Add' mit dem Kursziel 37,00 Euro. Die Sonderbelastungen des Kreditinstituts im vierten Quartal seien mehr als doppelt so hoch ausgefallen wie von ihm erwartet, schrieb Analyst Michael Dunst am Morgen. Daher habe die Bank einen deutlich höher als erwarteten Reinverlust verbucht. Immerhin habe die Kapitalausstattung der Bank seine Erwartungen übertroffen. Die Dividende sei wie erwartet ausgefallen./fat/rum