MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Halbleiterkonzern Infineon rüstet sich für härtere Zeiten. Nach einem Gewinneinbruch von über 60 Prozent auf 427 Millionen Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr 2011/12 (Ende September) hat der Automobil- und Industriezulieferer am Mittwoch Kurzarbeit angekündigt. Nicht ausgelastete Produktionsanlagen würden vorübergehend abgeschaltet, der Einsatz von Zeitarbeitern verringert, und Gehaltserhöhungen seien verschoben worden. Zusätzlich werden Projekte in der Forschung und Entwicklung vorübergehend gestoppt. Damit sollen im laufenden Geschäftsjahr mehr als 100 Millionen Euro an Kosten eingespart werden. Seinen Aktionären will das Unternehmen aber eine unveränderte Dividende von 0,12 Euro zahlen.
Die Aktie stieg zum Handelsstart über 2 Prozent und stand damit an der Dax-Spitze. Ein Analyst hob positiv hervor, dass weiterhin eine Dividende gezahlt werde. Insgesamt bleibt Infineon seiner Meinung nach auf Kurs.
AUSBLICK GESENKT
Der neue Vorstandschef Reinhard Ploss sagte in Neubiberg bei München: 'Der konjunkturelle Gegenwind wird stärker. Und wir sehen nicht, dass er sich schnell drehen wird.' Infineon stelle sich im neuen Geschäftsjahr auf einen deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgang ein. Dazu gehört auch, dass der Konzern seinen Ausblick für das laufende erste Quartal (Ende Dezember) senkte. Statt eines Umsatzrückgangs von bis zu zehn Prozent im Vergleich zum Vorquartal und einer Marge von fünf bis sieben Prozent, rechnet der Vorstand nun mit einem Umsatzminus 'in Höhe eines niedrigen Zehner-Prozentsatzes' und einer Segementergebnismarge zwischen vier und sechs Prozent. Vor allem bei den Chips für die Industrie werde sich die Zurückhaltung der Kunden bemerkbar machen, hieß es.
Für das gesamte Geschäftsjahr 2012/2013 (Ende September) rechnet Infineon mit einem Umsatzrückgang im 'mittleren bis hohen einstelligen' Prozentsatz und einer Marge in der gleichen Höhe. Dabei hat der Vorstand aber noch Hoffnung für eine bessere zweite Jahreshälfte. Das Geschäft dürfte sich dann 'merklich beleben'. Während die Rückgange bei den Chips etwa für die Autobauer und Konsumelektronik nicht so stark ausfallen dürften, werde das Minus bei den Chips für Kunden in der Industrie stärker ausfallen.
Das Geschäftsjahr schloss das Unternehmen mit einer positiven Note ab. Sowohl Umsatz als auch Gewinn fielen im Schlussquartal besser aus als gedacht. Der Umsatz sank zwischen Juli und September um ein Prozent im Vergleich zum Vorquartal auf 982 Millionen Euro. Bei Halbleiterherstellern ist wegen der schwankenden Preise der Vergleich mit dem Vorquartal üblich. Das wichtige Segmentergebnis, das die betriebliche Entwicklung widerspiegeln soll, schrumpfte um acht Prozent auf 116 Millionen Euro. Unter dem Strich profitierten die Münchner vor allem von einer Steuergutschrift: Der Gewinn stieg um 68 Prozent im Vergleich zum Vorquartal auf 138 Millionen Euro./stb/rol/stk
Die Aktie stieg zum Handelsstart über 2 Prozent und stand damit an der Dax-Spitze
AUSBLICK GESENKT
Der neue Vorstandschef Reinhard Ploss sagte in Neubiberg bei München: 'Der konjunkturelle Gegenwind wird stärker. Und wir sehen nicht, dass er sich schnell drehen wird.' Infineon stelle sich im neuen Geschäftsjahr auf einen deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgang ein. Dazu gehört auch, dass der Konzern seinen Ausblick für das laufende erste Quartal (Ende Dezember) senkte. Statt eines Umsatzrückgangs von bis zu zehn Prozent im Vergleich zum Vorquartal und einer Marge von fünf bis sieben Prozent, rechnet der Vorstand nun mit einem Umsatzminus 'in Höhe eines niedrigen Zehner-Prozentsatzes' und einer Segementergebnismarge zwischen vier und sechs Prozent. Vor allem bei den Chips für die Industrie werde sich die Zurückhaltung der Kunden bemerkbar machen, hieß es.
Für das gesamte Geschäftsjahr 2012/2013 (Ende September) rechnet Infineon mit einem Umsatzrückgang im 'mittleren bis hohen einstelligen' Prozentsatz und einer Marge in der gleichen Höhe. Dabei hat der Vorstand aber noch Hoffnung für eine bessere zweite Jahreshälfte. Das Geschäft dürfte sich dann 'merklich beleben'. Während die Rückgange bei den Chips etwa für die Autobauer und Konsumelektronik nicht so stark ausfallen dürften, werde das Minus bei den Chips für Kunden in der Industrie stärker ausfallen.
Das Geschäftsjahr schloss das Unternehmen mit einer positiven Note ab. Sowohl Umsatz als auch Gewinn fielen im Schlussquartal besser aus als gedacht. Der Umsatz sank zwischen Juli und September um ein Prozent im Vergleich zum Vorquartal auf 982 Millionen Euro. Bei Halbleiterherstellern ist wegen der schwankenden Preise der Vergleich mit dem Vorquartal üblich. Das wichtige Segmentergebnis, das die betriebliche Entwicklung widerspiegeln soll, schrumpfte um acht Prozent auf 116 Millionen Euro. Unter dem Strich profitierten die Münchner vor allem von einer Steuergutschrift: Der Gewinn stieg um 68 Prozent im Vergleich zum Vorquartal auf 138 Millionen Euro./stb/rol/stk