Investing.com – Der stellvertretende polnische Ministerpräsident Jaroslaw Kaczynski sprach kürzlich darüber, dass der Einmarsch Russlands in der Ukraine zur Entmilitarisierung des Landes in den Staaten an der Ostflanke der NATO Zweifel bezüglich der Sicherheit aufkommen ließ.
Während bereits vier weitere multinationale Kampfgruppen für Bulgarien, Ungarn, Rumänien und die Slowakei vorgesehen sind, kann sich Polen auch eine verstärkte US-Präsenz vorstellen. Jaroslaw Kaczynski sagte:
„Polen würde es begrüßen, wenn die Amerikaner ihre Präsenz in Europa angesichts der zunehmenden Aggressivität Russlands von derzeit 100.000 auf 150.000 Soldaten aufstocken würden“.
Im Anschluss an diesen Vorschlag sprach er sogar darüber, dass Polen nicht abgeneigt sei, die Stationierung amerikanischer Atomwaffen zuzulassen:
„Wenn die USA uns bitten würden, amerikanische Atomwaffen in Polen zu stationieren, wären wir für diese Option offen. Ein solcher Schritt würde die Abschreckung gegen Moskau verstärken“.
Der Pressesprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, reagierte prompt und stellte in Aussicht, dass in einem solchen Falle die Entsendung russischer Atomwaffen an die westlichen Grenzen „unvermeidlich“ sei.
Über diese Entwicklung zeigte sich die internationale Atomwaffen-Überwachungsorganisation Bulletin of the Atomic Scientists zutiefst besorgt und mahnte mit folgenden Worten zur Vernunft:
„Eine mögliche Lehre aus dem Krieg in der Ukraine ist, dass eine Invasion Zeit braucht, sodass es nicht notwendig ist, Atomwaffen in Stellung zu bringen, wie es etwa Polen kürzlich vorgeschlagen hat.
Im Übrigen wird durch die vorgeschobene Stationierung ein Druck erzeugt, der es wahrscheinlicher macht, dass die nukleare Hemmschwelle in einem Krieg frühzeitig überschritten wird.“