Jakarta (Reuters) - Bei Protesten gegen die Wiederwahl von Präsident Joko Widodo in Indonesien sind mindestes sechs Menschen getötet worden.
In der Hauptstadt Jakarta wurden 200 Menschen verletzt, wie die Behörden am Mittwoch mitteilten. Rund 1000 Anhänger des unterlegenen Kandidaten Prabowo Subianto demonstrierten in der Nacht zunächst friedlich. Später kam es zu gewaltsamen Ausschreitungen. Demonstranten warfen Steine und Feuerwerkskörper auf Polizisten. Einem Medienbericht zufolge wurde auch eine Polizeiwache angegriffen. Die Polizei setzte Tränengas ein. Prabowo beklagt Wahlbetrug und will das Ergebnis anfechten. Die Wahlkommission weist die Vorwürfe zurück.
Die Regierung kündigte an, die sozialen Medien teilweise zu sperren, um eine weitere Ausbreitung der Gewalt zu verhindern. "Um Provokationen zu vermeiden, die Ausbreitung von Fake News in der Gemeinschaft, werden wir den Zugang zu bestimmten Anwendungen in den sozialen Medien begrenzen", sagte Sicherheitsminister Wiranto.
Unabhängige Wahlbeobachter haben die Abstimmung Mitte April als frei und fair bezeichnet. Laut dem offiziellen Ergebnis wurde Widodo mit 55,5 Prozent der Stimmen wiedergewählt.