Washington (Reuters) - US-Präsident Donald Trump hat das für den 12. Juni geplante Gipfeltreffen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un infrage gestellt.
Wenn bestimmte Bedingungen nicht erfüllt seien, könne das in Singapur geplante Treffen auch ausfallen oder verschoben werden, sagte Trump am Dienstag am Rande eines Gesprächs mit seinem südkoreanischen Kollegen Moon Jae In im Weißen Haus. Die Wahrscheinlichkeit dafür sei groß. Trump betonte, dass die Abrüstung der nordkoreanischen Atomwaffen ein entscheidendes Kriterium sei. Er glaube, dass Kim dieses Problem ernsthaft angehe. Wenn das Treffen nicht zustande komme, wäre es auch in Ordnung. Vielleicht werde es später stattfinden.
Das Präsidialamt teilte nach Trumps Gespräch mit Moon aber mit, man bereite sich weiter auf das Gipfeltreffen am 12. Juni vor. Die USA seien bereit, wenn Nordkorea das Treffen wolle. Moon sagte seinem Sprecher zufolge, es gebe keinen Grund, an dem Willen Nordkoreas zu zweifeln.
Die ausgesetzten Gespräche zwischen Süd- und Nordkorea könnten nach den Worten eines südkoreanischen Regierungssprechers nach dem 25. Mai fortgesetzt werden, wenn das gemeinsame Militärmanöver der USA und Südkorea beendet sei. Die nordkoreanische Regierung hatte vergangene Woche die Gespräche mit Südkorea ausgesetzt. Sie übte immer scharfe Kritik an den Militärübungen.
Aus US-Kreisen verlautete, bei den Gesprächen mit Moon sollte ausgelotet werden, ob Südkorea die Bereitschaft des Nordens zu einer Beseitigung der Atomwaffen übertrieben dargestellt habe. Südkorea hat die Annäherung an den Norden aktiv betrieben und Hoffnungen auf eine Einigung auch mit den USA geweckt. Allerdings bezeichnete der nordkoreanische Verhandlungsführer für die Friedensgespräche mit dem Süden die Regierung in Seoul kürzlich als "ignorant und unfähig". Südkorea reagierte darauf bislang nicht.
Trotz der zuletzt wieder gestiegenen Spannungen ließ Nordkorea am Dienstag ausgewählte Medien aus dem Westen und China ins Land, die der angekündigten Schließung seines Atomtestgeländes beiwohnen sollen. Journalisten von US-Medien wie CNN, aber auch Vertreter der chinesischen Staatsmedien und von Russia Today wurden in das abgeschottete Land geflogen. Weder südkoreanische Medien noch Fachleute wurden eingeladen. Einige Experten haben gewarnt, dass die Anlage zwar tatsächlich heruntergefahren werden könnte, jedoch auf eine Weise, die Wiederaufnahme des Betriebs innerhalb von Wochen erlauben würde.