WASHINGTON (dpa-AFX) - Die deutschen Privatbanken haben eine sorgfältige Vorbereitung der geplanten Bilanz- und Stresstests der Europäischen Zentralbank (EZB) angemahnt. Bei der Bilanzüberprüfung müsse Qualität unbedingt vor Schnelligkeit gehen, forderte der Bankenverband am Sonntag in Washington am Rande der Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank.
'Entscheidend ist, dass der Prozess absolut glaubwürdig ist', sagte der Verbandspräsident und Co-Chef der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen. Ziel sei, das Vertrauen in einen stabilisierten Bankensektor zu stärken. Die Bestandsaufnahme durch die EZB sei unabdingbar - auch wenn sich Kapitallücken in Banken auftun sollten. Es müsse aber möglichst schnell geklärt werden, wie diese geschlossen werden.
Die EZB soll vom November nächsten Jahres an die Aufsicht über die
130 wichtigsten Banken übernehmen. Davor sollen die Geldhäuser aber nochmals eingehend unter die Lupe genommen werden. Einer Bilanzuntersuchung (Balance Sheet Assessment) soll eine Prüfung der Vermögenswerte folgen (Asset Quality Review) und dann ein Stresstest.
Die EZB will die Bankenkontrolle ohne Altlasten der Institute übernehmen. Auch sollen die Banken dann - falls erforderlich - mit frischem Kapital ausgestattet sein. In den nächsten Wochen wird die EZB die Rahmendaten verkünden. Die Ergebnisse der umfangreichen Tests könnten im Herbst 2014 vorliegen.
Fitschen plädierte für Gelassenheit: 'Kein Stress vor den Stresstests.' Mögliche bilanzielle Altlasten einzelner Institute sollten in nationaler Verantwortung verbleiben und nicht über die Bankenunion sozialisiert werden. Ein europäischer Fonds dürfe nicht dazu benutzt werden, um nationale Altlasten zu bereinigen.
Notfalls könnten Banken auch vom Markt verschwinden, hieß es. Verbands-Hauptgeschäftsführer Michael Kemmer forderte klare Aussagen, wie gegebenenfalls eine Banken-Rekapitalisierung erfolgt. Eigentümer, Gläubiger und Investoren müssten Klarheit haben.
Bei den geplanten europäischen Regeln zur Abwicklung maroder Banken plädiert der Bankenverband zunächst für ein Netzwerk nationaler Behörden. Er ist damit auf einer Linie mit der Bundesregierung, die die bisherigen Vorschläge der EU-Kommission ablehnt und eine Änderung der EU-Verträge anmahnt. Eine gemeinsame europäische Einlagensicherung als weiterer Teil der Bankenunion käme zum jetzigen Zeitpunkt zu früh, sagte Fitschen: 'Die Grundvoraussetzungen sind dafür einfach noch nicht erfüllt.'/sl/DP/she
'Entscheidend ist, dass der Prozess absolut glaubwürdig ist', sagte der Verbandspräsident und Co-Chef der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen. Ziel sei, das Vertrauen in einen stabilisierten Bankensektor zu stärken. Die Bestandsaufnahme durch die EZB sei unabdingbar - auch wenn sich Kapitallücken in Banken auftun sollten. Es müsse aber möglichst schnell geklärt werden, wie diese geschlossen werden.
Die EZB soll vom November nächsten Jahres an die Aufsicht über die
130 wichtigsten Banken übernehmen. Davor sollen die Geldhäuser aber nochmals eingehend unter die Lupe genommen werden. Einer Bilanzuntersuchung (Balance Sheet Assessment) soll eine Prüfung der Vermögenswerte folgen (Asset Quality Review) und dann ein Stresstest.
Die EZB will die Bankenkontrolle ohne Altlasten der Institute übernehmen. Auch sollen die Banken dann - falls erforderlich - mit frischem Kapital ausgestattet sein. In den nächsten Wochen wird die EZB die Rahmendaten verkünden. Die Ergebnisse der umfangreichen Tests könnten im Herbst 2014 vorliegen.
Fitschen plädierte für Gelassenheit: 'Kein Stress vor den Stresstests.' Mögliche bilanzielle Altlasten einzelner Institute sollten in nationaler Verantwortung verbleiben und nicht über die Bankenunion sozialisiert werden. Ein europäischer Fonds dürfe nicht dazu benutzt werden, um nationale Altlasten zu bereinigen.
Notfalls könnten Banken auch vom Markt verschwinden, hieß es. Verbands-Hauptgeschäftsführer Michael Kemmer forderte klare Aussagen, wie gegebenenfalls eine Banken-Rekapitalisierung erfolgt. Eigentümer, Gläubiger und Investoren müssten Klarheit haben.
Bei den geplanten europäischen Regeln zur Abwicklung maroder Banken plädiert der Bankenverband zunächst für ein Netzwerk nationaler Behörden. Er ist damit auf einer Linie mit der Bundesregierung, die die bisherigen Vorschläge der EU-Kommission ablehnt und eine Änderung der EU-Verträge anmahnt. Eine gemeinsame europäische Einlagensicherung als weiterer Teil der Bankenunion käme zum jetzigen Zeitpunkt zu früh, sagte Fitschen: 'Die Grundvoraussetzungen sind dafür einfach noch nicht erfüllt.'/sl/DP/she