Investing.com - Der Goldpreis ist am Dienstag auf seinen höchsten Stand in rund zwölf Monaten gestiegen, als die Investoren sich mit Fluchtanlagen eindeckten, nachdem Nordkorea am Wochenende mitgeteilt hatte, es habe eine Wasserstoffbombe getestet.
Eine angespannte internationale Lage erhöht für gewöhnlich die Nachfrage nach sicheren Anlagen, wie Gold, dass als Anker angesehen wird, wenn andere Märkte volatil sind.
Goldfutures lagen an der Comex um 08:45 MEZ 11,90 USD oder etwa 0,9% höher auf 1.342,30 USD die Feinunze, nachdem sie zunächst mit 1.343,50 USD ihren höchsten Kurs seit dem 27. September 2016 erreicht hatten.
Gold war auch am Freitag gestiegen, was den Wochengewinn auf mehr als 2% klettern ließ.
Immer noch an der Comex haben die Silberfutures sich um 12,3 US-Cent oder rund 0,7% auf 17,93 USD die Feinunze verteuert und haben damit ein Niveau erreicht, wie es seit dem 25. April nicht mehr vorgekommen ist.
Nordkorea hatte am Sonntag seinen sechsten und bisher stärksten Kernwaffentest durchgeführt, von dem es sagte, es sei eine erfolgreiche Zündung einer Wasserstoffbombe gewesen, was eine dramatische Eskalation des Konflikts des isolierten Landes mit den USA und deren Verbündeten darstellt.
Als Antwort auf den Nukleartest, weigerte sich US-Präsident Donald Trump ein militärisches Eingreifen auszuschließen und drohte, die Handelsbeziehungen mit jeglichem Staat zu kappen, der mit Nordkorea Geschäfte treibt. Ein solcher Schritt, sollte er denn umgesetzt werden, würde vor allem China, Nordkoreas größtem Handelspartner treffen.
Der UN Sicherheitsrat hat für heute eine Dringlichkeitskeitssitzung anberaumt, um eine Antwort zu diskutieren.
Die Weltmärkte waren Anfang letzten Monats erschüttert worden, als US-Präsident Donald Trump gewarnt hatte, dass Nordkorea "Feuer und Zorn" ernten würde, solle es weiterhin Drohungen gegen die USA aussprechen.
Pjöngjang antwortete darauf, es erwäge einen Schlag gegen Guam, ein US-Territorium im Pazifik, schlug später aber etwas versöhnlichere Töne an.
Die eskalierenden Spannungen haben die Investoren risikoreiche Anlagen wie Aktien und hoch verzinste Fremdwährungen meiden und in traditionelle Sicherheiten wie den Yen, den Schweizer Franken und Gold fliehen lassen.
Unterdessen sind die Märkte immer noch damit beschäftigt die schwächer als erwartet ausgefallenen Beschäftigungsdaten aus den USA vom Freitag zu verdauen, die die Markterwartungen auf eine weitere Zinserhöhung im laufenden Jahr weiter niedrig ausfallen ließen.
Die Daten hatten gezeigt, dass die US-Wirtschaft im August 156.000 neue Jobs geschaffen hat, was unter den Vorgaben von 180.000 lag. Die Arbeitslosenquote stieg auf 4,4% und der durchschnittliche Stundenlohn nahm um lediglich 0,1% zu, während ein Anstieg von 0,2% erwartet worden war.
Der Markt bleibt skeptisch, ob die Federal Reserve die Zinsen in diesem Jahr ein drittes Mal anheben wird, da die Inflationsaussichten schwach sind, aber es wird allgemein damit gerechnet, dass die Bank im irgendwann im Herbst mit dem Abbau ihrer Bilanzsumme beginnen wird.
Der Dollarindex lag auf 92,60, ein Minus von 0,3% gegenüber dem Schlusskurs vom Freitagabend.
Gold profitiert für gewöhnlich von einem schwächeren Dollar, da dies die Attraktivität des Edelmetalls als alternative Anlageklasse erhöht und für Anleger aus anderen Währungsräumen den Ankaufpreis verringert.