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FOKUS 2-Hilfe für Banken stützt Dax - Konjunktursorgen bleiben

Veröffentlicht am 03.10.2008, 15:15
Aktualisiert 03.10.2008, 15:20
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(neu: HRE-Paket, Wachovia, weitere Aussagen)

Frankfurt, 03. Okt (Reuters) - Die Aussicht auf die Rettung zweier großer Finanzinstitute hat die Anleger am Aktienmarkt am Freitag etwas aufatmen lassen. "Es gibt Erleichterung über das festgezurrte Rettungspaket für die Hypo Real Estate (HRE) und die Übernahme von Wachovia durch Wells Fargo", sagte ein Händler. Allerdings lasteten weiterhin Konjunktursorgen auf dem Markt. Der Dax<.GDAXI> schwankte am frühen Nachmittag um seinen Vortagesschluss und notierte zuletzt 0,2 Prozent höher bei 5673 Punkten. Der MDax verlor belastet von einem spektakulären Absturz der Premiere-Aktien 2,7 Prozent; der TecDax gab 1,4 Prozent nach.

Wie Reuters aus Kreisen erfahren hatte, einigte sich die gesamte deutsche Finanzbranche auf einen Beitrag von 8,5 Milliarden Euro für das HRE-Rettungspaket. Die Aktien des Münchener Immobilienfinanzierers legten fast 33 Prozent auf 7,03 Euro zu. Sie notierten damit aber noch immer rund 50 Prozent unter ihrem Schlussstand der Vorwoche. Die Kursgewinne der HRE zogen Händlern zufolge andere Finanzwerte mit nach oben. Die Aktien der beiden Dax-Schwergewichte Deutsche Bank und Allianz legten fünf beziehungsweise 3,6 Prozent zu. Gefragt waren auch Postbank und Commerzbank mit Aufschlägen von sieben und fünf Prozent. Noch vor Börseneröffnung in New York hatte Wells Fargo die Übernahme der angeschlagenen amerikanischen Regionalbank Wachovia bekanntgegeben. Deren Aktien schossen vorbörslich um 64 Prozent nach oben. "Etwas vergleichbares wie den Lehman-Zusammenbruch würde der Markt im Moment nicht verkraften", sagte ein Börsianer.

Allerdings kam wegen andauernder Rezessionsängste am Tag der deutschen Einheit keine Feiertagslaune auf. "Die Zurückhaltung vor der Abstimmung im US-Repräsentantenhaus über das Banken-Hilfspaket ist spürbar", erklärte ein Händler. Analysten sehen ein wachsendes Risiko, dass die US-Volkswirtschaft - die größte der Welt - in eine Rezession abgleitet und Europa, Japan und die Schwellenländer mit nach unten zieht. Das Rettungspaket für die US-Finanzbranche könnte für Erleichterung sorgen, sagten Händler. Ob es aber die Konjunktur retten könne, sei fraglich. "Der Markt ist weiter von der Angst getrieben", sagte ein Börsianer.

INDUSTRIEWERTE UNTER DRUCK - KURSSTURZ BEI PREMIERE

Die Unsicherheit über die wirtschaftliche Zukunft drückte Händlern zufolge vor allem auf die Aktien einiger Industriekonzerne sowie Aktien, die sich bisher noch relativ gut entwickelt hatten. So verloren SAP 4,3 Prozent. Die Aktien zählten bislang zu den wenigen Dax-Titeln, die das Vorjahresniveau noch gehalten hatten. Zudem verloren die Aktien von MAN 5,5 Prozent, Linde 6,2 Prozent und Siemens knapp drei Prozent. "Die Anleger fürchten, dass die Rezession auf die Realwirtschaft durchschlägt", erklärte ein Händler die Kursverluste.

Nachdem der Bezahlsender Premiere am Vorabend überraschend einen Verlust angekündigt und die Zahl seiner Abonnenten drastisch nach unten revidiert hatte, stürzten die Titel 53 Prozent auf 4,38 Euro ab. "Das ist ein gigantischer Vertrauensverlust", sagte ein Händler. "Aber es gibt auch die Hoffnung, dass der Sender als einziger Abo-Sender in Deutschland überleben wird." Kursverluste von mehr als zehn Prozent verbuchten auch die Titel von Bauer und Hochtief.

saf/leh

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