Washington (Reuters) - Die US-Regierung hat dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad gedroht, er würde im Falle eines weiteren Chemiewaffen-Einsatzes "einen hohen Preis zahlen".
Sie gehe davon aus, dass die Vorbereitungen für solch einen Angriff bereits im Gange seien, erklärte die Regierung am Montagabend. Präsidialamtssprecher Sean Spicer sagte, man habe Hinweise darauf, dass es zu einen C-Waffeneinsatz kommen könne, dessen Folge ein Massenmord an Zivilisten, darunter unschuldigen Kindern wäre.
Die Vorbereitungen entsprächen denen vor dem Angriff am 4. April, erklärte das Präsidialamt. Damals wurden bei einem syrischen Luftangriff auf ein Rebellengebiet Dutzende Menschen getötet. Nach US-Darstellung wurde dabei Giftgas eingesetzt. Präsident Donald Trump ließ deswegen eine syrische Luftwaffenbasis bombardieren. Assad bestreitet den Einsatz von Giftgas bei dem Luftangriff. Der Vorwurf sei zu 100 Prozent erfunden, um den US-Luftangriff zu rechtfertigen, sagte er. Was genau bei dem syrischen Angriff geschah, ist bislang nicht zweifelsfrei geklärt.
Ein US-Insider mit Kenntnis der Geheimdienstinformationen sagte, die Dienste hätten mehrere Stellen identifiziert, wo sie vermuteten, die Assad-Regierung könnte dort neue Chemiewaffen vor Inspektoren verstecken. Die Einschätzungen basierten teilweise darauf, welche Sicherheitsmaßnahmen im Umfeld der Objekte ergriffen worden seien. Außerdem gebe es weitere Informationen, über die der Insider nicht reden wollte.
Die aktuelle Warnung des Präsidialamtes basiere auf neuen Berichten über Vorgänge, die als nicht normale Aktivität beschrieben worden seien und die im Zusammenhang mit Vorbereitungen auf einen Chemiewaffenangriff stehen könnten, sagte er. Die Erkenntnisse der Geheimdienste seien zwar noch nicht endgültig. Die Regierung habe sich aber aus Gründen der Abschreckung schnell für eine öffentliche Warnung entschieden.