07. Nov (Reuters) - In den USA steht das Ergebnis der Präsidentenwahl weiter nicht fest. Es bleibt ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Amtsinhaber Donald Trump und seinem Herausforderer Joe Biden. In mehreren Bundesstaaten wird weiter gezählt. Es folgt ein Ticker mit Angaben in mitteleuropäischer Zeit (MEZ):
18.10 Uhr - Der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, Peter Beyer, erwartet mit Biden eine Kehrtwende in den transatlantischen Beziehungen. "Wir werden einen US-Präsidenten haben, der wieder an Europa interessiert ist und uns nicht auseinanderbringen will", sagt Beyer im Reuters-Interview in einer ersten Reaktion auf Bidens Sieg bei der Auszählung der Stimmen. Er sei sich nun sicher, dass Biden nächster US-Präsident werde. Daran würden auch die zu erwartenden rechtlichen Auseinandersetzungen nichts mehr ändern, sagt der CDU-Politiker.
18.04 Uhr - Bundesaußenminister Heiko Maas erklärt auf Twitter https://twitter.com/HeikoMaas/status/1325122295715737600, Deutschland freue sich auf die Zusammenarbeit mit der nächsten US-Regierung. "Wir wollen in unsere Zusammenarbeit investieren, für einen transatlantischen Neuanfang, einen New Deal."
17.54 Uhr - Biden erklärt in einer ersten Reaktion auf Twitter https://twitter.com/JoeBiden/status/1325118992785223682, er sei geehrt. "Vor uns liegt harte Arbeit", schreibt er weiter. "Aber ich verspreche Ihnen Folgendes: Ich werde ein Präsident für alle Amerikaner sein."
17.47 Uhr - Trump schreibt in einer Erklärung: "Die simple Tatsache lautet: Diese Wahl ist noch lange nicht vorbei." Sein Wahlkampfteam werde am Montag juristische Schritte einleiten. Biden stelle sich fälschlicherweise als Sieger dar, hieß es weiter, ohne Belege für einen etwaigen Betrug zu liefern.
17.04 Uhr - Einem Mitarbeiter von Biden zufolge bereitet sein Wahlkampfteam eine Rede vor für die möglicherweise beste Sendezeit heute. Die Hoffnung sei, dass bis dahin das Rennen entschieden sei.
16.08 Uhr - Der deutsche Chef der internationalen OSZE-Wahlbeobachtermission für die US-Präsidentenwahl, Michael Link, sieht die Entwicklung mit "allergrößter Sorge". Es beginne nun eine kritische Phase, in der das Ergebnis bekanntgegeben werde, sagt Link in einem Interview mit der Funke Mediengruppe. "Der amerikanische Präsident hat eine große Verantwortung dafür, ob es in den Vereinigten Staaten ruhig bleibt. Ich weiß nicht, ob ihm das klar ist", sagt der FDP-Bundestagsabgeordnete mit Blick auf das Verhalten von Amtsinhaber Donald Trump. Er könne nur hoffen, dass Trump Berater habe, "die ihm deutlich sagen, wenn er verloren hat".
15.37 Uhr - Trump kündigt für 17.30 Uhr MEZ in Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania eine Pressekonferenz seiner Anwälte an. "Große Pressekonferenz heute in Philadelphia", schreibt er auf Twitter.
14.33 Uhr - Bundesfinanzminister und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz begrüßt eine US-Präsidentschaft des Demokraten Biden. Es gebe mit Biden eine gute Möglichkeit, zum Multilateralismus zurückzukehren, sagt Scholz in der "Financial Times". "Wir haben so viele Herausforderungen vor uns, aber wir können damit sehr viel erfolgreicher umgehen mit einem Präsidenten Biden", wird Scholz zitiert.
08.56 Uhr - Biden weitet laut dem Datenanbieter Edison Research seinen Vorsprung in Georgia aus. Dieser beträgt nun 7248 Stimmen. Noch ist die Auszählung aber nicht abgeschlossen.
04.54 Uhr - Biden kündigt an, ab seinem ersten Amtstag einen Plan zur Kontrolle der Coronavirus-Epidemie umsetzen zu wollen. "Wir können in den kommenden Monaten viele Leben retten", sagt er. Nach seiner Darstellung verlangsamt sich die wirtschaftliche Erholung in den USA. Biden erwähnt in seiner Rede Trump nicht beim Namen.
04.49 Uhr - Biden zeigt sich bei einer Ansprache siegessicher. Er werde die Wahl in Pennsylvania, Georgia und Arizona gewinnen und sei auf dem Weg, mehr als 300 Wahlleute zugesprochen zu bekommen. Zusammen mit seiner Vize-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris habe er bislang mehr als 74 Millionen Stimmen bekommen - mehr als jedes andere Wahl-Team in der Geschichte des Landes.
03.38 Uhr - Biden baut seinen Vorsprung in dem bei der Wahl besonders wichtigen Bundesstaat Pennsylvania (20 Wahlleute) aus: Der Datenanbieter Edison Research schreibt ihm nun einen Vorsprung von 27.130 Stimmen zu. Demnach kommt er auf 49,6 Prozent und Trump auf 49,2 Prozent. Ausgezählt sind 96 Prozent der Stimmen.
03.03 Uhr - In Arizona rückt Trump etwas näher an Biden heran. Dieser liegt dem Datenanbieter Edison Research zufolge noch mit 29.861 Stimmen vorn. Nach Auszählung von 97 Prozent der Stimmen führt Biden demnach mit 49,6 Prozent vor Trump mit 48,7 Prozent.
02.35 Uhr - Auch über den zweiten Senatssitz in Georgia muss dem Datenanbieter Edison Research zufolge per Stichwahl am 5. Januar entschieden werden. Dabei werde der republikanische Amtsinhaber David Perdue gegen den Demokraten Jon Ossoff antreten. In dem Staat findet bereits ein Stechen statt, bei dem der Demokrat Raphael Warnock die Republikanerin Kelly Loeffler aus dem Amt drängen will. Die Abstimmungen könnten darüber entscheiden, ob die Demokraten die Macht in der Kongresskammer und damit im ganzen Parlament übernehmen. Im Repräsentantenhaus haben sie ihre Mehrheit verteidigt.
00.08 Uhr - In North Carolina liegt Trump dem Datenanbieter Edison Research zufolge bei der laufenden Zählung mit 50,0 Prozent der Stimmen vor Biden, der bislang auf 48,6 Prozent kommt. Ausgezählt sind demnach 98 Prozent der Stimmzettel.
00.01 Uhr - Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, ruft Europa dazu auf, einem möglichen neuen US-Präsidenten Joe Biden die Hand zu reichen. "Der Mann braucht Hilfe, er braucht von uns Europäern ein Angebot", sagte Ischinger am Freitagabend bei "Bild Live". "Er wird dieses Amt ja nicht aus einer Position der Stärke antreten können." Ischinger erwartet für Biden eine schwierige Amtszeit, einen ihm feindselig gegenüberstehenden republikanischen Senat und ein gespaltenes Land. Der ehemalige deutsche Botschafter in Washington lobte Bidens außenpolitische Kompetenz: "Joe Biden war über Jahrzehnte hinweg ein Senator, der sich insbesondere auch mit Außenpolitik befasst hat. Er ist ein außenpolitischer Networker par excellence: Der kennt alle. Er kennt auch die wichtigsten deutschen Politiker aus den 80er, 90er, 00er Jahre und auch der aktuellen Zeit." (zusammengestellt vom Reuters-Büro in Berlin bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 030 2201 33711 (für Politik und Konjunktur) 030 2201 33702 (für Unternehmen und Märkte)