Beirut/Amman (Reuters) - Der syrische Präsident Baschar al-Assad hat einen weiteren Erfolg im Kampf gegen Rebellen erzielt.
In der südlichen Provinz al-Kuneitra an der Grenze zu den von Israel besetzten Golanhöhen hätten die Aufständischen kapituliert, hieß es von Vertretern beider Seiten. Die Rebellen hätten nun die Wahl, entweder die Regierung Assad zu akzeptieren oder in die Rebellen-Provinz Idlib im Nordwesten des Bürgerkriegslandes umzusiedeln. Dort wurden zwei von Rebellen belagerte regierungstreue Dörfer evakuiert. Insgesamt sind rund 7000 Menschen betroffen. Im Gegenzug soll die Regierung Hunderte Gefangene freilassen.
Der Kapitulationsvereinbarung zufolge sollten zwei syrische Armeebrigaden dorthin zurückkehren, wo sie bereits vor Ausbruch des Bürgerkriegs 2011 stationiert gewesen seien, meldete ein Informationsdienst der regierungstreuen libanesischen Hisbollah-Miliz. Den Rebellen zufolge sollen die Brigaden von russischer Militärpolizei begleitet werden. Zur Übergabe schwerer Waffen werde es weitere Verhandlungen geben. Unterstützt von Russland haben Assad-treue Truppen in den vergangenen Wochen große Teile des syrischen Südwestens wieder unter ihre Kontrolle gebracht. Israel sorgt sich, dass mit den syrischen Truppen auch Kämpfer des Erzfeindes Iran vorrücken könnten.
EVAKUIERUNG VON DÖRFERN IN IDLIB ABGESCHLOSSEN
Aus den Dörfern in Idlib seien zunächst Kranke mit Rettungswagen aus den überwiegend von Schiiten bewohnten Ortschaften al-Fua und Kefraja in Sicherheit gebracht worden, meldeten staatliche Medien. Am Donnerstag früh seien dann die übrigen Einwohner und Kämpfer aus den seit Jahren belagerten Ortschaften mit mehr als 120 Bussen in ein Gebiet in der Provinz Aleppo abgefahren, das von den Regierungstruppen kontrolliert wird. Schon im April 2017 waren Tausende Einwohner aus den Dörfern in einer ähnlichen Aktion umgesiedelt worden.
Die Evakuierung war Oppositionskreisen zufolge zwischen den iranischen Revolutionsgarden und der Rebellenallianz Tahrir al-Scham ausgehandelt worden, die vom früheren syrischen Al-Kaida Ableger angeführt wird. Der Iran unterstützt Assad im Kampf gegen die größtenteils sunnitischen Aufständischen. Ebenfalls in die Gespräche involviert war die Türkei.
Bundesaußenminister Heiko Maas bot Russland und den USA Deutschland als Vermittler in dem Konflikt an. Deutschland sei auch bereit, eine Führungsrolle beim Wiederaufbau des Landes zu übernehmen, sobald es eine politische Lösung gebe, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.