Berlin, 14. Mai (Reuters) - Die Zentralräte der Muslime und der Juden in haben die antisemitischen Proteste vor Synagogen scharf kritisiert. "Ich verurteile entschieden solch widerliche Szenen", sagte der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, der "Rheinischen Post". "Wer Rassismus beklagt, selbst aber solch antisemitischen Hass verbreitet, hat alles verwirkt. Wer angeblich Israelkritik üben will, dann aber Synagogen und Juden angreift, greift uns alle an und wird meinen Widerstand bekommen", sagte Mazyek.
Sehr kritisch äußerte sich auch Josef Schuster, Vorsitzender des Zentralrats der Juden. Er wolle den Menschen im Land "in aller Klarheit zurufen: es reicht", sagte Schuster am Freitag in einem Grußwort an den digitalen FDP-Bundesparteitag. "Schauen Sie nicht weg." Die Juden in Deutschland seien "einer massiven Hetze ausgesetzt". "Wir erwarten, dass die Bürger sich gegen diesen Antisemitismus stellen, und zwar laut und öffentlich."
Dies gelte auch für die sozialen Medien. Facebook (NASDAQ:FB) und andere Online-Seiten "explodieren geradezu mit Hetze gegen Juden", sagte Schuster. "Wo sind die Menschen, die solidarisch sind? ... wir brauchen das." Und damit meine er nicht nur die jüdische Gemeinde, "sondern ich meine unser Land insgesamt, unsere Demokratie".