Jeff Bezos – dieser Name steht heute für bahnbrechende E-Commerce-Innovationen, milliardenschwere Deals und die Faszination, die von Giganten des digitalen Zeitalters ausgeht. Wenn man sich mit seiner Biografie beschäftigt, stößt man auf eine erstaunliche Reise: von bescheidenen Anfängen in Albuquerque, New Mexico, hin zum Gründer eines der weltweit größten Online-Händler, Amazon.
Doch Bezos ist viel mehr als „nur“ der Gründer und langjährige CEO von Amazon. Sein Werdegang liefert uns gleich mehrere spannende Einblicke: in seine frühen Familienverhältnisse, seine Vision von Raumfahrt mit Blue Origin, sein Engagement in den Medien (The Washington Post) und nicht zuletzt seine Investitionen, die weit über den bekannten Online-Handelsriesen hinausgehen. Wer sich näher mit Jeff Bezos befasst, kann nicht nur sein unternehmerisches Genie bestaunen, sondern auch viele Ideen und Lektionen für eigene Investments gewinnen – insbesondere in aufstrebende Unternehmen, die ähnlich wie Amazon vor 25 Jahren in den Startlöchern stehen.
Im Folgenden werfen wir einen Blick auf die Hintergründe dieser außergewöhnlichen Persönlichkeit. Wir besprechen seine Familie, seine frühen Lebensjahre und die großartigen Momente in seiner Karriere. Ebenso schauen wir auf einige Kontroversen, die Bezos und Amazon in der Öffentlichkeit begleitet haben. Außerdem betrachten wir seine größten Unternehmensbeteiligungen. Am Ende stellt sich auch die Frage: Was nehmen wir als private oder institutionelle Anleger davon mit?
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Die Familie Bezos: Wurzeln, Wandel und engste Verbündete
Eltern und Adoption
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Jeffrey Preston Bezos (geboren am 12. Januar 1964) kam als Sohn von Jacklyn Bezos (geborene Gise) und Ted Jorgensen in Albuquerque, New Mexico, zur Welt. Seine Eltern waren noch Teenager, als er geboren wurde. Die Ehe hielt nicht lange, und Jeff verlor in früher Kindheit den Kontakt zu seinem leiblichen Vater. Für Außenstehende wirkte es so, als sei sein biologischer Vater schlicht „verschwunden“.
Jacklyn heiratete ein zweites Mal: Miguel Bezos (häufig einfach „Mike“ genannt) war 1962 aus Kuba in die USA ausgewandert und lernte Jacklyn kurz darauf kennen. Mike adoptierte Jeff, als dieser vier Jahre alt war. Fortan wuchs Jeff mit Miguel als Vaterfigur auf. Fortan wuchs Jeff mit Miguel als Vaterfigur auf, und bis heute erwähnt Jeff Bezos häufig, wie sehr ihn sein „Papi“ geprägt hat. In diversen Reden und Interviews betonte Bezos, wie viel er von Mikes Durchhaltevermögen gelernt habe.
Als Jeff in den 1990er-Jahren seine ersten Schritte in Richtung Online-Buchhandel unternahm, unterstützten ihn seine Eltern. 1995, kurz vor der Gründung von Amazon (damals noch unter anderem Namen), gab das Ehepaar Jacklyn und Miguel Bezos ihrem Sohn 250.000 US-Dollar Startkapital mit auf den Weg. Jeff hatte ihnen allerdings eindringlich klar gemacht, dass das Geld komplett verloren sein könnte – so wie das bei vielen Startups zu Beginn durchaus passieren kann. Doch dieser Kapitalbeitrag sollte sich für seine Eltern später als eine der lukrativsten Investitionen aller Zeiten erweisen.
Geschwister
Jeff Bezos hat zwei jüngere Geschwister, seinen Bruder Mark und seine Schwester Christina. Mark Bezos hat sich ebenfalls einen Namen gemacht, unter anderem in wohltätigen Organisationen, und war in verschiedenen gemeinnützigen Projekten aktiv. Über Christina ist in der Öffentlichkeit relativ wenig bekannt, da beide Geschwister weitgehend Wert auf Privatsphäre legen.
Ehe, Scheidung und aktuelle Partnerin
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Mit seiner Ex-Frau MacKenzie Scott war Jeff über 25 Jahre verheiratet und hat mit ihr vier Kinder. MacKenzie ist Autorin und Philanthropin, die seit der Scheidung 2019 durch die erhaltene Abfindung (etwa 38 Milliarden US-Dollar) zu einer der reichsten Frauen der Welt wurde. Zu Jeff hat sie nach eigener Aussage immer noch ein freundschaftliches Verhältnis, und beide ziehen weiterhin die gemeinsamen Kinder groß. MacKenzie Scott zeichnet sich durch beträchtliche Spenden aus; nach eigenen Angaben hat sie bereits über 10 Milliarden US-Dollar an diverse gemeinnützige Projekte vergeben.
Seit 2020 ist Jeff Bezos mit der TV-Moderatorin und ehemaligen Nachrichtensprecherin Lauren Sanchez zusammen. Ende Mai 2023 gab das Paar seine Verlobung bekannt. Sie haben sich von Anfang an in der Öffentlichkeit gezeigt, mussten jedoch auch einige Schlagzeilen hinnehmen. Unter anderem stand ihre Beziehung zeitlich im Zusammenhang mit Sanchez’ Scheidung von ihrem früheren Ehemann Patrick Whitesell.
Kinder
Jeff Bezos hält seine Familie in vielen Punkten rigoros aus der Öffentlichkeit heraus. Die Namen seiner drei jüngeren Kinder sind zum Beispiel unbekannt. Nur der älteste Sohn, Preston Bezos, geboren im Jahr 2000, ist namentlich bekannt. Preston erhielt seinen Zweitnamen aus der Familie von Jeffs Großvater, Lloyd Preston Gise. Sowohl Bezos als auch seine Ex-Frau MacKenzie Scott betonen, wie wichtig ihnen die Privatsphäre ihrer Kinder ist.
Während Amazon in den ersten Jahren rasant wuchs, hat sich MacKenzie größtenteils um den Haushalt und die Kinder gekümmert. Seit der Trennung soll es hinsichtlich der Kinder nach wie vor ein freundschaftliches Co-Parenting geben.
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Frühe Jahre: Ein neugieriger Bastler erobert die Welt
Kindheit, Experimente und frühe Tüfteleien
Geboren in Albuquerque, zeigte Jeff schon als Kind großen Erfindergeist. Er soll seine Eltern oft zur Weißglut getrieben haben, weil er im Elternhaus allerlei elektrische Schaltungen installierte und sogar den Schrank in eine Art „Hightech-Bastelwerkstatt“ verwandelte. Besonders eindrucksvoll ist eine Anekdote: Mit zwölf Jahren war er fasziniert von einem sogenannten „Infinity Cube“ – also einer Art Spiegelkonstruktion, die endlos scheinende visuelle Effekte erzeugt. Das Original war mit 20 Dollar relativ teuer. Also besorgte sich Jeff die Einzelteile günstiger und baute die Illusionsmaschine selbst nach. Das Selbstmachen zog er dem teuren Kauf vor.
Diese unkonventionelle Denkweise deutet schon an, warum er später ein so erfolgreicher Unternehmer werden sollte. Er kombinierte einen Hang zur praktischen Umsetzung mit einem stark ausgeprägten Interesse an Technik und Wissenschaft.
Umzug nach Miami und Schulzeit
In seiner Jugend zog die Familie Bezos nach Miami, Florida, wo Jeff die Miami Palmetto High School besuchte. Um Geld zu verdienen, arbeitete er zeitweise bei McDonald’s als Kurzzeit-Koch. Nebenbei engagierte er sich in der Wissenschafts-AG und nahm am Student Science Training Program an der University of Florida teil.
Seine schulischen Leistungen waren herausragend: Er beendete die High School als Jahrgangsbester (Valedictorian) und erhielt den renommierten Silver Knight Award. In seiner Abschlussrede träumte er bereits laut davon, eines Tages die Menschheit in den Weltraum zu bringen. Diese Vision eines Außerirdischen-Abenteuers sollte ihn nicht mehr loslassen: Jahrzehnte später gründete er die Raumfahrtfirma Blue Origin.
College-Zeit in Princeton
1982, nach dem High-School-Abschluss, begann Bezos zunächst als Englisch-Major an der Universität Princeton. Er wechselte jedoch bald zu Elektrotechnik und Informatik, einem Feld, das ihm deutlich mehr lag. Während seiner Studienzeit war er Präsident der „Students for the Exploration and Development of Space“ (SEDS). Auch hier zeigte sich also schon sein Faible für alles, was mit Raumfahrt zu tun hat.
Bezos schloss Princeton mit einem GPA von 4,2 ab und wurde in die akademischen Ehrengesellschaften Phi Beta Kappa sowie Tau Beta Pi aufgenommen. Nach dem Studium hagelte es Jobangebote aus der Finanzwelt.
Sein erster beruflicher Stopp war Fitel, wo er ein internationales Computernetzwerk mitentwickelte. 1988 wechselte er zu Banker’s Trust, um Systeme für die Vermögensverwaltung zu entwickeln. Zwei Jahre später schloss er sich D.E. Shaw & Co. an und stieg binnen kürzester Zeit zum jüngsten Vizepräsidenten des Unternehmens auf.
Bei D.E. Shaw beschäftigte sich Bezos vor allem mit Online-Investmentmöglichkeiten. Genau in dieser Zeit begann das Internet, in rasantem Tempo an Popularität zu gewinnen. Die Nutzungszahlen wuchsen jährlich um mehr als 2.000 Prozent! Das weckte in ihm die Idee, Onlinehandel zu betreiben, was ihn 1994 dazu veranlasste, D.E. Shaw zu verlassen, in seinen alten Chevy zu steigen und nach Seattle zu fahren, um dort eine virtuelle Buchhandlung zu gründen.
Amazon: Der unaufhaltsame Aufstieg eines E-Commerce-Giganten
Von der Garage zum weltweit größten Online-Händler
Es ist eine Geschichte, die mittlerweile legendär ist: Jeff Bezos saß in seinem Wagen auf der Fahrt von New York nach Seattle und tippte nebenbei den Businessplan für seine „Online-Buchhandlung“. Er wählte Seattle, weil sich dort ein großes Vertriebszentrum der Ingram Book Group befand. Das war für einen Buchhändler von Vorteil.
Mit einem kleinen Team aus nur wenigen Mitarbeitern startete Bezos in seiner Garage. Noch gab es keinen schönen Namen „Amazon“; zunächst liefen verschiedene Ideen durch seinen Kopf – angeblich stand unter anderem „Cadabra“ (in Anlehnung an „Abrakadabra“) zur Debatte. Doch Bezos wollte einen Namen, der an Weite und Größe erinnert – und dachte so an den Amazonas, den längsten Fluss der Welt. So wurde aus Cadabra schlussendlich „Amazon.com“.
1995 ging das Projekt offiziell online, inklusive einer Software, die das Team selbst geschrieben hatte. Nur ein Jahr später verkaufte Amazon bereits Bücher in alle US-Bundesstaaten und in 45 Länder weltweit. Innerhalb von zwei Monaten stieg der Umsatz auf 20.000 Dollar pro Woche. Während dieser Anfangszeit beteiligten sich Freunde und Verwandte mit etwa einer Million US-Dollar, da Jeff sie alle ermutigte, in sein Projekt einzusteigen. Amazon wuchs und wuchs: 1996 hatte das Unternehmen bereits 100 Mitarbeiter, einen Umsatz von rund 15,7 Millionen Dollar und war in aller Munde.
Ausweitung auf neue Produktkategorien
Bezos hatte von Anfang an einen Plan, der weit über Bücher hinausging. In den späten 1990er-Jahren kamen Musik-CDs, Filme auf DVD, Spiele und andere Artikel hinzu. Schritt für Schritt entwickelte Amazon sich zu einem „Everything Store“. Die Unternehmensphilosophie war: „Wir wollen den Kunden so ziemlich alles anbieten, was sie kaufen könnten.“
Die kontinuierliche Erweiterung der Produktpalette führte zu massivem Wachstum. Schon 1999 lag der Umsatz über 610 Millionen Dollar. Im Laufe der 2000er-Jahre kamen immer mehr Bereiche hinzu: Elektronikgeräte, Spielzeug, Haushaltswaren, Kleidung und vieles mehr. Dazu entstanden neue Geschäftsbereiche wie Amazon Web Services (AWS), die das Unternehmen zu einem der führenden Cloud-Service-Anbieter machte.
Amazon heute
Heutzutage liegt Amazons Marktkapitalisierung bei über 2,4 Billionen US-Dollar. Im US-Einzelhandel (E-Commerce) hält das Unternehmen fast 50 Prozent der Marktanteile, dreimal so viel wie Apple, Walmart und eBay zusammen. Für Anleger ist Amazon eine der bekanntesten „FAANG“-Aktien (Facebook, Apple, Amazon, Netflix, Google) – also jener Tech-Giganten, die das Wachstum der Tech-Branche in den letzten Jahren besonders stark geprägt haben.
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Bezos selbst stand bei Amazon jahrzehntelang als CEO an der Spitze, trat jedoch am 5. Juli 2021 von diesem Posten zurück, um sich anderen Projekten zu widmen (unter anderem Blue Origin und wohltätigen Initiativen). Sein Nachfolger als CEO wurde Andy Jassy, ehemaliger Leiter von Amazon Web Services. Trotz dieses Führungswechsels hält Bezos weiterhin einen großen Anteil am Unternehmen, und sein Vermögen ist maßgeblich mit dem Erfolg von Amazon verknüpft.
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Weitere Unternehmen und Beteiligungen von Bezos
Jeff Bezos’ Unternehmergeist ist nicht auf Amazon beschränkt. Als Geschäftsmann erwarb er im Laufe der Jahre eine ganze Reihe an Unternehmen oder investierte in Start-ups, die er für vielversprechend hielt.
Washington Post
2013 kaufte Bezos die renommierte Tageszeitung The Washington Post. Der Deal wurde von Donald Graham, dem Sohn der langjährigen Verlegerin Katharine Graham, eingefädelt. Graham argumentierte, dass Bezos genau das Know-how in Bezug auf Internet und Digitalisierung mitbringt, das eine überregionale Zeitung heutzutage benötigt, um online erfolgreich zu sein.
Zunächst hatte Bezos laut eigener Aussage nicht viel Interesse an gedruckten Zeitungen. Doch als er sah, wie die Washington Post finanziell und strukturell hinterherhing, fasste er den Plan, sie in die Profitabilität zu führen. Bis 2016 hatte sich der Traffic auf der Website bereits mehr als verdoppelt, und die Washington Post schrieb schließlich wieder Gewinne. In einem Interview von 2018 (über das er selber sagte, dass man es vielleicht in seiner Biografie mal erwähnen würde) bezeichnete Bezos den Kauf der Washington Post als eines seiner stolzesten Projekte.
Blue Origin
Schon als Schüler in Miami sagte Bezos, dass eines seiner Lebensziele sei, die Menschheit von der Erde ins All zu bringen und dort Kolonien aufzubauen. Mit Blue Origin machte er diesen Traum ein großes Stück realer. Das private Raumfahrtunternehmen wurde von Bezos 2000 gegründet. Sein Ansatz: den Zugang zum All billiger und einfacher machen – ähnlich wie Elon Musk mit SpaceX.
Den Durchbruch erzielte Blue Origin 2015 mit der erfolgreichen Landung der Rakete „New Shepard“, die nach der Grenze zum Weltraum wieder sicher zurückkehrte und mehrfach verwendbar war. Dafür gab es unter anderem die Collier Trophy, eine der renommiertesten Auszeichnungen der Luftfahrt.
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Darüber hinaus arbeitet Blue Origin an dem Projekt „New Glenn“, eine zweistufige Schwerlast-Trägerrakete. Die erste New Glenn startete erfolgreich am 16. Januar 2025.
Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Kent, Washington, betreibt aber auch in Virginia, Colorado, Arizona, Florida und Alabama diverse Einrichtungen.
Beteiligungen an anderen Unternehmen
Neben den „großen“ Namen wie Amazon, Blue Origin und Washington Post hält Bezos Aktien und Beteiligungen an diversen weiteren Firmen, zum Teil über sein Investmentvehikel „Bezos Expeditions“. Hierzu zählen:
- Nautilus Biotechnology (NAUT): Ein Biotech-Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von über 210 Millionen US-Dollar. Bezos investierte via Amazon 15 Millionen in Nautilus.
- Sonder Holdings (SOND): Ein weiterer Titel mit derzeit rund 33 Millionen US-Dollar Marktkapitalisierung.
- Domo (DOMO): Ein Software-Anbieter, der sich auf Datenvisualisierung und Business Intelligence für Unternehmen spezialisiert hat. Bezos und andere Investoren haben insgesamt rund 60 Millionen US-Dollar beigesteuert.
- Nextdoor Holdings (KIND): Ein Online-Netzwerk für Nachbarschafts-Hilfe und Community-Aktivitäten in San Francisco. Hier können Nutzer lokale Dienstleistungen, Veranstaltungen und Informationen austauschen.
- Sana Biotechnology: Ein Healthcare-Unternehmen, das sich auf Zell- und Gentherapien konzentriert. Das Unternehmen verzeichnete 2023 einen Meilenstein, als die FDA eine Zulassung für die Krebsbehandlung erteilte.
- Pilot.com: Eine Finanzdienstleistungs-Plattform, die Buchhaltung, Gehaltsabrechnungen und Steuererklärungen für KMUs (kleine und mittlere Unternehmen) vereinfacht. Bezos Expeditions führte eine 100-Millionen-US-Dollar-Finanzierungsrunde an.
Man sieht: Jeff Bezos streut sein Kapital in verschiedene Branchen und Trends, von Biotech bis SaaS (Software-as-a-Service). Das erinnert an seinen Leitspruch, langfristig zu denken, sich aber nicht nur auf ein Pferd zu verlassen.
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Jeff Bezos’ Vermögen: Ein Blick auf die Zahlen
Laut Forbes und anderen Quellen zählte Jeff Bezos von 2017 bis 2021 als reichster Mensch der Welt – oder zumindest befand er sich in einem ständigen Duell mit Elon Musk (Tesla, SpaceX, Twitter) um Platz 1. Als wichtiger Messpunkt dient hier vor allem die Bewertung seiner Amazon-Aktien. Dabei sind die Zahlen stets im Fluss, denn sobald Amazon-Aktien steigen oder fallen, bewegt sich auch das Nettovermögen von Bezos in große Höhen oder Tiefen.
Jahr | Geschätztes Nettovermögen (USD in Milliarden) |
---|---|
2025 | 247,7 |
2024 | 230 |
2023 | 114 |
2022 | 171 |
2021 | 177 |
2020 | 113 |
2019 | 131 |
2018 | 112 |
2017 | 72,8 |
2016 | 45,2 |
2015 | 34,8 |
Sein Haupteinkommen stammt aus den Millionen von Amazon-Aktien, die er hält. In einer SEC-Meldung aus November 2024 stand, dass Bezos 926 Millionen Amazon-Aktien besitzt. Obwohl er jährlich nur ein vergleichsweise kleines Gehalt (unter 100.000 Dollar) bezieht, macht ihn sein enormes Aktienpaket zum Mehrfach-Milliardär.
Wer sich fragt, warum Bezos trotzdem noch woanders investiert: Einerseits möchte er diversifizieren, andererseits benötigt er für ambitionierte Projekte wie Blue Origin Kapital, das er sich nicht ausschließlich aus seinem Gehalt „herzaubert“, sondern häufig durch Verkäufe von Amazon-Aktien und neue Investoren.
Amazon-Aktie kaufen? Chancen und Überlegungen
Du fragst dich, warum Amazon immer noch so stark wächst – obwohl der Onlinehandel inzwischen hart umkämpft ist? Die Antwort liegt in Amazons konsequenter „Friction-Killer“-Strategie: Eine riesige Produktauswahl, hohe Verfügbarkeit und die wohl bequemste Bestellabwicklung der Welt sorgen für stetig steigende Marktanteile. Dank seines mächtigen Logistiknetzes schafft es Amazon außerdem, Bestellungen ultraschnell zu liefern – ein klares Unterscheidungsmerkmal, das die Expansion in bestehenden und neuen Kategorien befeuert. Gleichzeitig ist der globale Markt für AWS und Werbung ein echter Wachstumsmotor mit überdurchschnittlichen Margen, wodurch Amazons Gesamtprofitabilität weiter zulegt.
Hinzu kommt, dass Amazon massiv in AWS, Inhalte und Infrastruktur investiert, um sich kontinuierlich neue Produkte, Services und geografische Märkte zu erschließen. Angespornt von den veränderten Kaufgewohnheiten seit der COVID-Pandemie profitiert Amazon quer durch das gesamte Ökosystem von diesem Digital- und Cloud-Boom. Besonders die Marktführerschaft im Bereich Fulfillment und Cloud Computing macht das Unternehmen langfristig noch stärker und steigert gleichzeitig die Gewinnspannen.
Zusätzlich verlagern sich die Umsätze immer weiter hin zu margenstarken Geschäftsfeldern wie Drittanbieter-Verkäufen (3P), AWS und Werbung. AWS legt zuletzt sogar noch einen Zahn zu und liefert weiterhin beeindruckendes Wachstum.
Unter dem Strich sehe ich entsprechend Potenzial für einen Kurs von 277 US-Dollar, basierend auf einem EV/EBITDA-Multiple von 16x für 2026.
Jeff Bezos und sein Lifestyle – inklusive Superyacht
Wo steht geschrieben, dass ein Multimilliardär auf Luxus verzichten müsste? Jeff Bezos hat durchaus exklusive Hobbys. Eines davon ist seine Superyacht „Koru“. Dieses Segelschiff, das Berichten zufolge rund 500 Millionen US-Dollar gekostet hat, ist laut verschiedenen Medienberichten das größte seiner Art. 2023 gab es heftige Debatten, als die Yacht in den Niederlanden durch einen historischen Kanal geführt werden sollte. Dazu hätte man eventuell eine denkmalgeschützte Brücke demontieren müssen. Dies löste bei vielen Bürgern Empörung aus. Letztlich umging man die Situation, indem man das Schiff heimlich abtransportierte, um einem öffentlichen Eklat zu entgehen.
Im Sommer 2023 machte die „Koru“ weiter Schlagzeilen, als Bezos dort mit seiner Partnerin Lauren Sanchez eine exklusive Verlobungsfeier veranstaltete. Gäste wie Bill Gates, Hollywood-Mogul Ari Emanuel, Schauspieler Leonardo DiCaprio und weitere Prominente zierten die Gästeliste. Kritiker kommentieren, dass solche öffentlichen Darstellungen von Luxus ein schlechtes Licht auf Bezos werfen, vor allem in einer Zeit wachsender Ungleichheit. Verteidiger hingegen sagen: Wer über 200 Milliarden US-Dollar besitzt, kann sein Geld ausgeben, wie er möchte.
Kontroversen und Schlagzeilen: Kein Unternehmer ohne Schattenseiten
Keine große Erfolgsgeschichte ohne entsprechende Debatten: Auch Jeff Bezos wurde immer wieder kritisiert. Die Themen reichen von Arbeitsbedingungen bei Amazon über seine Rolle in der Meinungsbildung (durch den Besitz der Washington Post) bis hin zu seinem Umgang mit Philanthropie.
Kritik an „mangelnder“ Philanthropie
Während seine Ex-Frau MacKenzie Scott einer der großzügigsten Philanthropen unserer Zeit geworden ist, hat Jeff Bezos oft gezögert, sich öffentlich zu wohltätigen Spenden oder einer Teilnahme am „Giving Pledge“ zu bekennen. Das „Giving Pledge“ ist eine Initiative von Bill Gates und Warren Buffett, bei der sich Milliardäre dazu verpflichten, den Großteil ihres Vermögens zu spenden. Bezos hat den Aufruf mehrfach abgelehnt oder ignoriert.
Immerhin gründete er 2020 den Bezos Earth Fund, der sich für den Kampf gegen den Klimawandel einsetzt. Bezos versprach insgesamt 10 Milliarden US-Dollar über einen gewissen Zeitraum dafür zur Verfügung zu stellen. Außerdem spendete er über 120 Millionen US-Dollar an Organisationen, die Obdachlosen helfen. Dennoch kritisieren viele, sein Engagement sei verglichen mit seinem Gesamtvermögen zu gering.
Arbeitsbedingungen bei Amazon
Amazon unterliegt seit Jahren einem kritischen Blick in puncto Arbeitskultur und Bezahlung. Es kam mehrfach zu Protesten und Streiks, gerade in den Logistikzentren. Die teils belastende Taktung bei Amazon-Lagerjobs war Gegenstand medialer Diskussionen. Nicht zuletzt sorgte Bezos’ Ruf, Mitarbeiter verbal hart anzugehen, für Wirbel. In Brad Stones Buch „The Everything Store: Jeff Bezos and the Age of Amazon“ werden einige (angeblich) von ihm verwendete harsche Ausdrücke zitiert, mit denen er seine Leute antrieb. Amazon ist zwar ein Synonym für Effizienz, doch es stehen immer wieder Gewerkschaften auf der Matte, die die Arbeitsbedingungen verbessern wollen.
Die „größte Segelyacht der Welt“ und Klimakritik
Wie schon erwähnt, sorgte die Superyacht „Koru“ für Aufsehen. Die lauten Vorwürfe: Es wirke heuchlerisch, einerseits Klimaschutz zu propagieren, andererseits aber enorme Summen für ein Schiff zu verbauen, das in Bau und Betrieb erhebliche Ressourcen verschlingt. Allerdings argumentieren Unterstützer, Bezos habe das Recht, zu tun, was er möchte – und die Yacht selbst sei ein vergleichsweise kleiner Teil seines Gesamtvermögens.
Zitate von Jeff Bezos: Ein Blick in seinen Kopf
- „Your brand is what other people say about you when you’re not in the room.“
(2018 in einem Brief an die Amazon-Aktionäre)
- „I knew that if I failed I wouldn’t regret that, but I knew the one thing I might regret is not trying.“
(Interview mit seinem Bruder Mark Bezos während einer TED-Talk-Session im Jahr 2017)
- „We’ve had three big ideas at Amazon that we’ve stuck with for 18 years, and they’re the reason we’re successful: Put the customer first. Invent. And be patient.“
(Aus dem Aktionärsbrief 2016)
- „If you’re not stubborn, you’ll give up on experiments too soon. And if you’re not flexible, you’ll pound your head against the wall and you won’t see a different solution to a problem you’re trying to solve.“
(Interview mit Business Insider, 2014)
- „A brand for a company is like a reputation for a person. You earn reputation by trying to do hard things well.“
(Amazon-Aktionärsbrief, 2001)
- „One of the only ways to get out of a tight box is to invent your way out.“
(Interview mit Wired, 2011)
Zieht man diese Zitate zusammen, erkennt man ein klares Unternehmercredo: Mut zum Risiko, Ausdauer, Flexibilität, Innovationsgeist und ein klarer Fokus auf die Kundenbedürfnisse. Wer das beherzigt, könnte in den Augen von Jeff Bezos auf dem besten Weg sein, ein erfolgreiches Start-up zu gründen oder in neue Trends zu investieren.
Philanthropie und soziale Initiativen
Bezos Earth Fund
Mit dem Bezos Earth Fund reagiert Bezos auf den Klimanotstand. Er möchte in den nächsten Jahren rund 10 Milliarden US-Dollar in Projekte stecken, die gegen die Erderwärmung kämpfen. Dabei betont er, dass man nur gemeinsam und global zu einer Lösung gelangen kann. Internationale Partner, NGOs und lokale Interessengruppen sollen zusammengebracht werden.
Weitere Spenden
Abgesehen vom Earth Fund hat Bezos bereits über 120 Millionen US-Dollar an verschiedene Organisationen gespendet, um Obdachlosen zu helfen. Beispiele hierfür sind Abode Services (Fremont, Kalifornien), BronxWorks (New York), Catholic Charities of the Archdiocese of Miami und viele andere.
Trotzdem stellt sich immer wieder die Frage, warum er – im Gegensatz zu vielen anderen Superreichen – das Giving Pledge nicht unterzeichnet. Manche Analysten meinen, seine Vision von Raumfahrt und Terraforming anderer Planeten sei für ihn ein größeres und langfristigeres Vermächtnis als „nur“ das Verschenken von Geld.
Lektionen für Investoren: Was man von Jeff Bezos lernen kann
Jeff Bezos’ Lebenslauf und Erfolgsgeschichte inspiriert Millionen Gründer, Manager und Anleger. Was könnte man konkret daraus ziehen?
- Langfristige Denkweise: Bezos war nie auf kurzfristige Gewinne aus. Dieser Ansatz hat Amazon zu einem nachhaltigen Giganten gemacht. Für Investoren bedeutet das: Wer langfristige Trends erkennt und sich nicht von kurzen Kurseinbrüchen verunsichern lässt, kann stark profitieren.
- Diversifikation: Auch wenn Amazon der Kern ist, streut Bezos sein Vermögen in vielen Branchen (Medien, Raumfahrt, Biotechnologie etc.). Das empfiehlt sich prinzipiell auch Privatanlegern, um Klumpenrisiken zu vermeiden.
- Kundenorientierung: Das Mantra bei Amazon: „Focus on the customer.“ Wenn ein Unternehmen das überzeugend umsetzt, ist das oft ein Qualitätsmerkmal für nachhaltiges Wachstum.
- Innovation und Mut zum Scheitern: Bezos experimentiert gerne und gesteht sich selbst und seinem Team Fehler zu. Das Bewusstsein, dass Scheitern Teil des Innovationsprozesses ist, kann zu echten Durchbrüchen führen.
- Kontroversen aushalten: Gigantische Erfolge rufen Kritiker auf den Plan – ob berechtigt oder nicht. Bezos’ Beispiel zeigt, dass man sich auf den Kern seines Geschäfts konzentrieren muss und nicht jedes negative Statement den Kurs bestimmen lassen darf.
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Schlusswort
Jeff Bezos ist mehr als nur ein erfolgreicher Geschäftsmann. Er verkörpert den Aufstieg einer neuen Generation von Internet-Unternehmern, die den Einzelhandel, die Medienwelt und sogar die Raumfahrt tiefgreifend verändert haben. Seine Kindheit, geprägt von Neugier und einer „Tüftlermentalität“, zog sich wie ein roter Faden durch seine Karriere. Vom Englischstudenten in Princeton bis hin zum reichsten Mann der Welt – das klingt wie eine Hollywood-Geschichte.
Heute, im Jahr 2025, zählt Bezos nicht immer zur absoluten Nummer eins der globalen Vermögensrangliste, doch sein Einfluss ist unbestritten. Amazon besitzt eine Marktmacht, die seinesgleichen sucht. Und das ist erst der Anfang, wenn man an die Expansionsfelder AWS, digitale Werbung oder KI-gestützte Services denkt. Auch durch Washington Post und Blue Origin erweitert er stetig seinen Aktionsradius.
Gleichzeitig steckt er regelmäßig in Konflikten rund um Arbeitsbedingungen, Umweltschutz und Reichtumsverteilung. Manche kritisieren seine angeblich zu knappe Spendenpolitik, obwohl er Milliarden in Stiftungen steckt und weiterhin Investitionen in Zukunftstechnologien tätigt. Andere sehen in ihm die Speerspitze des digitalen Kapitalismus, der sowohl Arbeitsplätze schafft als auch traditionelle Märkte erschüttert.
Für Anleger: Wer heute Unternehmen wie Amazon beobachtet, fragt sich oft, ob sich ein Einstieg (oder Nachkauf) lohnt. Das hängt natürlich von den persönlichen Zielen ab. Doch es gilt: E-Commerce ist weiterhin auf Wachstum gepolt, Amazon Web Services ist ein mächtiger Cashflow-Treiber, und Bezos selbst hat mit seinen innovativen Ideen ein Imperium geschaffen, das weit in die Zukunft denken will. Die „Philosophie Bezos“ betont schließlich Geduld, Innovationsfreude und Rückschläge als Weg zum Erfolg.
Ob man Jeff Bezos nun bewundert oder kritisch beäugt – seine Geschichte liefert genug Stoff, um zu verstehen, wie radikale Visionen und konsequente Umsetzung zusammenkommen können, um die Welt zu verändern. Vom zwölfjährigen Jungen, der sich einen Infinity Cube baute, bis zum Gründer eines der wertvollsten Unternehmen der Geschichte: Jeff Bezos zeigt exemplarisch, dass Neugier, Risikofreude und eine Prise Sturheit oftmals die Zutaten sind, um Großes zu erreichen.
Jeff Bezos FAQ – Die wichtigsten Fragen und Antworten
1. Wie alt war Jeff Bezos, als er zum Milliardär wurde?
Jeff Bezos wurde 1999 im Alter von 35 Jahren zum Milliardär. Später, mit 56 Jahren, erreichte er sogar den Status des weltweit ersten „Centibillionaire“, also einer Person mit einem Vermögen von über 100 Milliarden US-Dollar.
2. Wie viele Kinder hat Jeff Bezos?
Bezos hat vier Kinder mit seiner Ex-Frau MacKenzie Scott: drei Söhne und eine adoptierte Tochter. Außer dem Namen seines ältesten Sohnes, Preston Bezos, hält er die Identitäten seiner Kinder bewusst aus der Öffentlichkeit heraus.
3. Wie alt ist Jeff Bezos heute?
Geboren am 12. Januar 1964, ist Jeff Bezos derzeit 61 Jahre alt (Stand 2025).
4. Wo wurde Jeff Bezos geboren?
Jeff Bezos wurde in Albuquerque im US-Bundesstaat New Mexico geboren. Trotz seiner späteren Umzüge und zahlreicher Wohnsitze spielt seine Herkunft immer wieder eine Rolle, da er als Jugendlicher viel von seinem kubanischen Stiefvater Miguel Bezos lernte.
5. Wer ist Jeff Bezos’ aktuelle Freundin bzw. Verlobte?
Jeff Bezos ist seit Mai 2023 mit der Fernsehmoderatorin Lauren Sanchez verlobt. Als die beiden sich öffentlich zu ihrer Beziehung bekannten, befand sich Sanchez noch mitten in der Scheidung von ihrem früheren Ehemann, dem Hollywood-Agenten Patrick Whitesell.
6. Wo wohnt Jeff Bezos aktuell?
Im Jahr 2023 gab Jeff Bezos bekannt, dass er seinen Hauptwohnsitz nach fast 29 Jahren in Seattle nach Miami verlegen wird. Zusätzlich zu seinem neuen Domizil in Florida verfügt er über diverse Luxusimmobilien in den USA, darunter Anwesen in Kalifornien, Washington und anderen Bundesstaaten. Insgesamt soll sein Immobilienportfolio einen Wert von über 500 Millionen US-Dollar haben.