Warren Buffett, liebevoll als „Orakel von Omaha“ bekannt, hat sich mit einer fast legendären Erfolgsbilanz von über 70 Jahren und einem persönlichen Vermögen von über 100 Milliarden US-Dollar den Ruf als einer der besten Investoren der Welt erarbeitet. Unter der Marke Berkshire Hathaway hat er ein Unternehmen geschaffen, das heute mit rund 680 Milliarden US-Dollar bewertet wird – ein Gigant unter den börsennotierten Firmen weltweit.
Es überrascht daher nicht, dass Investoren genau hinsehen, welche Aktien Buffett im Berkshire-Portfolio hält. Die vierteljährliche Veröffentlichung seiner 13F-Unterlagen gibt Einblick in die Gedankenwelt des Orakels – und bewegt damit nicht selten selbst die Märkte. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Aktien Buffett aktuell kauft, hält und verkauft und welche versteckten Chancen in seiner Strategie zu finden sind.
Was Sie wissen sollten, bevor Sie Warren Buffetts Portfolio folgen
Bevor wir in die größten Positionen und die neueren Veränderungen im Portfolio eintauchen, lohnt es sich, ein paar wichtige Details zu Buffetts Investmentstrategie und die Struktur von Berkshire Hathaway zu klären.
Nicht jede Aktienauswahl stammt direkt von Buffett
Für die Aktienauswahl bei Berkshire Hathaway ist nicht ausschließlich Buffett selbst verantwortlich. Todd Combs und Ted Weschler, Buffetts rechte Hand, verwalten ebenfalls große Teile des Portfolios. Buffett hat das letzte Wort, aber bei einigen Positionen sind die beiden Manager die treibenden Kräfte. So kann es vorkommen, dass Aktien im Portfolio auftauchen, die nicht allein auf die Initiative von Buffett zurückgehen.
Buffett kauft in jeder Marktlage
Dank der enormen Versicherungsreserven – des sogenannten „Float“ – aus Unternehmen wie Geico oder General Re verfügt Berkshire über Kapital für Investitionen unabhängig vom Marktumfeld. Solange die Prämien der Versicherer wachsen, bleibt Berkshire liquide und für Zukäufe bereit. Der Markt kann schwanken – Berkshire bleibt handlungsfähig.
Zeitverzögerungen in den 13F-Berichten
Die Portfolioveränderungen von Berkshire Hathaway werden mit einer Verzögerung von 45 Tagen gemeldet, was bedeutet, dass sich einige Positionen seit der Meldung bereits verändert haben könnten. Obwohl Buffett bekannt dafür ist, Aktien langfristig zu halten, gibt es immer wieder kleinere Veränderungen. Dennoch lohnt es sich, die neuesten 13F-Meldungen als Indikatoren für Buffetts Überzeugungen und die langfristigen Trends in seinem Portfolio zu nutzen.
So tickt Warren Buffett
Warren Buffett hat über Jahrzehnte den Ruf als einer der besten Investoren der Welt gefestigt. Seine Prinzipien – klar, fokussiert und oft gegen den Strom – haben ihm und seinen Aktionären bei Berkshire Hathaway außerordentliche Erfolge eingebracht. Doch was genau steckt hinter Buffetts Erfolgsstrategie, und wie kann sie für heutige Investoren von Nutzen sein?
Hier kommen die Grundprinzipien, die Buffetts Investmentansatz so erfolgreich machen.
1. Langfristige Ausrichtung – „Buy and Hold“ par excellence
Buffett kauft Unternehmen, um sie im Idealfall „für immer“ zu halten. Der Grund: Er setzt auf die langfristige Stabilität und auf Firmen mit starken Fundamenten. Coca-Cola und American Express sind Paradebeispiele. Diese Unternehmen haben nicht nur eine Geschichte und Substanz, sie sind in ihren Märkten fest verankert. Für Buffett ist die Langfristigkeit das Herzstück seiner Strategie – denn Zeit bringt Rendite.
2. Value Investing: Auf Schnäppchenjagd mit dem „inneren Wert“
Buffetts Gespür für den „inneren Wert“ von Unternehmen hat ihn zum Value-Investor gemacht. Was heißt das konkret? Er sucht nach Unternehmen, die an der Börse unter ihrem echten Wert gehandelt werden – und dabei oft stabile Gewinne und starke Managementteams aufweisen. Buffett kauft diese „Schnäppchen“, wartet auf das Marktwachstum und profitiert dann, wenn der Kurs den wahren Wert erreicht. So war es bei vielen seiner größten Gewinne – eine Taktik, die Buffett fast zu seinem Markenzeichen gemacht hat.
3. Zinseszins
Buffett ist ein Meister des Zinseszinseffekts. Reinvestierte Gewinne arbeiten weiter und bringen zusätzliche Erträge – eine Strategie, die über lange Zeiträume zu riesigen Renditen führt. Berkshire Hathaway ist ein lebender Beweis für die Macht des Zinseszinses, und für Buffett ist dieser Effekt das Herzstück seiner Philosophie. Seine Maxime: Geduld zahlt sich aus – und zwar in beeindruckenden Dimensionen.
4. Qualität vor Quantität: Weniger ist mehr
Ein weiteres Prinzip, das Buffett klar von vielen anderen Investoren unterscheidet, ist sein Fokus auf Qualität. Anstatt ein Portfolio mit vielen Unternehmen aufzublähen, setzt er auf eine kleinere Auswahl, die er gründlich versteht. Für ihn zählt die Tiefe, nicht die Breite: Wer in exzellente Unternehmen investiert, kann von den „starken Pferden“ im Portfolio langfristig profitieren. Diese Fokussierung auf Qualität sorgt für ein stabileres und krisenfestes Portfolio, das auch in turbulenten Zeiten verlässliche Renditen bietet.
5. Selektive Diversifikation
Buffett steht für gezielte Diversifikation. Ja, er diversifiziert, aber nur dort, wo er das Geschäftsmodell und die Zukunftsaussichten vollständig versteht. Das sieht man an seinem Portfolio: Viele bekannte Namen, aber nur Unternehmen, deren langfristiges Potenzial er einschätzen kann. Das Ergebnis? Ein Portfolio, das in die Tiefe geht und auf strategischen Entscheidungen beruht – kein „Wettstreit“, der in die Breite geht.
6. Die „Margin of Safety“
Ein weiterer wichtiger Baustein in Buffetts Strategie ist die „Margin of Safety“. Das bedeutet, dass er Aktien nur dann kauft, wenn sie deutlich unter ihrem fairen Wert liegen. So schafft er einen Puffer, der seine Investments in schlechten Marktphasen schützt. Dieses Prinzip hat sich vor allem in Krisenzeiten bewährt und ihm geholfen, das Risiko zu senken, ohne dabei Chancen auf Renditen zu opfern.
7. Geduld und Disziplin
Buffetts Erfolg hat viel mit Geduld und Disziplin zu tun. Er bleibt ruhig, wenn die Märkte schwanken, und ignoriert kurzfristige Trends. Der Grund? Buffett konzentriert sich auf den langfristigen Wert, den ein Unternehmen schafft – auch wenn der Kurs kurzfristig abweicht. Diese Gelassenheit und Konsequenz in seinem Vorgehen haben ihm über Jahrzehnte hinweg geholfen, Kurskapriolen auszuhalten und sein Portfolio wertvoll zu halten.
8. Immer neugierig bleiben
Trotz seines Alters und seiner jahrzehntelangen Erfahrung bleibt Buffett neugierig. Sein Interesse an japanischen Handelsunternehmen zeigt, dass er bereit ist, sich global zu diversifizieren und in neue Märkte zu investieren. Buffetts ständige Lernbereitschaft und Offenheit helfen ihm, Trends früh zu erkennen und gezielt Chancen wahrzunehmen – eine Strategie, die ihm weiterhin Relevanz und Erfolg bringt.
Warren Buffetts größte Positionen 2024
Aktuell dreht sich Buffetts Portfolio nur um rund 6,4 % pro Quartal – eine erstaunlich geringe Rotation, die seine Geduld und Langfriststrategie unterstreicht. Doch die Gewichtung der größten Positionen hat sich verschoben:
- Apple Inc. (AAPL) – 31,9 % des Portfolios
Apples Anteil ist zuletzt von 40,8 % auf 31,0 % gefallen, bleibt aber die mit Abstand größte Position im Portfolio. Buffett, der früher Technologieaktien gemieden hat, bezeichnet Apple heute als „einen der vier Riesen“ seines Unternehmens. Im vergangenen Jahr zahlte Apple Berkshire 785 Millionen US-Dollar an Dividenden – eine klare Bestätigung seiner Position als langfristige Cashflow-Quelle.
- American Express Company (AXP) – 14,1 % des Portfolios
American Express ist seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil in Buffetts Portfolio. Der Kauf in den 1960er Jahren nach dem sogenannten „Salad Oil Scandal“ ist legendär. Heute hält Berkshire 14,1 % an AXP – ein Beweis für Buffetts Glaube an die Marke und das stabile Kreditkartengeschäft.
- Bank of America (BAC) – 11,4 % des Portfolios
Mit rund 33 Milliarden US-Dollar stellt die Bank of America Buffetts drittgrößte Position dar und macht 11,4 % des Portfolios aus. Ursprünglich ein bevorzugter Aktienkauf von Buffett im Jahr 2011, hat sich die Investition inzwischen vervielfacht und zeigt sein Vertrauen in das US-Bankensystem. Zuletzt hatte Buffett die Position jedoch erheblich reduziert.
- The Coca-Cola Company (KO) – 9,3 % des Portfolios
Coca Cola ist eine von Buffetts klassischen Beteiligungen und wird oft als „Buffetts Lieblingsaktie“ bezeichnet. Seit Jahren eine „Top-Fünf-Position“, bietet Coca Cola solide Cashflows und konstantes Wachstum. Die Position bleibt fest verankert, und ein Verkauf ist unwahrscheinlich.
- Chevron (CVX) – 6,2 % des Portfolios
Die Öl- und Energietitel haben in Buffetts Portfolio an Gewicht gewonnen. Chevron stellt dabei mit 6,2 % die fünftgrößte Position, während auch Occidental Petroleum (OXY) kürzlich stark aufgestockt wurde. Energiewerte bieten in Buffetts Portfolio eine gewisse Absicherung, und Berkshire übertraf den Markt zuletzt auch dank dieser Positionen.
Dividendenaktien im Berkshire Hathaway-Portfolio
Trotz Buffetts Präferenz für Aktienrückkäufe finden sich zahlreiche dividendenstarke Aktien in seinem Portfolio. Von den fünf größten Positionen zahlen alle Dividenden, was Berkshire eine attraktive, zusätzliche Einkommensquelle bietet. Ein Beispiel: Apple zahlte im letzten Jahr 785 Millionen US-Dollar an Berkshire aus. Buffett schätzt Dividenden, obwohl er bevorzugt, dass Unternehmen wie Apple und Chevron stark auf Aktienrückkäufe setzen, die den Aktienwert weiter erhöhen.
- Kraft Heinz (KHC): 4,6 % Dividendenrendite
- Chevron (CVX): 4,3 %
- Sirius XM Holdings (SIRI): 4,1 %
- Diageo (DEO): 3,7 %
- Citigroup (C): 3,6 %
Von den 41 Aktien, die Berkshire in der letzten 13F-Meldung auflistet, zahlen 25 eine Dividende.
Die jüngsten Käufe und Verkäufe von Warren Buffett
Während Berkshire Hathaway seit einigen Jahren nur moderate Portfolioveränderungen aufweist, gab es dennoch interessante neue Käufe und Verkäufe. Neben Zukäufen in bestehenden Positionen sticht vor allem die Neuaufnahme von Ulta Beauty und Heico heraus. Zu den größten Neuzugängen und Abgängen der letzten beiden Quartale gehören:
Größte Zukäufe:
Unternehmen | Anstieg (%) |
---|---|
Ulta Beauty Inc (ULTA) | 100 |
Heico Corp New (HEI) | 100 |
Liberty SiriusXM (SIRI) | 262 |
Chubb Limited (CB) | 4 |
Occidental Petroleum (OXY) | 3 |
Größte Verkäufe:
Unternehmen | Reduktion (%) |
---|---|
Snowflake Inc (SNOW) | 100 |
Paramount Global (PARAA) | 100 |
Apple Inc (AAPL) | 49 |
Capital One Corp (COF) | 21 |
Floor & Decor Hldgs Inc (FND) | 17 |
T-Mobile US Inc (TMUS) | 11 |
So kopieren Sie Warren Buffetts Lieblingsinvestments
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Buffetts Investitionen folgen und von ihnen lernen kann daher eine hervorragende Strategie sein – auch für langfristige Anleger, die von Buffetts bewährten Erfolgsgeheimnissen profitieren möchten.
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