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Aufhellende Konjunkturaussichten treiben Anleiherenditen in der Eurozone in die Höhe

Veröffentlicht am 12.05.2021, 06:18
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In den deutschen Medien begannen letzte Woche Spekulationen, dass die Ära der Negativzinsen für Staatsanleihen zu Ende gehen könnte, da der Optimismus über Impfkampagnen und eine wirtschaftliche Erholung die Anleger zum Verkauf der Anleihen veranlasst haben.

Die Rendite der Bundesanleihe mit 10 Jahren Laufzeit erreichte mit fast minus 0,16% ein 12-Monatshoch und liegt damit rund 40 Basispunkte über ihrem Stand von minus 0,6% zu Jahresbeginn.

Eine Korrektur ließ die Rendite anschließend auf fast minus 0,25% zurückfallen. Inzwischen hat sie sich knapp unter minus 0,2% stabilisiert. 

Trotzdem sieht das sehr nach Licht am Ende des Tunnels aus. Die Renditen sind seit 2009 stetig gesunken. Damals wurde die deutsche 10-Jahresanleihe noch mit über +4% verzinst, im März letzten Jahres waren es dann minus 0,9%, was den Tiefstpunkt darstellte. Die deutschen Anleiherenditen sind seit etwa zwei Jahren negativ.

Frankreich hat unterdessen 6,8 Mrd. Euro an Anleihen mit 10 Jahren Laufzeit und einer Verzinsung von +0,13% ausgegeben, was das erste Mal seit fast zwei Jahren ist, dass es Staatsschulden mit einer positiven Rendite begeben hat.

Einige französische Staatsanleihen waren im vergangenen Frühjahr in den positiven Bereich vorgestoßen, aber eine 10-Jahresanleihe mit einer positiven Rendite gab es zum letzten Mal im Juni 2019.

Während die größeren EU-Länder versuchen, ihre Anleiherenditen aus dem negativen Bereich herauszuholen, treibt Griechenland, das vor sechs Jahren am Rande des Bankrotts stand, die Renditen auf Null. Eine Emission von fünf Jahre laufenden Anleihen in Höhe von 3 Mrd. EUR war in der vergangenen Woche mehr als sechsmal überzeichnet und hatte eine Rendite von nur 0,2%.

Die hohe Nachfrage ist nicht so schwer zu verstehen, obwohl Ratingagenturen griechische Staatsanleihen immer noch unter Investment Grade einstufen und die Gesamtverschuldung des Landes mit mehr als 200% des BIP proportional die höchste in der Eurozone ist.

Ein Großteil dieser Schulden wird von staatlichen Einrichtungen gehalten und hat sehr lange Laufzeiten. Das Notfallprogramm für den Kauf von Vermögenswerten der Europäischen Zentralbank wird voraussichtlich in diesem Jahr griechische Staatsanleihen im Wert von bis zu 12 Mrd. EUR kaufen - was ganz zufällig der Betrag ist, den Athen sich leihen will.

Deutschland bereitet die Emission einer 30 Jahre laufenden grünen Anleihe (Green Bond) vor, vielleicht schon heute [Dienstag], die auf eine solide Nachfrage stoßen sollten, da die Emissionen der ersten beiden grünen Anleihen mit Laufzeiten von 10 und fünf Jahren gut gelaufen waren. Berlin verbindet seine Emissionen grüner Anleihen mit konventionellen Anleihen gleicher Laufzeit, um etwaige Liquiditätsbedenken auszuräumen. Weitere Emissionen grüner Anleihen sind für September und Oktober geplant.

Auf der anderen Seite des Atlantiks stieg die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe am Montag über 1,6%, nachdem sie am Freitag aufgrund der schwachen Jobdaten gesunken war.

Die Anleger reagieren auf einen positiven wirtschaftlichen Ausblick und sind auch besorgt darüber, dass die Federal Reserve in Bezug auf die Inflation zu optimistisch sein könnte.

Die marktbasierten Messgrößen für die Inflation sind seit Ende letzter Woche um etwa 5 Basispunkte gestiegen. So erreichte der fünfjährige Breakeven (die Differenz zwischen normalen Fünfjahresanleihen und inflationsgeschützten Papieren gleicher Laufzeit) am Montag mit 2,73% ein 10-Jahres-Hoch und der 10-jährige Breakeven überstieg die Marke von 2,5%. Einige Analysten stellen jedoch allmählich die Glaubwürdigkeit dieser Messgrößen in Frage, da sie die illiquiden inflationsgeschützten Staatsanleihen (TIPS) als Basis verwenden, was zu einer Verzerrung der Messwerte führen kann. Sie befürchten, dass die Inflationserwartungen eigentlich noch höher liegen dürften.

Der Verbraucherpreisindex am Mittwoch und der Erzeugerpreisindex am Donnerstag sollten die Richtung der Inflation etwas klarer machen.

Das US-Finanzministerium wird sich in dieser Woche viel Geld leihen. Am Dienstag geht eine Auktion für dreijährige Schuldtitel in Höhe von 58 Mrd. USD über die Bühne, am Mittwoch folgen 10-Jahresanleihen im Wert von 41 Mrd. USD und am Donnerstag sind 30 Jahre laufende Anleihen im Wert von 27 Mrd. USD im Angebot. Diese Flut an Emissionen könnte auch die Renditen in die Höhe treiben.

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