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EZB beruhigt Sorgen um Anleihekäufe - jetzt ist die Fed am Zug

Veröffentlicht am 15.06.2021, 13:52
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Griechenland ist dem Club der Euroländer mit negativen Anleiherenditen beigetreten, als die Rendite seiner fünfjährigen Anleihe am Montag unter Null fiel. Inzwischen handelt es sich kaum noch um einen exklusiven Club - Italien ist jetzt der letzte souveräne Staat in der Eurozone, der noch Zinsen auf seine fünfjährige Anleihe berappen muss.

Das Versprechen der Europäischen Zentralbank letzte Woche, die Anleihekäufe auf hohem Niveau fortzusetzen, hat die Anleger zweifellos ermutigt, griechische Papiere zu kaufen. Die EZB zerstreute Befürchtungen, dass eine aufkeimende wirtschaftliche Erholung sie veranlassen werde, ihr Notkaufprogramm für Anleihen in Höhe von 1,85 Billionen Euro einzuschränken.

Die Bewegung der griechischen Renditen setzte ein, als die Europäische Union mit dem Verkauf ihrer ersten Anleihe im Rahmen des Konjunkturprogramms der Staatengemeinschaft begann, das bis 2026 eine Schuldenaufnahme von bis zu 800 Milliarden Euro vorsieht, um Zuschüsse und Kredite an die Mitgliedsländer zur Erholung von der Covid-19-Pandemie zu finanzieren.

Diese 10-jährige Anleihe soll 10 Mrd. Euro einbringen und laut Reuters-Berechnungen einen Zinssatz von 0,1% aufweisen. Diese erste Emission folgt den 90 Milliarden Euro in EU-Anleihen, die zur Finanzierung des SURE-Programms zur Arbeitslosenhilfe begeben wurden.

Als die EU sich anschickt, in diesem Jahr 80 Milliarden Euro an langfristigen Schulden für das Sanierungsprogramm aufzunehmen, werden die Neuemissionen zur Liquidität im Markt beitragen, da die Anleger hoffen, dass die EU ein regelmäßiger Kunde auf dem Rentenmarkt wird.

Auf seiner geldpolitischen Sitzung letzte Woche sagte der EZB-Rat, dass er die Anleihekäufe, die sowohl Unternehmensanleihen als auch Staatsanleihen umfassen, auf ihrer derzeitigen Höhe von 80 Milliarden Euro pro Monat belassen werde.

Am Montag schlug Vorstandsmitglied Isabel Schnabel vor, die Zentralbank solle bei ihren Käufen grünen Anleihen den Vorrang geben. Es reiche nicht aus, emissionsintensive Unternehmen auszuschließen, um sie zu einer Reduzierung der Emissionen zu motivieren und ansonsten eine Politik der Marktneutralität zu wahren. Unternehmen, die zum Klimawandel beitragen, sind auf dem Rentenmarkt überrepräsentiert, weil sie einen höheren Kapitalbedarf haben.

Schnabels Kommentare passen zur Gesamtstrategie der EZB, ihre Ressourcen zur Bekämpfung des Klimawandels einzusetzen.

In den USA stieg die Rendite der 10-Jahresanleihe am Montag auf etwa 1,5%, nachdem sie am Freitag auf 1,43% gefallen war, als sich die Anleger für die geldpolitische Sitzung der Federal Reserve in dieser Woche positionierten.

Die Notenbanker der Fed werden den Erwartungen nach die Geldpolitik sehr akkommodierend lassen, aber die Anleger werden vor allem darauf achten, ob die Wirtschaftsprognosen der einzelnen FOMC-Mitglieder eine höhere Inflation und möglicherweise ein früheres Datum für die erste Zinserhöhung zeigen. Die letzten Konjunkturprognosen der Fed vom März deuteten noch an, dass der Leitzins der Fed bis mindestens Ende 2023 nahe Null bleiben werde.

Ökonomen sind in ihrer Meinung über die Inflation geteilt. Viele stimmen der Fed zu, dass der aktuelle Inflationsanstieg – der letzte Woche veröffentlichte Verbraucherpreisindex zeigte einen Preisanstieg von 5% gegenüber dem Vorjahr – nur vorübergehender Natur ist, da er aufgrund der gedrückten Preise vor einem Jahr und temporäre Engpässe im Fahrwasser von Covid-19 ausgelöst wurde. Andere hingegen sehen eine höhere Inflation als länger anhaltenden Trend an, der Auswirkungen auf die Zinssätze haben wird.

Auf jeden Fall muss Fed-Chef Jerome Powell äußerst vorsichtig sein, was er auf seiner Pressekonferenz am Mittwoch sagt, um die nervösen Anleger nicht zu alarmieren, dass die Fed ein geringeres Tempo bei den Anleihekäufen in absehbarer Zeit in Betracht ziehen könnte.

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