Inflation ist im modernen Wirtschaftsleben eigentlich ein ständiger Begleiter. Die meisten von uns bekommen nur wenig davon mit, wenn die Preise mal um ein oder zwei Prozent pro Jahr anziehen. Doch sobald die Rate steigt und wir plötzlich nicht nur höhere Summen an der Supermarktkasse zahlen müssen, sondern vielleicht auch an der Tankstelle ins Schwitzen geraten, zieht Inflation unsere volle Aufmerksamkeit auf sich. Und sobald dieser Effekt spürbar wird, geht meistens alles sehr schnell. Innerhalb kurzer Zeit ist sie plötzlich in aller Munde, und Verbraucher, Unternehmen sowie Investoren müssen sich zügig an die neuen Gegebenheiten anpassen.
Genau darum soll es in diesem Artikel gehen: Wir wollen einmal komplett durchleuchten, was Inflation eigentlich ist, welche unterschiedlichen Formen es gibt und welche Folgen sie hat. Und natürlich wollen wir auch die Frage klären: Wie kann man sich gegen Inflation wappnen – sowohl als Konsument als auch als Anleger? Dabei soll das Ganze nicht nur dröge Definitionen liefern, sondern auch ein wenig aufzeigen, wie man mit einer gewissen Portion Gelassenheit und Strategie durch solche Phasen kommt. Selbstverständlich gibt es keine magische Formel, die alle Preissteigerungen aushebelt, aber ein paar Werkzeuge haben wir alle an der Hand, um den Inflationsschock abzufedern.
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Was ist Inflation? (Und wieso reden plötzlich alle davon?)
In der Fachsprache bezeichnet man als Inflation die Rate, mit der Preise in einer Volkswirtschaft in einem bestimmten Zeitraum steigen. Viele Menschen denken bei „Inflation“ vor allem an die Entwicklung des Consumer Price Index (CPI), also des Verbraucherpreisindex für städtische Verbraucher (auf Englisch „Consumer Price Index for All Urban Consumers“). Aber das ist nur die bekannteste Variante. Es gibt zum Beispiel auch den Producer Price Index (PPI), der die Erzeugerpreise misst – also jene Preise, die die heimischen Produzenten für ihre Güter erzielen.
In praktischen Debatten, sei es in Talkshows, Wirtschaftsmagazinen oder im Freundeskreis, ist mit „Inflation“ jedoch fast immer der CPI gemeint, also wie stark sich die Lebenshaltungskosten für Verbraucherinnen und Verbraucher verteuern.
Manchmal wird Inflation aber noch breiter gefasst. So sprechen Unternehmen häufig von „Materialkosteninflation“ oder „wage inflation“, wenn es zum Beispiel um steigende Löhne geht. Technisch betrachtet ist das alles korrekt: „Inflation“ bezeichnet grundsätzlich jede Preissteigerung. Doch in der öffentlichen Debatte schauen wir eben meist auf den CPI, weil er aussagt, wie viel teurer unser Einkaufswagen insgesamt geworden ist.
Wie berechnet man die Inflationsrate?
Grundsätzlich läuft die Berechnung der Inflationsrate nach einem simplen mathematischen Prinzip ab: Wir schauen uns den prozentualen Anstieg eines Preisindexes (z. B. des CPI) im Vergleich zu einem Basiswert an.
Die Formel lässt sich wie folgt ausdrücken:
Inflationsrate = [(Preisindex aktuell / Preisindex Vergangenheit) – 1] × 100
Wenn wir die jährliche Inflationsrate berechnen möchten, nehmen wir den CPI eines bestimmten Monats und vergleichen ihn mit demselben Monat im Vorjahr. Ein kurzes Beispiel:
- Im Juni 2022 lag der CPI bei 296,311.
- Im Juni 2021 lag der CPI bei 271,696.
Setzen wir das in die Formel ein, bekommen wir:
296,311 / 271,696 ≈ 1,091
Subtrahieren wir 1 und multiplizieren das Ergebnis mit 100, landen wir bei etwa 9,1 %. Genau diese Zahl wurde dann auch als Jahresinflation für Juni 2022 genannt.
Wie wird der CPI eigentlich erstellt?
An dieser Stelle muss man jedoch sagen: Die Ermittlung des CPI ist ziemlich komplex. Das Bureau of Labor Statistics (BLS) in den USA befragt jedes Quartal mehrere Tausend Bürgerinnen und Bürger, um deren Ausgabeverhalten zu erfassen. Zusätzlich werden monatlich rund 80.000 Produktpreise geprüft. Auf Basis dieser Daten wird ein „fester Warenkorb“ definiert, dessen Preisveränderungen man über die Zeit verfolgt.
Dieser Ansatz bringt natürlich Kompromisse mit sich. Ein häufiger Kritikpunkt ist, dass die Produkte in diesem Warenkorb sich zwar technisch verändern (etwa in Bezug auf Qualität), aber im Index nach wie vor wie eine starre Größe behandelt werden. Denken wir nur an Fernseher, Computer oder Smartphones: Ihre Leistungsfähigkeit hat sich in den letzten 20 Jahren drastisch verbessert, während manche elektronischen Produkte sogar günstiger geworden sind. Theoretisch handelt es sich zwar um „dasselbe Produkt“, praktisch sind heutige Geräte aber um ein Vielfaches leistungsfähiger.
Dann gibt es noch kurzfristige Schocks, etwa bei Energie- und Lebensmittelpreisen infolge von Naturkatastrophen oder geopolitischen Spannungen. Solche Ereignisse können den CPI sprunghaft nach oben treiben. Deshalb betrachten viele Ökonomen gern die sogenannte Kerninflation (Core CPI), in der Energie und Lebensmittel ausgeklammert werden. So hofft man, einen besseren Blick auf den allgemeinen Preistrend zu erhalten.
Kurzum: Der CPI ist alles andere als perfekt. Aber er ist ein wichtiger Richtwert, der zumindest eine grobe Idee davon vermittelt, in welcher Größenordnung sich das Preisniveau bewegt.
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Welche Formen von Inflation gibt es?
Inflation wird häufig in Kategorien unterteilt, vor allem nach der Höhe der Teuerungsrate. Drei häufig genannte Stufen sind:
- Creeping Inflation: „Schleichende Inflation“ bis etwa 3 % pro Jahr.
- Walking Inflation: „Laufende Inflation“ zwischen 3 % und 10 %.
- Galloping Inflation: „Galoppierende Inflation“ bei Werten über 10 %.
Für die USA war in den letzten vier Jahrzehnten vor allem die schleichende Inflation bis 3 % typisch. In einem solchen Bereich spüren Verbraucher und Unternehmen oft gar nicht so stark, dass die Preise kontinuierlich anziehen. Die nominalen Einkommen steigen – zumindest in „normalen“ Zeiten – ähnlich schnell, und dadurch bleibt die gefühlte Kaufkraft weitgehend stabil.
Sobald wir uns allerdings in den Bereich von mehr als 3 % bis hin zu 10 % bewegen (die sogenannte „walking inflation“), wird’s etwas unbehaglicher. Die Preissteigerungen fallen stärker auf. Insbesondere, wenn die Waren und Dienstleistungen teurer werden, die für unseren Alltag essenziell sind: Benzin, Miete, Lebensmittel etc. Wenn die Löhne in diesem Umfeld nicht Schritt halten, rutschen die Reallöhne (inflationsbereinigt) nach unten. Heißt im Klartext: Man verdient nominal mehr, aber kann sich unterm Strich weniger leisten.
Über 10 % Inflationsrate spricht man dann von einer „galoppierenden Inflation“. Das ist ein Zustand, den wir in den USA zuletzt im Jahr 1981 für ein komplettes Kalenderjahr hatten. In so einer Situation kann die Lebensqualität ziemlich schnell sinken, weil man deutlich merkt, wie das Geld immer weniger wert ist.
Stagflation, Hyperinflation, Deflation und Disinflation
Die obigen drei Kategorien sind im Prinzip die „normalen“ Varianten von Inflation. Es gibt jedoch noch ein paar andere Phänomene, die wir unbedingt im Auge behalten sollten.
Stagflation
Stagflation entsteht, wenn hohe Inflation und stagnierendes Wirtschaftswachstum aufeinandertreffen. Ein Paradebeispiel in der US-Geschichte waren die späten 1970er und frühen 1980er-Jahre. Damals lag die Inflationsrate teilweise über 10 %, während das Bruttoinlandsprodukt (BIP) eher schwächelte. Für Arbeitnehmer ist diese Mischung besonders bitter: Lebenshaltungskosten ziehen an, aber die Wirtschaft liefert nicht genug Wachstum, um für Lohnerhöhungen oder mehr Wohlstand zu sorgen. Die allgemeine Lebensqualität kann schnell sinken.
Hyperinflation
Noch extremer ist die Hyperinflation, traditionell definiert als Preissteigerungsrate von über 50 % pro Monat (was hochgerechnet aufs Jahr grob 13.000 % entspricht!). Solch eine extreme Teuerung ist zum Glück selten. Bekannte historische Beispiele sind das Deutschland der Weimarer Republik in den 1920er-Jahren oder Simbabwe in den späten 2000ern.
In solchen Extremfällen bricht das Vertrauen in die Währung nahezu vollständig zusammen. Menschen versuchen, ihr Geld sofort auszugeben oder es in stabile Sachwerte zu tauschen, weil das Bargeld in kürzester Zeit dramatisch an Wert verliert. Es kommt zu einem Teufelskreis: Wer Geld bekommt, gibt es sofort aus, weil es morgen schon weniger wert sein könnte. Dadurch zieht die Inflation weiter an, weil die Nachfrage kurzfristig hochschnellt. Und so treibt eine Spirale die Preise immer schneller in die Höhe.
Deflation
Das Gegenteil von Inflation nennt sich Deflation, also ein Jahr-für-Jahr fallendes Preisniveau. Dies ist in den USA äußerst selten – zuletzt sank der CPI während der ersten Phase der Corona-Pandemie vorübergehend. Auf den ersten Blick klingt Deflation für uns Verbraucher ja gar nicht so schlecht: „Super, alles wird billiger.“ Aber das Problem ist: Wenn Menschen damit rechnen, dass Produkte in ein paar Monaten noch günstiger sind, dann halten sie sich mit Konsum zurück. Dadurch sinkt die Nachfrage, Hersteller müssen vielleicht ihre Preise weiter senken. Das schmälert wiederum deren Gewinne, Löhne werden gekürzt, Jobs gestrichen, die Wirtschaft schrumpft, was zu weiteren Preissenkungen führt. Eine fiese Abwärtsspirale.
Disinflation
Ein weiteres Wort, das man in Wirtschaftsdebatten hört, ist Disinflation. Aber Vorsicht: Das bedeutet nicht dasselbe wie Deflation. Disinflation heißt lediglich, dass sich die Inflationsrate verlangsamt, also zum Beispiel von 6 % auf 3 % sinkt. Die Preise steigen immer noch, nur nicht mehr ganz so schnell.
Was verursacht Inflation?
Ökonomen unterscheiden klassischerweise drei Hauptursachen oder „Mechanismen“, die Inflation antreiben können:
Demand-Pull Inflation: Wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt, steigen die Preise zwangsläufig. Beispiel: Ein boomender Konsum in einer Zeit, in der die Produktion gar nicht so schnell hochgefahren werden kann.
Cost-Push Inflation: Wenn Hersteller steigende Kosten haben (z. B. teurere Rohstoffe wie Stahl oder Energie), geben sie diese Mehrkosten an die Verbraucher weiter. Dadurch steigt das allgemeine Preisniveau.
Wage-Price Spiral (Lohn-Preis-Spirale): Sobald Preise klettern, verlangen Arbeitnehmer höhere Löhne, um ihre Kaufkraft zu erhalten. Steigen die Löhne, erhöhen sich die Produktionskosten, was wiederum zu steigenden Preisen führt. Ein Kreislauf aus Löhnen und Preisen, der sich selbst anheizt.
Manchmal wird Inflation auch beschrieben als „zu viel Geld jagt zu wenige Güter“. Wenn die Notenbank mit niedrigen Zinsen eine Flut an Geld in den Umlauf bringt und die Wirtschaft überhitzt, entsteht Demand-Pull Inflation. Steigt die Inflation zu stark, drehen Notenbanken – allen voran die US-Fed – oft den Geldhahn zu, indem sie die Zinsen wieder erhöhen und damit die Kreditvergabe sowie Investitionen bremsen. Das kühlt meist auch die Inflation ab, leider oft gemeinsam mit der gesamten Konjunktur.
Warum ist die Inflation in letzter Zeit so stark geworden?
In den frühen 1980er-Jahren schickte der ehemalige Fed-Chef Paul Volcker die Zinsen auf fast 20 %, um die damals galoppierende Inflation einzudämmen. Danach führte die US-Wirtschaft jahrzehntelang ein vergleichsweise entspanntes Inflationsdasein, selten über 3–4 %. Doch plötzlich, nach der Pandemie, schoss die Inflation in einigen Monaten in Richtung 7, 8 oder sogar 9 %.
Wie kam das? Dafür gibt es diverse Gründe:
- Gestiegene Ölpreise durch den russischen Einmarsch in die Ukraine: Dadurch wurde Treibstoff teurer, was die Logistikkosten für praktisch alle Waren anhob.
- Gestörte Lieferketten wegen Corona, gepaart mit Just-in-Time-Produktion, die kaum Lagerbestände vorhielt. Das verschärfte Engpässe und ließ Preise ansteigen.
- Ultralockere Geldpolitik der Notenbank in den Jahren zuvor, die zu einem Boom bei Vermögenswerten, Krediten und Konsumausgaben führte.
- Steigende Löhne in einem engen Arbeitsmarkt.
- Möglicherweise auch zusätzliche Konjunkturpakete und Stimulus-Schecks der Regierung, die teilweise wie ein Brandbeschleuniger wirkten und die Nachfrage nach Gütern in die Höhe trieben.
Welche Ursache nun die wichtigste war, ist hitzig umstritten. Wahrscheinlich kamen mehrere Faktoren zusammen, die sich gegenseitig befeuerten. Klar ist jedenfalls, dass das Szenario „Inflation? Passiert uns nicht mehr so stark wie in den 1970ern!“ plötzlich wackelig wurde.
Was sind die Folgen von Inflation?
Man hört im Zusammenhang mit Inflation oft ein negatives Unterton, und das ist nicht ganz unbegründet. Allerdings ist das Bild nicht nur Schwarz-Weiß. Denn Inflation hat – zumindest in moderaten Dosen – nicht ausschließlich Nachteile. Betrachten wir die Auswirkungen mal genauer.
Kaufkraftverlust
Das offensichtlichste Problem: Geld wird weniger wert. Wenn unser Einkommen nicht Schritt hält mit den steigenden Preisen, können wir uns weniger leisten als zuvor. Schlimmer noch, wenn wir einen Festlohn haben, der nicht zeitnah an die Inflation angepasst wird, sinkt unser Lebensstandard möglicherweise spürbar.
Vorteil für Schuldner
Gleichzeitig kann eine moderate Inflation für alle, die Schulden haben (z. B. eine Hypothek auf ihr Haus), durchaus positiv wirken. Wenn man ein Darlehen aufgenommen hat, dessen Zinssatz festgeschrieben ist, dann verringert sich im Laufe der Zeit die reale Belastung, weil die Kreditraten in nominaler Höhe gleich bleiben, während das Einkommen (mit Glück) und das allgemeine Preisniveau steigen. Für Staaten gilt das übrigens genauso: Hohe Staatsschulden lassen sich leichter abzahlen, wenn die Kaufkraft der Währung sinkt.
Bei extremer Inflation: Chaos pur
Sobald wir uns in zweistellige Inflationsraten begeben, kann das zu massiver Unsicherheit führen – sowohl für Unternehmen als auch für Privatleute. In sehr hohen Inflationsphasen (etwa jenseits von 10 %) wird es schwer, sinnvolle Kalkulationen zu treffen. Preise können sich innerhalb weniger Wochen stark verändern, was Budgetierungen oder Preisverhandlungen zur Qual macht.
Wie kann man sich gegen Inflation wappnen?
Viele fragen sich: „Gibt es nicht eine Wunderwaffe gegen steigende Preise?“ Die einfache Antwort: leider nein. Aber es gibt durchaus einige Strategien und Anlagen, die sich traditionell in Inflationsphasen ganz gut schlagen.
Gold
Gold ist häufig das erste, was Anlegern in den Sinn kommt, weil das gelbe Edelmetall seinen Wert über Jahrhunderte bewahrt hat. Theoretisch müsste Gold in inflationären Zeiten in der jeweiligen Landeswährung an Wert gewinnen, da die Währung abwertet und Gold als „harter“ Sachwert gleichsam stabil bleibt.
Allerdings zeigt die Historie, dass Gold sich nicht immer so geradlinig verhält. Oft steigt der Goldpreis in Krisenzeiten oder wenn Unsicherheit herrscht, nicht allein bei Inflation. Dennoch gilt Gold bei vielen Investoren als „sicherer Hafen“ und kann ein Teil einer diversifizierten Strategie sein – jedoch ohne Erfolgsgarantie.
Immobilien
Viel solider haben sich in der Vergangenheit oft Immobilien als Inflationsschutz erwiesen. Wer eine Immobilie besitzt, kann von steigenden Preisen profitieren, da zum einen die Mieten (zumindest theoretisch) an die Teuerungsrate angepasst werden können, und zum anderen die Finanzierungskosten gleichbleibend niedrig sind, falls man einen festen Zinssatz im Kreditvertrag vereinbart hat. Auch Gewerbeimmobilien können ihre Mieten im Zeitverlauf anpassen. Trotzdem ist auch hier Vorsicht geboten: Immobilienkäufe erfordern hohes Kapital, und wenn die Zinsen plötzlich steigen, kann das den Wert der Immobilie und die Kreditkosten deutlich beeinflussen.
Aktien
Viele Investoren setzen in Zeiten von Inflation auf Aktien. Warum? Weil Unternehmen – zumindest die starken – ihre Preise erhöhen können und damit oft die gestiegenen Kosten abfedern. Dadurch können sie ihren Gewinn aufrechterhalten oder sogar steigern. Natürlich kann es auch hier haken: Wenn die Inflation rasant steigt und die Notenbanken als Gegenmaßnahme die Zinsen erhöhen, reagieren Börsen manchmal verschnupft. Aber über einen längeren Anlagehorizont haben sich Aktien in mäßigen Inflationsphasen oft als solide erwiesen.
Weitere Absicherungen
- Inflationsindexierte Anleihen: In den USA bekannt als TIPS (Treasury Inflation-Protected Securities). Diese Anleihen passen ihren Wert an den CPI an, sodass Anleger real geschützt sein sollen.
- Rohstoffe wie Öl, Industriemetalle oder Agrarprodukte können in Inflationszeiten profitieren, da sie selbst oft Auslöser für Preisschübe sind. Allerdings sind Rohstoffinvestments ebenfalls mit teils hohen Risiken und Volatilitäten verbunden.
Nicht vergessen sollte man außerdem, dass Menschen mit niedrigerem Einkommen und wenig Vermögen sich oft nicht mal eben ein Haus oder Aktien leisten können. So wirkt Inflation wie eine Art Steuer, die besonders diejenigen trifft, die wenig Spielraum haben und deren gesamte Haushaltskasse stark von Preissteigerungen betroffen ist.
Vorteile und Nachteile von Inflation (und Deflation)
Wir haben schon einiges dazu gesagt, aber fassen wir es noch einmal zusammen:
Nachteile der Inflation
- Kaufkraftverlust: Unser Geld wird weniger wert, insbesondere wenn Löhne nicht im selben Maß steigen.
- Einkommensungleichheit: Wer Immobilien und Aktien besitzt, kann sich besser schützen. Wer nichts besitzt, schaut in die Röhre.
- Planungsunsicherheit: Hohe Inflation erschwert es Unternehmen wie Verbrauchern, langfristige Verträge abzuschließen oder Budgets zu planen.
Vorteile der Inflation
- Schuldenerleichterung: Wer Schulden hat, kann davon profitieren, dass diese in „abgewerteten“ Geldeinheiten leichter zu tragen sind.
- Stimulus für Ausgaben: Eine leichte Inflation (zum Beispiel 2–3 % pro Jahr) motiviert Konsumenten zu kaufen, anstatt auf Preisrückgänge zu spekulieren. Ein gewisses Maß an Inflation gilt daher als gut fürs Wirtschaftswachstum.
Warum Deflation unterm Strich gefährlicher sein kann
Während Inflation häufig Schlagzeilen macht, ist Deflation mindestens genauso gefürchtet – gerade weil sie so selten ist und eine Abwärtsspirale in Gang setzen kann. Wenn ich glaube, dass ein Produkt in ein paar Monaten billiger wird, schiebe ich den Kauf auf. Das drückt die Nachfrage, senkt Unternehmensgewinne, kann zu Entlassungen führen und so weiter. Wie man sieht, kann eine Deflationsspirale ernsthafte wirtschaftliche Krisen auslösen.
Eine moderate Inflationsrate im niedrigen einstelligen Bereich gilt in der Ökonomie hingegen als „gesund“. Sie hält die Räder am Laufen und vermeidet die Fallen von Deflation.
Wie lässt sich Inflation kontrollieren?
Das bekannteste Werkzeug im Kampf gegen Inflation ist zweifelsohne das Anheben der Leitzinsen durch die Zentralbank (in den USA die Federal Reserve). Dadurch wird das Geldleihen teurer, Konsumkredite und Firmeninvestitionen gehen zurück, und in der Folge sinkt die Nachfrage. Weniger Nachfrage bedeutet weniger Preisdruck. So konnte Paul Volcker in den 80ern erfolgreich die zweistellige Inflation drosseln. Nur war das natürlich ein hartes Mittel: Damals schrammte die Wirtschaft wegen der hohen Zinsen teils am Abgrund entlang.
Quantitative Easing (QE) und Quantitative Tightening (QT)
In der Finanzkrise 2008 setzte man in den USA und anderen Ländern auf Quantitative Easing (QE). Weil die Zentralbankzinsen schon nahe null lagen, kaufte man Staatsanleihen und andere Wertpapiere auf, um zusätzliche Liquidität in den Markt zu pumpen. Die Zentralbank-Bilanzen explodierten dabei. Umgedreht bedeutet „Quantitative Tightening (QT)“, dass die Notenbank gekaufte Anleihen verkauft oder auslaufen lässt und das Geld damit wieder aus dem Markt abzieht. Dieser Ansatz soll die Geldmenge reduzieren und damit einen inflationären Schub bremsen.
Fiskalpolitik
Nicht nur Geldpolitik, sondern auch die Fiskalpolitik kann Inflation beeinflussen. Höhere Steuern, verringerte Staatsausgaben oder gezieltes Kürzen von Haushaltsposten kühlen die Wirtschaft und damit auch die Nachfrage ab. Das kann allerdings politisch sehr unpopulär sein, wenn man zum Beispiel soziale Leistungen senkt oder Steuern anhebt.
Produktivitätssteigerung
Letztlich können Unternehmen und Volkswirtschaften auch selber helfen, Inflation zu senken, indem sie effizienter produzieren. Steigt die Produktivität, wird mit denselben Ressourcen mehr hergestellt, oder dasselbe wird günstiger hergestellt. Dadurch kann das Angebot erhöht werden und inflationärer Druck lässt nach. Das klingt simpel, setzt aber oft Investitionen in Forschung, Entwicklung und neue Technologien voraus. Wer diese Innovationen stemmen kann, verschafft sich zugleich einen Wettbewerbsvorteil.
Und jetzt?
Wir sehen: Inflation ist nicht nur irgendein abstraktes Konstrukt, sondern betrifft uns alle – vom kleinen Sparer bis hin zum Großinvestor, vom Shop-Besitzer bis zum Tech-Konzern. Ob wir nun unsere wöchentlichen Lebensmittel bezahlen, unsere Rentenplanung machen oder überlegen, ob wir uns eine neue Immobilie leisten können: Die Inflation schwingt immer mit. Mal ist sie leise und unauffällig, mal schreit sie uns förmlich ins Gesicht.
Wichtig ist, nicht in Panik zu verfallen. History shows, dass die Inflation im Laufe der Jahrzehnte meistens in einem Bereich blieb, der den meisten Menschen Zeit gab, sich anzupassen – zumindest in entwickelten Volkswirtschaften wie den USA oder Deutschland. Gleichzeitig sollten wir nicht so naiv sein zu glauben, dass hohe Teuerungsraten niemals wiederkehren können. Wir haben in den letzten Jahren erlebt, wie schnell sich die Dinge ändern können.
Als Verbraucher hilft es, ein Auge auf seine Kosten zu haben, langfristige Verträge (z. B. für Strom, Internet, Mobilfunk) zu prüfen und wo nötig zu optimieren. Bei Anschaffungen gilt es, den Markt im Blick zu behalten. Und wenn wir Vermögen aufbauen wollen, kann es sich lohnen, über Sachwerte wie Immobilien oder Aktienportfolios nachzudenken. Wer schlau diversifiziert, kann sich einen gewissen Puffer gegen steigende Preise verschaffen.
Schlusswort
Inflation ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits nagt sie an unserer Kaufkraft, andererseits erleichtert sie Schuldnern das Leben. Extrem hohe oder galoppierende Inflation kann eine Volkswirtschaft lähmen, während Deflation ebenfalls brandgefährlich ist, weil sie die Nachfrage abwürgt. Ein bisschen Inflation zu haben, ist dagegen gar nicht verkehrt – das ist so etwas wie ein Schmiermittel der Wirtschaft.
Wenn wir uns gegen Inflation wappnen wollen, können wir uns mit Vermögenswerten wie Gold, Immobilien oder Aktien ausstatten, sollten aber immer wissen, dass keine Anlageform eine hundertprozentige Garantie gegen Wertverluste darstellt. Auch das clevere Verhandeln von Lohn- und Gehaltssteigerungen oder das Aufrechterhalten einer guten Bildung und Qualifikation kann helfen, Einkommensperspektiven zu wahren – ganz besonders in Zeiten, in denen alles teurer wird.
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Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Inflation
Was genau ist Inflation, und warum ist sie so wichtig?
Inflation beschreibt den Prozess, bei dem das allgemeine Preisniveau in einer Volkswirtschaft über einen bestimmten Zeitraum ansteigt. Kurz gesagt: Dein Geld verliert an Kaufkraft, wenn sich die Preise erhöhen. Wir alle merken das direkt im Alltag – ob beim Wocheneinkauf oder an der Zapfsäule.
Warum wichtig?
- Inflation beeinflusst, wie viel wir uns von unserem Gehalt leisten können.
- Sie wirkt auf unsere Investitionen: Sparer spüren sie besonders, wenn die Verzinsung unterhalb der Inflationsrate liegt.
- Die Geldpolitik (Zinsen, Anleihenkäufe etc.) zielt oft darauf ab, die Inflation in Grenzen zu halten.
Eine mäßige Inflationsrate (z. B. 2–3 %) gilt gemeinhin als „gesund“. Zu hohe oder zu niedrige Inflationswerte können jedoch zu massiven Verwerfungen führen (Stagflation, Deflation, Hyperinflation etc.).
Wie misst man eigentlich die Inflation?
Am häufigsten schaut man auf den Verbraucherpreisindex (CPI). Dabei berechnet ein Statistikamt (in den USA das Bureau of Labor Statistics) die Preisänderung für einen „Warenkorb“. Dieser umfasst tausende Produkte und Dienstleistungen, die ein durchschnittlicher Haushalt konsumiert – von Lebensmitteln bis hin zu Mieten und Energiekosten.
Wichtige Punkte zur Berechnung:
- In regelmäßigen Abständen werden Preisdaten für zehntausende Artikel und Dienstleistungen gesammelt.
- Es fließen Befragungen ein, um das Konsumverhalten zu ermitteln – also was Haushalte tatsächlich einkaufen.
- Die daraus resultierende Preissteigerung gibt (vereinfacht ausgedrückt) den CPI an.
Andere Indizes?
- PPI (Producer Price Index): Misst die Preisentwicklung aus Sicht der Hersteller bzw. Produzenten.
- Core CPI: Ausschluss volatiler Komponenten wie Energie und Lebensmittel, um „Grundrauschen“ in der Teuerung zu erkennen.
Warum ist die Inflationsrate nie für jeden Menschen gleich?
Obwohl die Zeitung oder die Tagesschau eine offizielle Inflationsrate nennt (z. B. 5 %), erleben wir das nicht alle identisch.
- Unterschiedliche Kaufgewohnheiten: Wer viele Lebensmittel kauft, merkt womöglich eine andere Inflationsrate als jemand, der hauptsächlich Geld für Miete oder Restaurantbesuche ausgibt.
- Regionale Unterschiede: In Großstädten könnten die Mieten stark steigen, auf dem Land hingegen nicht.
- Persönlicher Lebensstil: Wer seinen SUV jeden Tag volltankt, spürt einen Anstieg der Spritpreise heftiger als jemand ohne Auto.
Daher kann man sagen: Die offizielle Rate ist ein Durchschnittswert. Ob sie deiner gefühlten Realität entspricht, hängt stark davon ab, was du konsumierst.
Welche Rolle spielen Zentralbanken in Sachen Inflation?
Zentralbanken (z. B. die US-Fed oder die Europäische Zentralbank) greifen durch ihre Geldpolitik ein, um die Preisstabilität zu wahren. Ein zentrales Instrument sind Leitzinsen.
- Leitzinserhöhung: Kredite werden teurer, Konsum und Investitionen gehen zurück, die Wirtschaft kühlt sich ab – und die Inflation sinkt (zumindest in der Theorie).
- Leitzinssenkung: Kredite werden günstiger, die Wirtschaft kommt in Schwung, die Nachfrage steigt – und damit potenziell auch die Inflation.
Außerdem setzen Zentralbanken oft auf Anleihekäufe oder -verkäufe (QE bzw. QT) und diverse andere Mechanismen, um die Geldmenge zu steuern. Ziel ist es, einen Rahmen zu schaffen, in dem die Inflation nicht aus dem Ruder läuft (oder im Falle einer Krise nicht negativ wird).
Ist ein bisschen Inflation nicht sogar gut?
Das ist tatsächlich eine gängige Ansicht vieler Ökonomen: Eine moderate Inflation (etwa 2 %) hält die Wirtschaft am Laufen. Wer glaubt, dass Produkte oder Dienstleistungen künftig teurer werden, tätigt Einkäufe lieber früher als später. So bleibt der Konsum stabil, und Unternehmen können besser planen.
Umgekehrt wäre Deflation (sinkende Preise) gefährlich, weil die Leute ihre Käufe hinausschieben könnten, was zu einem Nachfragerückgang führt – ein Teufelskreis, der das Wirtschaftswachstum abwürgen kann.
Kurz: Ein bisschen Inflation ist wie Salz in der Suppe – ohne schmeckt’s fad, zu viel ist aber auch ungenießbar.
Warum kann Inflation für einige Gruppen sogar vorteilhaft sein?
- Schuldner: Hast du einen Kredit mit festem Zinssatz (z. B. für dein Haus), wird deine monatliche Rate durch Inflation quasi „entwertet“. Deine Löhne könnten mit der Zeit steigen, während die Kreditrate nominal gleich bleibt – also sinkt die reale Belastung.
- Besitzer von Sachwerten: Immobilien, Aktien oder Rohstoffe können von Inflation profitieren. Steigende Preise führen oft zu höheren Nominalwerten dieser Assets – zumindest wenn die Nachfrage stabil ist.
- Staaten: Auch der Staat ist ein großer Schuldner. Mit steigender Inflation verringert sich der reale Wert dieser Schulden.
Allerdings sollte man bedenken, dass es keine Einbahnstraße gibt. Plötzliche Zinserhöhungen oder Wirtschaftskrisen können die Vorteile rasch in Nachteile verwandeln. Das gilt besonders für hohe Schulden – Stichwort: steigende Finanzierungskosten.
Was sind die Gefahren bei sehr hoher Inflation?
- Planungsunsicherheit: Unternehmen wissen nicht, wie ihre Einkaufspreise in wenigen Wochen aussehen. Kalkulationen werden zum Ratespiel.
- Real wage squeeze: Steigen die Löhne weniger stark als die Lebenshaltungskosten, sinkt die Kaufkraft der Arbeitnehmer.
- Einkommensungleichheit: Wer kein Eigentum besitzt und ein knappes Budget hat, spürt jeden Preisanstieg direkt im Portemonnaie. Vermögende können dagegen oft auf Immobilien und Aktien setzen oder anderweitig „absichern“.
- Gefahr von Stagflation: Wenn das Wirtschaftswachstum zum Erliegen kommt, während die Inflation weiter hoch bleibt, kann die Lebensqualität sehr schnell absacken.
Besonders heikel wird es, wenn die Teuerungsraten in den zweistelligen Bereich klettern. Dann kommen wir an einen Punkt, an dem auch rationale Preisverhandlungen kaum mehr möglich sind, weil sich die Werte zu schnell ändern.
Wie kann man sich als Privatperson konkret gegen Inflation schützen?
Strategische Geldanlage ist ein zentraler Punkt. Einige mögliche Ansätze:
- Aktien: Langfristig gesehen gleichen viele Unternehmen Kostensteigerungen aus, indem sie ihre Preise anheben. Firmen, die starke Marken haben oder im Rohstoffbereich aktiv sind, können in Inflation sogar profitieren.
- Immobilien: Zwar braucht man meistens viel Eigenkapital, aber mit einer festen Hypothek ist man zumindest vor steigenden Kreditkosten geschützt. Mögliche Wertsteigerungen kommen hinzu.
- Rohstoffe & Edelmetalle: Gold oder Ölaktien gelten als gängige Inflationshedges. Allerdings sind Rohstoffmärkte oft sehr volatil.
- Inflationsindexierte Anleihen: Zum Beispiel TIPS (in den USA) – der Nominalwert und die Zinszahlungen passen sich an die Inflationsrate an.
- Diversifikation: Statt alles auf eine Karte zu setzen, ist eine Mischung verschiedener Anlageklassen oft die bessere Strategie. So bleibt man flexibler, falls in einem Bereich plötzlich der Wurm drinsteckt.
Zudem hilft ein Blick aufs Haushaltsbudget. Wer Preise vergleicht, regelmäßig Verträge überprüft (Strom, Gas, Versicherung etc.) und unnötige Ausgaben streicht, bekommt schnell ein Polster.
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Disinflation und Deflation?
- Disinflation: Die Teuerungsrate sinkt, bleibt aber positiv. Zum Beispiel von 8 % Inflation auf 3 %. Preise steigen also immer noch, aber weniger schnell.
- Deflation: Das Preisniveau sinkt tatsächlich gegenüber dem Vorjahr. Wir haben also eine negative Inflationsrate. Das klingt nach einem Schnäppchen-Paradies, kann aber zu Konsumzurückhaltung führen, weil man hofft, morgen wird’s noch billiger. So gerät die Wirtschaft in Schieflage.
Oft nehmen die Medien beide Begriffe in den Mund, aber sie bedeuten grundlegend Unterschiedliches. Disinflation kann sogar eine gute Nachricht sein, wenn man zuvor eine extrem hohe Inflation hatte. Deflation dagegen ist das Signal, dass wir möglicherweise in eine Rezession rutschen könnten.
Funktioniert „Inflation Forecasting“? Kann man die Teuerung zuverlässig vorhersagen?
Wenn wir ehrlich sind: Prognosen zur Inflation sind schwierig und oft mit Unsicherheiten behaftet.
- Ökonomen nutzen Modelle, die Geldmengen, Löhne, Rohstoffpreise, Wirtschaftsleistung und viele andere Faktoren einbeziehen.
- Zentralbanken verfassen regelmäßig Berichte, doch auch sie treffen manchmal falsche Annahmen (z. B. wenn geopolitische Schocks oder globale Krisen dazwischenfunken).
- Märkte schauen gerne auf Indikatoren wie Anleiherenditen (etwa die Differenz zwischen Nominalanleihen und inflationsgeschützten Anleihen), um Inflationserwartungen abzuleiten.
Die Wahrheit ist: Ein plötzlicher Öl-Schock, eine Naturkatastrophe oder ein geopolitischer Konflikt kann jeden Forecast binnen Tagen kippen. Inflation wird von vielen Variablen beeinflusst, und die meisten davon sind nicht zu 100 % planbar.