Cloud-Technologie hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt – und das wird auch in Zukunft so weitergehen. Daten werden immer schneller erzeugt und verarbeitet, Künstliche Intelligenz braucht gigantische Rechenressourcen, und Unternehmen weltweit stellen ihre IT-Infrastruktur auf flexible, skalierbare Systeme um. Genau hier kommt die Cloud ins Spiel. Wer das Thema versteht, erkennt nicht nur die technischen Vorteile, sondern sieht auch das Potenzial für langfristige Investitionen, z.B. in Cloud ETFs.
Die Cloud ist heute mehr als nur ein Ort, um Dateien zu speichern. Hinter dem Begriff stehen hochkomplexe Rechenzentren, globale Netzwerke und ein Ökosystem aus Diensten, das stetig wächst. Das beinhaltet sämtliche „-as-a-Service“-Modelle wie Infrastructure-as-a-Service (IaaS), Software-as-a-Service (SaaS) und Platform-as-a-Service (PaaS). Hinzu kommen neue Entwicklungen wie Edge Computing, bei dem Rechenleistung näher an die Endnutzer oder Endgeräte heranrückt, sowie 5G-Netzwerke, die blitzschnelle Datenverbindungen ermöglichen.
Damit nicht genug: Künstliche Intelligenz (KI), das Internet of Things (IoT) und Big-Data-Analysen hängen oft direkt von der Cloud ab. Denn gerade in Bereichen wie maschinelles Lernen oder KI-Anwendungen müssen riesige Datenmengen verarbeitet und ausgewertet werden. Viele Unternehmen wollen das nicht mehr inhouse stemmen, weil es teuer und technisch anspruchsvoll ist. Stattdessen buchen sie die benötigte Power im Cloud-Rechenzentrum, zahlen nach Verbrauch und bleiben flexibel.

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Warum der Cloud-Markt noch lange nicht am Limit ist
Die Pandemie hat diese Entwicklung noch weiter beschleunigt. Plötzlich haben zig Millionen Menschen im Homeoffice gearbeitet. Firmen, die bereits auf Cloud-Lösungen setzten, konnten schnell skalieren und virtuelle Arbeitsplätze bereitstellen, während andere mühsam versuchten, eigene Serverkapazitäten hochzufahren. Das war ein Weckruf für viele. Seither stehen Cloud-Technologien hoch im Kurs – auch in Branchen, die sich zuvor nur zögerlich mit dem Gedanken anfreundeten.
Laut Schätzungen von Grand View Research wird der weltweite Markt für Cloud Computing von 752,4 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024 bis auf 2,4 Billionen US-Dollar im Jahr 2030 wachsen. Das entspricht einer jährlichen Steigerungsrate von über 20 %. Wenn diese Prognosen eintreffen, bedeutet das mehr als eine Verdreifachung in nur sechs Jahren. Aus Investorensicht ist das hochinteressant, denn solche Wachstumsraten sprechen dafür, dass der Cloud-Markt noch längst nicht gesättigt ist.
Warum Cloud-ETFs eine gute Lösung sind
Wer sich aber mit den einzelnen Cloud-Unternehmen beschäftigt, merkt schnell, dass die Auswahl riesig ist. Da gibt es riesige Player wie Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure und Google Cloud Platform. Dann kommen spezialisierte Anbieter wie Snowflake, Twilio oder Okta, die bestimmte Nischen abdecken. Und natürlich existieren Firmen, die zwar nicht immer unter dem Label „Cloud“ laufen, aber dennoch essenzielle Dienstleistungen für die Branche bereitstellen – etwa Hardwarehersteller, Netzwerkausrüster oder Sicherheitsanbieter.
Anleger, die in den Cloud-Sektor investieren möchten, haben damit ein Problem der Qual der Wahl. Einzelne Aktien sind verlockend, doch man muss sie stetig im Auge behalten: Wer verliert Marktanteile? Wer bringt das innovativste Produkt? Wer expandiert erfolgreich global? Wenn man sich nicht täglich mit Technologiethemen beschäftigen will, ist das auf Dauer anstrengend.
Deshalb haben sich spezielle Cloud ETFs (Exchange Traded Funds) als mögliches Instrument etabliert. Sie bündeln unterschiedliche Cloud-Unternehmen in einem „Aktienkorb“. Statt zu versuchen, den einen Sieger im Rennen zu finden, investiert man in eine Reihe von Cloud-Firmen, wodurch sich das Risiko über verschiedene Titel verteilt. Ein ETF macht also das, was viele Privatanleger jahrelang mühsam selbst versucht haben: eine breite Streuung innerhalb eines vielversprechenden Sektors.
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Die wichtigsten Cloud-Bereiche im Überblick
Bevor wir uns drei konkrete Cloud ETFs anschauen, lohnt ein Blick darauf, was „Cloud“ im Detail alles umfasst.
- Infrastructure-as-a-Service (IaaS): Hier stellen Anbieter reine Infrastruktur bereit – also virtuelle Server, Speicherplatz, Netzwerkfunktionen. Nutzer können so eigene Anwendungen auf leistungsstarken Systemen laufen lassen, ohne physische Server zu kaufen.
- Platform-as-a-Service (PaaS): Auf dieser Ebene finden sich Entwicklungs- und Bereitstellungsumgebungen für Software. Entwickler fokussieren sich auf ihre Anwendung und müssen sich nicht um Betriebssysteme, Datenbanken oder Netzwerke kümmern.
- Software-as-a-Service (SaaS): Das ist das, was Endnutzer oft am ehesten kennen – Anwendungen laufen direkt in der Cloud und werden über den Browser oder eine App genutzt. Klassische Beispiele: Office-Software, CRM-Systeme, Tools für Videokonferenzen.
- Edge Computing: Daten werden direkt an der „Kante“ des Netzwerks verarbeitet, also nah an der Quelle, bevor sie in die zentrale Cloud wandern. Das ist wichtig für geringe Latenzzeiten (z. B. bei autonomen Fahrzeugen).
- Hybrid-Cloud-Modelle: Immer öfter kombinieren Unternehmen öffentliche Cloud-Dienste (Public Cloud) mit ihren eigenen Rechenzentren (Private Cloud). Dafür braucht es Konzepte, die beide Welten verbinden.
Viele Unternehmen bilden nicht nur eine dieser Disziplinen ab, sondern verknüpfen gleich mehrere. Amazon AWS bietet Infrastruktur, aber auch Datenbanken, KI-Dienste und Development-Tools an. Microsoft mit Azure ist ebenfalls breit aufgestellt und hat zusätzlich SaaS-Lösungen wie Microsoft 365 (ehemals Office 365) in petto. Google Cloud punktet mit Analytics und KI. IBM konzentriert sich stark auf Hybrid-Cloud und KI-Lösungen wie Watson. Daneben tummeln sich zahlreiche Spezialisten: Snowflake für Datenanalyse, Twilio für Kommunikation, Shopify für E-Commerce-Plattformen usw.
Die große Frage: Wie investiert man in einen Trend, der sich auf so viele Sub-Bereiche verteilt und ständig in Bewegung ist?
Der Reiz von Cloud-ETFs
ETFs, die sich auf den Cloud-Bereich konzentrieren, sind in den vergangenen Jahren wie Pilze aus dem Boden geschossen. Sie sind thematisch fokussiert und bieten zugleich den Vorteil der Streuung. Das heißt: Du investierst in mehrere Dutzend Cloud-Unternehmen, ohne jedes einzelne Papier kaufen zu müssen.
Gerade in einer volatilen Branche wie Tech kann das hilfreich sein. Stürzt ein Unternehmen ab, kann das Gewicht im ETF relativ gering sein, während andere Firmen dieses Minus vielleicht ausgleichen. So ist man nicht von einem einzigen Gewinner oder Verlierer abhängig, sondern wettet auf den Gesamttrend der Cloud.
Typisch für Cloud ETFs ist, dass sie thesaurierend arbeiten: Erträge (z. B. Dividenden) werden nicht ausgeschüttet, sondern wieder angelegt. Ein großer Vorteil, falls du auf lange Sicht in die Cloud investieren willst und vom Zinseszins profitieren möchtest.
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Drei Cloud-ETFs im Vergleich
Nachfolgend drei Cloud-ETFs, die sich teils unterscheiden, aber den gleichen Kernfokus haben: Cloud Computing.
1. WisdomTree Cloud Computing UCITS ETF USD Acc (IE00BJGWQN72)
- Fondsgröße: 318 Mio. Euro
- TER (Total Expense Ratio): 0,40 % p.a.
- Performance 1 Jahr: 2,1 %
- Top-Positionen: Okta, Veeva Systems, Appfolio
Der WisdomTree Cloud Computing ETF punktet mit einer relativ niedrigen Kostenquote von 0,40 % jährlich. Das Fondsvolumen liegt bei 318 Mio. Euro, was schon eine solide Basis darstellt. Ein Blick auf die Top-Positionen zeigt, dass hier auch etwas kleinere Cloud-Firmen sehr prominent vertreten sind.
- Okta: Spezialist für Identitätsmanagement in der Cloud, etwa Single Sign-on und Zugriffsverwaltung.
- Veeva Systems: Bietet cloudbasierte Softwarelösungen für die Pharma- und Biotechnologiebranche.
- Appfolio: Entwickelt Cloud-Lösungen für Immobilienverwaltungen.
Die 1-Jahresperformance liegt bei 2,1 %. Das ist nicht überragend, aber angesichts der Volatilität in Tech in Ordnung. Wichtig ist, dass man den Zeithorizont länger wählt, denn gerade in Tech-ETFs können Zahlen stark schwanken.
Dieser ETF bildet einen Index physisch nach (keine Swaps), was manche Anleger bevorzugen. WisdomTree ist zudem bekannt für thematische ETFs, die bestimmte Trends (z. B. Cloud, AI, Cybersecurity) aufgreifen. Wer lieber günstig unterwegs sein möchte und gleichzeitig an viele Wachstumstitel glaubt, könnte hier richtig sein.
2. First Trust Cloud Computing UCITS ETF Acc (IE00BFD2H405)
- Fondsgröße: 410 Mio. Euro
- TER: 0,60 % p.a.
- Performance 1 Jahr: 16,7 %
- Top-Positionen: IBM, Nutanix, Alphabet (Class A)
Der First Trust Cloud Computing UCITS ETF ist etwas größer (410 Mio. Euro) und blickt auf eine deutlich bessere Performance in den letzten zwölf Monaten: satte 16,7 %. Das liegt zum Teil an der Auswahl der Firmen, die in diesem ETF hoch gewichtet sind.
- IBM: Ein alter Tech-Gigant, der sich neu erfunden hat. Vor allem die Ausrichtung auf Hybrid-Cloud und KI (WatsonX) macht IBM wieder relevant.
- Nutanix: Entwickelt hyperkonvergente Infrastrukturen, um Rechen-, Speicher- und Netzwerkressourcen in einer Softwareebene zu vereinen. Das erleichtert den Aufbau privater und hybrider Clouds.
- Alphabet (Class A): Die Google-Mutter treibt ihre Cloud-Plattform und KI-Projekte massiv voran.
Mit 0,60 % ist der ETF teurer als der von WisdomTree. Allerdings hat er zuletzt auch deutlich besser abgeschnitten. Das kann sich natürlich ändern, wenn gewisse Titel nicht mehr so stark performen oder andere Sektorendominanz entsteht. Wer den Fokus auf größere, etablierte Player mag, ist hier womöglich gut aufgehoben.
3. Global X Cloud Computing UCITS ETF (IE00BMH5YF48)
- Fondsgröße: 3 Mio. Euro
- TER: 0,60 % p.a.
- Performance 1 Jahr: 8,7 %
- Top-Positionen: Snowflake, Twilio, Shopify
Mit nur 3 Mio. Euro Fondsvolumen ist dieser ETF winzig. Das birgt immer das Risiko, dass er mangels Investoren geschlossen oder mit einem anderen Fonds zusammengelegt wird. Solange das nicht passiert, ist es ein sehr fokussierter Cloud-ETF von Global X.
- Snowflake: Bekannt für seine Data-Cloud-Plattform, über die Unternehmen riesige Datenmengen analysieren können, ohne eigene Rechenzentren zu betreiben.
- Twilio: Ermöglicht APIs für Kommunikation, zum Beispiel SMS, Voice, Video in Apps.
- Shopify: Eine Cloud-E-Commerce-Lösung, mit der Online-Shops schnell erstellt und verwaltet werden können.
Die Performance von rund 9 % im vergangenen Jahr ist ordentlich, aber schwächer als beim First Trust ETF. Jedoch kann sich die Zusammensetzung auf lange Sicht auszahlen, insbesondere wenn Snowflake & Co. im KI- und Datengeschäft weiter an Einfluss gewinnen. Wer allerdings lieber auf etablierte, große ETFs setzt, ist hier vielleicht vorsichtig. Ein Volumen von nur 3 Mio. Euro ist wirklich wenig.
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Cloud – warum sich ein Investment lohnen könnte
Viele Unternehmen stehen noch am Anfang ihrer Reise in die Cloud. Noch immer laufen einige Workloads in klassischen On-Premise-Rechenzentren, und große Firmen überlegen gerade, welche Teile des Geschäfts sie auslagern. Dazu kommen Bereiche wie KI, die ohne Cloud kaum denkbar sind. Das schafft ein enormes Umsatzpotenzial für Cloud-Anbieter.
Remote-Arbeit und verteilte Teams werden bleiben, was den Bedarf an Cloud-Lösungen für Kollaboration und Datenzugriff erhöht.
Edge Computing und 5G ermöglichen neue Anwendungsfälle (z. B. Echtzeitanalysen, autonome Fahrzeuge, smarte Städte), die allesamt Cloud-Technologie im Hintergrund benötigen.
SaaS-Lösungen gewinnen an Popularität, weil sie Betrieb und Wartung vieler Anwendungen vereinfachen. Bezahlt wird pro Nutzer oder nach Funktionsumfang, was Firmen eine klare Kalkulation ermöglicht.
Security und Datenschutz: Auch das sind Cloud-Themen. Viele Unternehmen greifen auf spezialisierte Sicherheitstools zurück, die im Cloud-Abo geliefert werden.
Typische Risiken
- Konzentration auf Tech: Cloud ist ein Technologiebereich. Kommt es zu einer Tech-Korrektur an den Börsen, bekommen Cloud-ETFs das heftig zu spüren.
- Regulatorik: Datenschutzgesetze, digitale Souveränität – in manchen Ländern könnten Gesetzgeber Cloud-Anbieter stärker einschränken.
- Wettbewerb: Neue Konkurrenten können auftauchen oder etablierte Player verändern ihre Strategien.
- Volatilität: Tech-Aktien schwanken oft stärker als andere Branchen, das gilt auch für Cloud-Firmen.
Wenn du bereit bist, diese Risiken einzugehen und einen längerfristigen Anlagehorizont mitbringst, könnte die Cloud-Branche jedoch ein lohnendes Feld sein.
Vorgehensweise beim Cloud-Investment
Zeithorizont festlegen: Willst du kurzfristig spekulieren oder langfristig von diesem Trend profitieren? Bei Tech-Trends kann es heftige Kursschwankungen geben, was eher für einen längeren Horizont (fünf Jahre oder mehr) spricht.
Kosten vergleichen: Ein ETF mit 0,40 % Kosten pro Jahr frisst weniger Rendite als einer mit 0,60 %. Allerdings kann eine höhere TER gerechtfertigt sein, wenn die Performance stimmt oder die Titelauswahl besser passt.
Fondsgröße: ETFs mit geringem Volumen haben ein Schließungsrisiko. Wenn du darauf keine Lust hast, nimm größere, etabliertere Fonds.
Überschneidungen checken: Mancher Tech- oder KI-ETF enthält ähnliche Firmen wie ein Cloud-ETF. Achte darauf, dass du dein Depot nicht versehentlich doppelt auf denselben Sektor ausrichtest.
Laufende Beobachtung: Auch ein ETF sollte man im Blick behalten. Ändert sich die Zusammensetzung massiv, weil der Index sich anpasst, kann das die Risikostruktur verändern.
Reality-Check und Schlusswort
Klar, Cloud klingt nach einem dieser Tech-Buzzwords, das immer wieder durchs Dorf getrieben wird. Aber steckt hinter all dem Hype tatsächlich ein solides Investment? Oder sind Cloud-ETFs nur eine modische Idee, die irgendwann von der Realität eingeholt wird?
Die Wahrheit liegt – wie so oft – irgendwo dazwischen. Ja, Cloud-Technologie ist heute allgegenwärtig. Ob Streaming-Dienste, Remote-Work oder KI-Anwendungen – alles läuft auf riesigen Serverfarmen, die von Cloud-Anbietern betrieben werden. Aber: Tech-Märkte können brutal volatil sein.
Erinnern wir uns kurz zurück: Zwischen 2015 und 2020 wuchs der Markt für Cloud- und SaaS-Unternehmen relativ stetig. Doch dann kam der pandemiebedingte Digitalisierungsboom, und die Bewertungen schossen durch die Decke. Plötzlich waren SaaS-Unternehmen mit dem 20-fachen ihres Jahresumsatzes bewertet – und einige, wie Asana, sogar mit absurden 89x Umsatz.
Dann kam die Zinswende. Investoren waren auf einmal nicht mehr bereit, Unsummen für Unternehmen zu zahlen, die nur Wachstum, aber keine Gewinne liefern. Das Ergebnis? Ein massiver Absturz. 2023 lag das durchschnittliche EV/Revenue-Multiple für SaaS-Firmen nur noch bei 6,7x – ein Bruchteil der Höchststände.
Aber jetzt das Interessante: Seit Januar 2025 erholt sich der Markt langsam wieder auf 7,3x Umsatz.

Woran liegt das?
- Profitabilität ist wieder gefragt – Viele SaaS-Firmen haben gelernt, dass endloses Wachstum auf Pump nicht mehr funktioniert. Stattdessen setzen sie auf gesündere Geschäftsmodelle.
- KI gibt neuen Schub – Cloud-Anbieter sind der größte Profiteur des KI-Booms, weil all die fancy Machine-Learning-Modelle unfassbar viel Rechenpower brauchen.
- Investoren kehren zurück – Nach der großen Bereinigung haben sich viele SaaS-Unternehmen stabilisiert und sind für Anleger wieder attraktiv geworden.
Trotzdem bleibt die zentrale Frage: Sind Cloud-ETFs eine sichere Sache? Nein, natürlich nicht. Tech bleibt Tech – und damit auch anfällig für Hypes, Korrekturen und plötzliche Marktveränderungen.
Aber: Cloud ist kein Trend, sondern eine fundamentale Infrastruktur der digitalen Welt. Solange Unternehmen auf flexible IT setzen, solange KI weiterhin massiv Rechenpower braucht und solange Menschen lieber von überall arbeiten statt im Großraumbüro – solange bleibt Cloud ein Wachstumsmarkt.
Cloud-ETFs bieten dabei eine Möglichkeit, in diesen Megatrend zu investieren, ohne sich ständig mit einzelnen Aktien herumschlagen zu müssen. Statt auf den nächsten Highflyer zu spekulieren (und womöglich aufs falsche Pferd zu setzen), bekommt man eine breite Streuung im Cloud-Sektor – inklusive der Gewinner von morgen.
Fazit? Cloud-ETFs sind sicher keine „Buy & Forget“-Investments, aber wer langfristig denkt und bereit ist, Schwankungen auszuhalten, könnte hier einen der spannendsten Technologietrends der kommenden Jahre begleiten.
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FAQ – Häufig gestellte Fragen rund um Cloud-ETFs
1. Was sind Cloud-ETFs konkret?
Cloud ETFs sind börsengehandelte Fonds, die sich auf Unternehmen konzentrieren, die primär mit Cloud-Technologien Geld verdienen. Das kann Infrastruktur, Software, Sicherheit oder Datenanalyse sein.
2. Wo liegt der Vorteil von Cloud ETFs gegenüber Einzelaktien?
Statt dich durch Dutzende Cloud-Firmen zu wühlen, bekommst du mit einem Cloud-ETF ein Komplettpaket. Das Streuungsprinzip reduziert das Risiko, dass ein Einzeltitel dein ganzes Investment runterzieht.
3. Welche Kosten muss ich bei Cloud ETFs beachten?
Vor allem die TER (Total Expense Ratio). Dazu können noch Kaufkosten anfallen, je nach Broker. Einmal gekauft, entstehen aber meist keine weiteren Managementgebühren außer der TER.
4. Warum unterscheiden sich die Renditen der Cloud-ETFs so stark?
Weil sie unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Manche ETFs fokussieren große Player, andere sammeln bewusst kleinere Wachstumswerte. Zudem kann die Gewichtung bestimmter Top-Holdings die Performance stark beeinflussen.
5. Können Cloud ETFs Dividenden zahlen?
Viele Cloud-Unternehmen sind auf Wachstum ausgerichtet, daher zahlen sie oft keine oder sehr geringe Dividenden. Die meisten Cloud-ETFs thesaurieren ohnehin, reinvestieren also erzielte Erträge direkt.
6. Welche Risiken gibt es beim Global X Cloud Computing ETF?
Mit nur 3 Mio. Euro Volumen ist er sehr klein. Bei zu wenig Nachfrage könnte er geschlossen werden. Zudem könnten die enthaltenen Wachstumsfirmen stark schwanken.
7. Was macht IBM plötzlich wieder interessant?
IBM hat sich auf Hybrid-Cloud-Lösungen und KI-Services (Watson) fokussiert. Dadurch gewinnt der Traditionskonzern wieder an Bedeutung, obwohl er über Jahre als schwerfällig galt.
8. Ist Cloud mehr als nur „Daten speichern im Internet“?
Ja, viel mehr. Cloud bedeutet flexible IT-Ressourcen, KI-Angebote, Plattform-Services, globale Skalierbarkeit und oft Pay-per-Use-Modelle. Dahinter steht ein riesiges Geschäftsmodell, das fortlaufend expandiert.
9. Eignet sich ein Cloud ETF fürs Altersvorsorge-Depot?
Das kann Sinn ergeben, wenn du langfristig an die Cloud glaubst. Allerdings ist es sinnvoll, das Depot zu diversifizieren. Nur auf Tech zu setzen, birgt Klumpenrisiken.
10. Wie lange sollte ich in einem Cloud ETF investiert bleiben?
Viele Experten empfehlen mindestens fünf bis zehn Jahre in Tech-Themen. Ein so dynamischer Sektor kann kurzfristig stark schwanken, langfristig ist das Potenzial jedoch groß. Wer jung einsteigt, sollte lang dabei bleiben.
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