Die Vorstellung, Menschen zum Mars zu bringen, klingt wie ein Hollywood-Drehbuch. Dennoch hat der neue (und zugleich ehemalige) US-Präsident Donald Trump dieser Vision abermals zu internationaler Aufmerksamkeit verholfen. In seiner Antrittsrede am Montag bekräftigte er den Entschluss, Amerikas Pioniergeist zu revitalisieren und das Land wieder zu einer führenden Kraft in der Raumfahrt zu machen:
„Über allem steht meine Botschaft an die Amerikaner: Es ist an der Zeit, wieder mit Mut, Kraft und der Vitalität der größten Zivilisation der Geschichte zu handeln“, erklärte Trump in seiner Rede am Kapitol. „Wir werden unsere Bestimmung in den Sternen verfolgen und amerikanische Astronauten losschicken, um den Sternenbanner auf dem Planeten Mars zu hissen.“
Diese Worte entfalten bereits kurz nach seiner Amtseinführung eine spürbare Signalwirkung: Investoren, die an das wirtschaftliche Potenzial der Raumfahrt glauben, lechzen geradezu nach passenden Chancen. Tatsächlich sind die ersten Ausläufer dieses Booms schon im Markt erkennbar, sei es in starken Kurssteigerungen von Space-Aktien oder in neuen, speziell auf das Thema Weltraum zugeschnittenen ETFs. In diesem Artikel beleuchten wir den aktuellen Raumfahrt-Hype, schauen uns einige vielversprechende Unternehmen an und werfen einen Blick auf die neuesten Wachstumsprognosen, die von McKinsey entwickelt und vom Weltwirtschaftsforum (WEF) in einem umfangreichen Bericht vorgestellt wurden.
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Politischer Rückenwind für Raumfahrt Aktien: Der erneute Mars-Kurs der USA
Die menschliche Faszination für den Weltraum ist Jahrhunderte alt. Doch in den vergangenen Jahrzehnten lag der Schwerpunkt der Raumfahrt oft auf kostspieligen Regierungsprojekten. Nun, da Donald Trump erneut die Präsidentschaft übernommen hat, untermauert er seine Pläne zur Exploration des Mars: „Wir werden die Sterne erobern“, so seine Kernaussage. Mit diesem Ziel vor Augen könnte eine neue Ära staatlich geförderter Mars-Programme anbrechen, in der NASA und private Anbieter eng zusammenarbeiten.
Die Begeisterung für Raumfahrt war schon zu Trumps erster Amtszeit deutlich spürbar, als er die „Space Force“ initiierte. Nun, im zweiten Anlauf, soll die Vision auf eine bemannte Marsmission ausgerichtet sein. Das schafft ein Umfeld, in dem Unternehmen rund um Raketenstarts, Raumfahrtrobotik und Satellitenkommunikation optimistisch in die Zukunft blicken. Auch wenn noch keine konkreten Budgets oder Zeitpläne vorliegen, belebt der politische Wille das Interesse der Öffentlichkeit – und in der Folge meist auch das Börsengeschehen rund um Raumfahrtunternehmen.
Höhenflüge an der Börse: Weltraum-Aktien legen stark zu
Eine ganze Reihe von Raumfahrtaktien hat bereits binnen einer Woche beeindruckende Kurssteigerungen verzeichnet. Zu den größten Gewinnern zählten kürzlich:
Firma | Gesamtrendite 1 Woche |
---|---|
Intuitive Machines Inc | +19,6 % |
Planet Labs PBC | +21,9 % |
Redwire Corp | +54,3 % |
Rocket Lab USA, Inc. | +25,7 % |
EchoStar Corporation | +13,3 % |
Sidus Space Inc | +38,6 % |
ViaSat Inc | +47,3 % |
Diese rasanten Kursgewinne kommen nicht von ungefähr. Einige Firmen vermeldeten jüngst Erfolge bei Tests, während andere neue Kooperationen oder Finanzierungsrunden abschlossen. Daneben wirkt jedoch auch ein allgemeinen Aufbruchsstimmungseffekt, wenn Raumfahrt zum gesellschaftlichen Gesprächsthema wird. Spekulative Anleger steigen vermehrt ein, was manche Kurse zusätzlich anfeuert.
Dennoch sollten Investoren vorsichtig bleiben. Nicht jede Kursexplosion entspricht einer nachhaltigen Entwicklung. Gerade in einem Bereich, der stark von technologischen Durchbrüchen abhängig ist, können sich Trends rasch umkehren. Wer allerdings überzeugt ist, dass der Raumfahrtsektor ein zukünftiges Standbein der Weltwirtschaft wird, hat gute Gründe, genauer hinzuschauen.
Die wachsende Space Economy: McKinseys Prognose
Lange galt die Raumfahrt als teures Hobby weniger Industriegiganten und nationaler Agenturen. Neue Zahlen von McKinsey und dem Weltwirtschaftsforum (WEF) zeichnen allerdings ein anderes Bild: Der globale Raumfahrtsektor soll von rund 630 Milliarden US-Dollar (Stand 2023) auf 1,8 Billionen US-Dollar im Jahr 2035 anwachsen. Das entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von etwa 9 % – weit über dem erwarteten globalen BIP-Zuwachs von 5 %.
Diese Prognosen beruhen auf mehreren Entwicklungen:
Günstigere Raketenstarts: Die Kosten sind in den letzten 20 Jahren drastisch gefallen. Wiederverwendbare Raketenstufen machen kommerzielle Missionen zunehmend erschwinglich.
Steigende private Investitionen: Über 70 Milliarden US-Dollar an Risikokapital flossen 2021–2022 in die Raumfahrt. Dieser Trend soll anhalten und Innovationen weiter befeuern.
Kultureller Enthusiasmus: Dank prominenter Unternehmer wie Elon Musk oder Jeff Bezos wird das Thema Weltraum in der Öffentlichkeit so präsent wie seit den Mondlandungen der 1960er nicht mehr.
Technologischer Fortschritt: Miniaturisierung von Satelliten, autonome Robotik und leistungsfähige Software-Analysen ermöglichen neue Geschäftsmodelle, die früher zu kostspielig gewesen wären.
„Backbone“ und „Reach“: Zwei Säulen des Raumfahrtmarkts
McKinsey teilt den Space-Sektor in den sogenannten Backbone und das Reach-Segment auf. Der Backbone bildet das Kernstück: Satellitenbau, Raketenstarts, Raumfahrtinfrastruktur, Positionierungs- und Timing-Systeme (GPS) sowie alle Services, die klassische Raumfahrtanwendungen direkt betreffen. Diese Bereiche trugen 2023 rund 330 Milliarden US-Dollar zur Space Economy bei, bis 2035 sollen es etwa 755 Milliarden US-Dollar sein.
Noch potenzialreicher zeigt sich laut McKinsey das Reach-Segment. Hierbei geht es um alle Anwendungen in anderen Branchen, die durch Raumfahrttechnologie erst ermöglicht oder entscheidend verbessert werden. Beispiele:
- Logistik & Transport: Satellitendaten für intelligentes Flottenmanagement.
- Agrarwirtschaft: Präzisionslandwirtschaft dank regelmäßiger Erdbeobachtungsbilder.
- Verteidigung & Sicherheit: Überwachung und Datenauswertung via Weltraumsatelliten.
- Digital Communication: Breitbandinternet via Low Earth Orbit (LEO)-Satelliten, um auch entlegene Regionen zu versorgen.
Der Anteil des Reach-Segments könnte laut McKinsey von 300 Milliarden (2023) auf über 1,0 Billion US-Dollar im Jahr 2035 ansteigen. Hierbei handelt es sich um Unternehmen, die aus vorhandener Space-Infrastruktur schöpfen, etwa indem sie globale Lieferketten optimieren oder KI-basierte Analysen für Klimadaten anbieten.
Drei Szenarien für die Weltraumwirtschaft: Von optimistisch bis pessimistisch
In ihrer Analyse nennen McKinsey und das WEF drei mögliche Entwicklungsszenarien bis 2035:
- Optimistic Scenario (Upside – 2,3 Billionen US-Dollar):
Schnelle Innovationen und sinkende Kosten sorgen für einen wahren Schub. Dienste wie satellitengestützte Kommunikation, autonome Drohnenlieferungen oder hochpräzise Erdbeobachtung setzen sich flächendeckend durch. Für Investoren könnte dies bedeuten, dass die meisten Space-Aktien und -ETFs auf sehr hohem Niveau performen. - Base Case (Expected Growth – 1,8 Billionen US-Dollar):
Hier geht man von einer kontinuierlichen Weiterentwicklung und soliden Investitionen aus. Technologische Fortschritte kommen, allerdings nicht so sprunghaft wie im optimistischen Szenario. Mit rund 9 % CAGR bleibt der Markt dennoch deutlich über dem Weltwirtschaftswachstum. - Pessimistic Scenario (Downside – 1,4 Billionen US-Dollar):
Regulatorische Hürden, geopolitische Spannungen oder Konkurrenz durch terrestrische Alternativen könnten das Wachstum bremsen. Raumfahrtunternehmen müssten sich mit schwächeren Finanzierungsbedingungen und geringer Adoption neuer Anwendungen arrangieren, was das Marktvolumen einbremst.
Selbst im pessimistischen Fall würde die Space Economy aber weiterhin spürbar wachsen, nur eben nicht in der dynamischen Geschwindigkeit, die viele Analysten momentan prognostizieren.
Chancen und Risiken: Was Investoren beachten sollten
Zwar ist das Potenzial im Raumfahrtsektor gewaltig, doch existieren auch diverse Stolpersteine:
Regulatorische Unsicherheiten: Bislang fehlen globale Abkommen, um zunehmende Satellitenstarts und Weltraumschrott effektiv zu managen. Ein Unfall oder eine Serie von Kollisionen im All könnte die Raumfahrt erheblich zurückwerfen.
Cybersecurity und Konkurrenz: Je mehr Dienste ins All verlagert werden, desto verwundbarer werden sie für Hackerangriffe. Außerdem könnten Bodentechnologien (z. B. Glasfasernetze) in manchen Anwendungen effizienter sein.
Spezifische Technologie- und Kapitalrisiken: Start-ups, die auf eine bestimmte Rakete oder ein spezielles Satellitendesign setzen, sind stark von ihrem Entwicklungsfortschritt abhängig. Scheitern Tests, droht schnell ein Kurssturz.
Investoren sollten daher genau prüfen, ob ein Unternehmen wiederkehrende Umsätze hat (etwa über Serviceverträge) oder ob es noch in der reinen Entwicklungsphase steckt. Gerade in Phasen schnellen Wachstums kann eine Kursrallye verlocken, doch sind jene Firmen oft überdurchschnittlich schwankungsanfällig.
Einzelaktien im Space-Sektor
Eine Möglichkeit, von der Space Economy zu profitieren, ist der Kauf einzelner Raumfahrt- und Satellitenaktien. Beispielhaft seien hier einige Börsen-Newcomer und etablierte Player genannt, die zuletzt Aufsehen erregten:
- Rocket Lab USA, Inc.: Spezialisiert auf Raketenstarts für Kleinsatelliten. Arbeitet an einer neuen Rakete namens „Neutron“, die mittlere Nutzlasten transportieren soll. Der erste Start von Neutron ist für Mitte 2025 vom Rocket Lab Launch Complex 3 in Virginia geplant.
- Intuitive Machines Inc: Stellt Mondlander und Robotiksysteme her. Könnte von geplanten NASA-Missionen profitieren und arbeitet an Mondfracht-Konzepten.
- Planet Labs PBC: Betreibt eine Flotte sogenannter „Dove-Satelliten“ für hochfrequente Erdbeobachtung. Bietet wertvolle Daten für Agrar-, Versicherungs- und Regierungsbehörden.
- ViaSat Inc: Bekannt für satellitengestütztes Breitbandinternet. Durch Zukäufe konnte das Unternehmen sein Portfolio im Kommunikationsbereich erweitern.
- Redwire Corp: Im Fokus stehen Weltrauminfrastruktur, 3D-Druck im All und Roboterlösungen für Raumstationen und künftige Mondbasen.
Wer gezielt in solche Firmen investiert, sollte bedenken, dass einzelne Kursverläufe starken Schwankungen unterliegen. Ein erfolgreicher Raketenstart kann den Kurs beflügeln, ein Fehlstart jedoch massiv belasten. Langfristig orientierte Anleger setzen daher häufig auf eine Reihe verschiedener Firmen im Space-Bereich, um das Risiko zu verteilen.
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Thematische Weltraum ETFs: Breiter Einstieg in die Space Economy
Für viele Investoren ist es einfacher, über ETFs in einen Megatrend einzusteigen, anstatt Einzeltitel auszuwählen. Das reduziert das Risiko von Fehlschlägen einzelner Unternehmen und ermöglicht eine diversifizierte Wette auf das Raumfahrtthema. Einige der bekanntesten „Space-ETFs“ sind:
VanEck Space Innovators UCITS ETF (ISIN: IE000YU9K6K2, Kürzel: JEDI)
Der VanEck Space Innovators UCITS ETF bietet Anlegern Zugang zu Unternehmen, die die kommerzielle Raumfahrt vorantreiben und etablierte Player herausfordern. Der ETF investiert gezielt in innovative Unternehmen wie Rocket Lab USA Inc, AST SpaceMobile Inc und Intuitive Machines Inc, die sich auf Satellitentechnologie, Kommunikationslösungen und Raumfahrtanwendungen spezialisieren. Auch Firmen wie Iridium Communications Inc, EchoStar Corp und Wistron NeWeb Corp, die im Bereich globale Konnektivität und Weltrauminfrastruktur tätig sind, gehören zum Portfolio.
Procure Space ETF (ISIN: US74280R2058, Kürzel: UFO)
Dieser ETF investiert gezielt in Raumfahrtunternehmen und mischt Start-up-orientierte Player wie Intuitive Machines, Rocket Lab oder Planet Labs mit etablierten Größen wie EchoStar und Trimble Inc.
ARK Space Exploration & Innovation ETF (ISIN: US00214Q8078, Kürzel: ARKX)
Aus dem Hause der prominenten Investorin Cathie Wood. Hier geht es neben Raumfahrt-Exploration auch um Technologien, die vom All profitieren: 3D-Druck, autonome Drohnen, fortgeschrittene Robotik. Große Positionen sind Rocket Lab, Iridium Communications, Archer Aviation und Trimble.
SPDR S&P Kensho Final Frontiers ETF (NYSE: ROKT, ISIN: US78468R6302)
Der Fokus liegt auf Unternehmen, die Pionierarbeit in den „letzten Grenzen“ – tiefer Weltraum und Tiefsee – leisten. Unter den Top-Holdings finden sich Intuitive Machines, Rocket Lab, Hexcel (Materialien für Luft- und Raumfahrt), RTX (Raytheon-Technologies) und Boeing.
Die Auswahl des passenden ETFs hängt von eigenen Präferenzen (z. B. Schwerpunkte wie Launch Services, Kommunikation, Verteidigungstechnologie) sowie Kostenstrukturen und Performance-Historie ab.
Schlusswort: Ein neuer Raumfahrtboom mit (fast) unbegrenzten Möglichkeiten
Die Welt blickt einmal mehr in den Himmel, motiviert durch ambitionierte Ziele eines wiedergewählten US-Präsidenten, der die Marsmission als amerikanisches Manifest proklamiert. Günstigere Raketenstarts, Hightech-Satelliten und ein multinationales Ringen um neue Märkte machen die Space Economy attraktiv – und zwar nicht nur für Zukunftsvisionäre, sondern auch für handfeste Investoren. Die Prognosen von McKinsey und dem WEF belegen das enorme Wachstumspotenzial: Selbst im pessimistischsten Szenario dürfte sich der Sektor bis 2035 deutlich vergrößern, im besten Fall auf bis zu 2,3 Billionen US-Dollar.
Wer sich an dieser Entwicklung beteiligen möchte, hat mehrere Ansätze: vom stockpicking spannender Firmen wie Intuitive Machines, Planet Labs oder Rocket Lab, über breit gestreute Space-ETFs bis hin zur Analyse von Anwendungsfeldern, die dank Satellitendaten – beispielsweise in Agrarwirtschaft oder Logistik – ganz neue Geschäftsmodelle hervorbringen. Dennoch sind Vorsicht und solide Recherche geboten. Technologische Risiken, regulatorische Unklarheiten und mögliche Konkurrenz durch terrestrische Alternativen können den Aufwind jederzeit bremsen.
Insgesamt jedoch lässt sich konstatieren, dass Raumfahrt mehr ist als ein kurzlebiger Hype. Die Kombination aus staatlichen Visionen (der erneuten US-Regierung), massiven Privatinvestitionen und wachsender gesellschaftlicher Begeisterung schafft ein Umfeld, in dem sich ungeahnte Möglichkeiten auftun. Gerade weil wir am Anfang einer neuen Ära stehen, sind die Wachstumsaussichten so groß – aber auch die Gefahren nicht zu unterschätzen. Klar ist: In den nächsten Jahren werden uns Raketenstarts, Mondlandungen, Mars-Projekte und eine Fülle satellitenbasierter Services begleiten. Wer an das Potenzial glaubt und klug diversifiziert, könnte langfristig vom großen Sprung ins All profitieren.
FAQ: Raumfahrt, Mars-Mission und die boomende Space Economy
1. Was genau bedeutet Trumps Mars-Ankündigung für die Raumfahrtindustrie?
Trump spricht von einer neuen Marsmission und einer Wiederbelebung amerikanischer Raumfahrtambitionen. Das könnte Investitionen in Forschung und Entwicklung ankurbeln und nicht nur SpaceX, sondern auch andere Raumfahrtunternehmen und Zulieferer beflügeln.
2. Warum steigen die Aktien von Raumfahrtunternehmen aktuell so stark?
Die Anlegerstimmung ist optimistisch: Einerseits werden durch politische Impulse (z. B. Marsmission) große Aufträge und Investitionsprogramme erwartet. Andererseits verzeichnet die gesamte Branche Wachstum, da die Startkosten sinken und immer mehr kommerzielle Projekte umgesetzt werden.
3. Welchen Anteil hat der privatwirtschaftliche Sektor am „neuen Weltraumrennen“?
Einen sehr großen. Firmen wie SpaceX, Blue Origin oder Virgin Galactic zeigen, dass private Unternehmen Raketen bauen, Satelliten starten oder sogar Weltraumtourismus ermöglichen können. Immer mehr Wagniskapital fließt in kleine und innovative Space-Tech-Start-ups.
4. Ist die Raumfahrt wirklich so ein großes Geschäft oder eher eine Nische?
Laut McKinsey liegt der Wert der globalen Raumfahrtwirtschaft schon heute bei über 600 Mrd. US-Dollar und könnte bis 2035 auf 1,8 Billionen US-Dollar steigen. Damit ist Raumfahrt längst mehr als eine Nische – sie wird zum wichtigen Wirtschaftsfaktor vergleichbar mit Halbleitern oder Payment-Dienstleistungen.
5. Worin liegt der Unterschied zwischen „Backbone“- und „Reach“-Anwendungen im Space-Sektor?
- Backbone umfasst klassische Infrastrukturen wie Satelliten, Raketenstarts, GPS und Übertragungsdienste.
- Reach bezieht sich auf Raumfahrtlösungen, die Unternehmen in vielen Branchen unterstützen, z. B. Logistik, Landwirtschaft oder Konsumgüter, indem sie etwa Positionsdaten oder Erdbeobachtungsdaten nutzen.
6. Welche Herausforderungen könnten das Wachstum der Space-Branche bremsen?
Regulatorische Fragen (z. B. Weltraumschrott, Frequenzzuteilung), Cybersecurity-Risiken und Konkurrenz durch bodenbasierte Technologien wie Glasfaser oder 5G könnten das schnelle Wachstum einschränken. Zudem muss sichergestellt werden, dass Orbitalbahnen nicht überlastet und Satelliten sicher gesteuert werden.
7. Sind Investments in Raumfahrtaktien sehr riskant?
Wie bei jedem aufstrebenden Markt sind Renditechancen hoch, aber Risiken ebenfalls. Projekte können sich verzögern, Technologien können scheitern. Deshalb ist eine gründliche Analyse der einzelnen Unternehmen wichtig – besonders da viele Raumfahrtfirmen noch keine stabilen Gewinne vorweisen können.
8. Welche Weltraum ETFs eignen sich für eine breitere Investition in die Raumfahrtindustrie?
Beispiele sind der Procure Space ETF (UFO), der VanEck Space Innovators UCITS ETF, der ARK Space Exploration & Innovation ETF (ARKX) oder der SPDR S&P Kensho Final Frontiers ETF (ROKT). Sie bündeln mehrere Raumfahrtaktien, was das Risiko einzelner Fehlschläge mindert.
9. Welche neuen Geschäftsfelder erwarten wir in den nächsten Jahren im All?
Von Weltraumtourismus bis In-Orbit-Manufacturing für High-End-Produkte: Die Branche experimentiert mit Reisen für Privatpersonen, Fertigung in der Schwerelosigkeit und neuen Datendiensten. Weitere Beispiele sind globale Internetabdeckung sowie Mond- und Marsmissionen für wissenschaftliche, aber auch kommerzielle Zwecke.
10. Lohnt es sich jetzt in Raumfahrtaktien zu investieren?
Ein Blick in das eigene Risikoprofil ist entscheidend: Wer langfristig an das Wachstum der Raumfahrt glaubt, findet viele Chancen. Gleichzeitig bleibt die Raumfahrtbranche volatil und teils spekulativ. Eine Diversifizierung – zum Beispiel über Raumfahrt-ETFs – kann das Risiko verteilen. Bei Interesse ist auch ein schrittweiser Einstieg (Cost-Averaging) sinnvoll, um Kursschwankungen abzufedern.
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