Sie haben zwar bestimmt schon einiges über den Aktienhandel erfahren, aber es gibt weitaus mehr Instrumente, mit denen man handeln kann. Dazu gehören zum Beispiel CFDs bzw. „Contracts for Difference“ (Differenzkontrakte). Der CFD-Handel umfasst das Kaufen und Verkaufen dieser Kontrakte und ein CFD-Broker dient dabei als Mittelsmann zwischen dem Käufer und Verkäufer. Er bietet somit beiden Seiten eine Plattform für den Austausch. Ein CFD-Broker kann sich aber auch für eine wesentlich aktivere Rolle entscheiden und den eigentlichen CFD-Markt selbst erschaffen.
Was sind CFDs?
Bevor wir uns die einzelnen CFD-Broker etwas genauer anschauen, sollten Sie zunächst verstehen, was CFDs eigentlich sind. Wie bereits erwähnt, steht CFD für „Contracts for Difference“ bzw. Differenzkontrakt auf Deutsch.
CFDs sind sogenannte Derivate, d. h. es handelt sich um spekulative Produkte. Man spekuliert dabei mit verschiedenen Finanzprodukten wie Forex, Rohstoffen, Indizes und Aktien, ohne die zugrundeliegenden Assets dabei tatsächlich zu besitzen.
Bei einem CFD-Handel erwartet ein Trader, dass der Preis für ein Asset steigt oder fällt. Der Trader handelt das Asset mit dem Broker, ohne das das zugrundeliegende Asset übergeben wird. Wenn der Trade geschlossen wird, macht der Trader einen Gewinn, wenn der Preis für das Asset gestiegen ist, oder einen Verlust, wenn der Preis gefallen ist. Das bedeutet, dass bei diesem Produkt mit Kursbewegungen spekuliert wird. Der CFD-Handel erlaubt also die Spekulation auf Kursbewegungen sowohl nach unten als auch nach oben.
Short-CFD-Handel
Beim Short-CFD-Handel, der allgemein auch als „Short-Position eingehen“ bezeichnet, ermöglicht Gewinne, wenn der Kurs des zugrundeliegenden Marktes sinkt. In diesem Fall spekuliert man auf einen Gewinnverlust. Eine „Short-Position“ wird auch als „verkaufen“ bezeichnet.
Long-CFD-Handel
Bei „Long-Positionen“ oder dem Long-CFD-Handel eröffnet man einen herkömmlichen CFD-Handel und man macht Gewinn, sobald der Marktpreis steigt. Wenn man eine Long-Position eingeht, „kauft“ man.
Vergleich mit anderen Märkten
Im Vergleich zu anderen Finanzprodukten weisen CFDs gewisse Ähnlichkeiten mit Futures- und Optionsmärkten auf. Es bestehen jedoch einige große Unterschiede. Beispielsweise haben CFDs kein Verfallsdatum und der Kontrakt ist normalerweise 1:1 mit dem zugrundeliegenden Vermögenswert gekoppelt. Die Mindestkontraktgrößen sind kleiner als bei Futures und Optionen, sodass man theoretisch nur einen einzigen Kontrakt handeln kann.
Welche Assets können über CFD-Broker gehandelt werden?
Ein Broker fungiert als Mittelsmann. Man platziert einen Trade bei dem Broker und der Broker platziert den Trade an der Börse. Um mit CFDs handeln zu können, wird ein Broker zwangsläufig benötigt. Wie proaktiv der Broker dabei sein soll, ist davon abhängig, ob man einen DMA oder Market Maker bevorzugt.
DMA im Vergleich zu Market Maker
DMA-Broker sind „Direct Market Access“-Broker, die den Handel auf dem CFD-Markt ermöglichen, aber keine Rolle bei der Trade-Ausführung spielen. Der Trader platziert den Trade direkt auf den Märkten und der Käufer oder Verkäufer muss den Trade entsprechend matchen, um ihn abschließen zu können. Der DMA-Broker bekommt für die Bereitstellung eine Provision und fungiert im Allgemeinen als inaktiver Mittelsmann.
Ein Market Maker ist die zweite Broker-Art. Market Maker schaffen den Markt selbst, auf dem die CFDs gehandelt werden, und sie sind weit mehr als nur ein Portal zwischen dem Händler und dem Markt. Der Trader hält sich bei einem Trade an die Preisgestaltung des Market Makers.
Die Preisgestaltung bei Market Makern ist im Vergleich zur Preisgestaltung auf den realen Märkten tendenziell weniger vorteilhaft. Es gibt jedoch einen Kompromiss, da Market Maker mehr Risiken absorbieren und Tradern mehr Echtzeit-Liquidität und Input bieten. Market Maker sind auch oft schneller in der Ausführung. Es gibt weniger Verzögerungen, da Broker und Markt in einem vereint sind. Die Rolle, die der Broker spielen soll, hat großen Einfluss auf die Wahl der Broker-Art.
Assets, die über einen CFD-Broker gehandelt werden können
Trader können beim CFD-Handel über einen Broker vier verschiedene Assets handeln: Indizes, Aktien, Währungspaare und Rohstoffe.
Indizes messen die Leistung einer Gruppe von Aktien, die an einer Börse gelistet sind. Beim Handel mit Indizes kann man von der Wirtschaft eines ganzes Landes abhängig sein. Man kann den Handel aber auch auf bestimmte Wirtschaftssektoren beschränken, beispielsweise durch die drei beliebten US-Indizes NASDAQ, Dow Jones und S&P 500. Ein weniger bekannter Index ist der Wilshire 5000, der alle Aktien des US-amerikanischen Marktes enthält.
Aktien sind dagegen wohl das bekannteste Finanzinstrument. Dabei investiert man sein Geld in ein bestimmtes Unternehmen und dessen Produkte. Aktionäre, die Unternehmensaktien kaufen, besitzen das Unternehmen zu einem bestimmten Teil.
Bei Währungspaaren handelt es sich um zwei verschiedene Währungen. Der Wert der ersten Währung wird gegenüber der zweiten notiert. Die Basiswährung ist die zuerst aufgeführte Währung, während die zweite Währung als Notierungswährung bezeichnet wird. Zu den wichtigsten Währungspaaren gehören EUR/USD, USD/JPY, USD/CAD, AUD/CAD, NZD/USD, USD/CHF und GBP/JPY.
Rohstoffe bilden das vierte zugrundeliegende Asset. Das sind Wirtschaftsgüter mit erheblicher, wenn nicht vollständiger Fungibilität und Austauschbarkeit. Der Markt behandelt die Rohstoffe gleich, egal wer sie produziert hat. Beispiele für Rohstoffe sind Erdgas, Vieh, Gold, Öl und Getreide. Diese traditionellen Rohstoffe werden seit Jahrhunderten an der Börse gehandelt. Heute stehen den Tradern aber noch weitaus mehr Rohstoffe zur Auswahl.
Wie verdienen CFD-Broker Geld?
Sowohl DMA- als auch Market Maker Broker verdienen Geld über Provisionen und Gebühren, die sie auf ihren Plattformen erheben. Deshalb ist es besonders wichtig, die Gebührenstruktur eines Brokers zu kennen, bevor man dort ein Konto eröffnet. Auch wenn einige Gebühren und Provisionen unverzichtbar sind, will man schließlich nicht sein ganzes Geld für Provisionszahlungen ausgeben.
Ist der CFD-Handel seriös?
Der CFD-Handel ist zwar durchaus legitim, aber auch sehr risikoreich. Selbst die erfahrensten Trader erleiden regelmäßig Verluste. Bei den CFD-Brokern sieht es dagegen etwas anders aus. Einige Broker sind beispielsweise nur automatische Handelsroboter, die ungenaue Trades automatisch platzieren. Sie verdienen Geld mit Provisionen, aber der Anleger profitiert im Endeffekt überhaupt nicht davon.
Ist der Handel mit CFDs in den USA erlaubt?
Der CFD-Handel ist für US-Staatsbürger leider nicht erlaubt. Nach der Finanzkrise von 2008 haben die CTFC und SEC gegen den CFD-Handel nach einer intensiven Prüfphase hart durchgegriffen. Wenn Sie also aus den USA kommen, dürfen Sie am CFD-Handel nicht teilnehmen. Bürger aus Hongkong, Belgien, Indien und Brasilien dürfen ebenfalls nicht am CFD-Handel teilnehmen.