Heute schauen wir uns ein Thema an, das in praktisch jedem Anlegergespräch auftaucht – egal ob es um Aktien oder Kryptowährungen geht. Die Rede ist von der Marktkapitalisierung, kurz „Market Cap“. Klingt trocken? Keine Sorge, wir packen das locker und mit einer Prise Humor an!
Was ist Marktkapitalisierung überhaupt?
Wenn du wissen willst, wie groß ein Unternehmen (oder eine Kryptowährung) auf dem Papier ist, dann führt kaum ein Weg an der Marktkapitalisierung vorbei. Dieser Begriff wird gerne abgekürzt zu „Market Cap“, um nicht gleich die ganze Zunge zu verknoten. Ganz formal ist die Marktkapitalisierung das Ergebnis aus dem aktuellen Kurs multipliziert mit der Anzahl der ausstehenden Aktien (bei Krypto: mit den umlaufenden Coins).
Warum sollte dich das interessieren? Ganz einfach: Die Market Cap gibt dir einen ersten Eindruck von der Größe eines Unternehmens – zumindest, wie die Börse das Ganze gerade bewertet. Und diese Bewertung kann dir helfen, eine Aktie oder eine Kryptowährung besser zu verstehen und ihre Attraktivität einzuschätzen. Schließlich möchtest du nicht die sprichwörtliche „Katze im Sack“ kaufen, sondern wissen, wie groß diese Katze laut Marktmeinung wirklich ist.
Ein kurzer Crashkurs
- Aktienmarkt: Bei einer Aktie nimmst du also den aktuellen Aktienkurs und multiplizierst ihn mit der Gesamtzahl der ausstehenden Aktien. Klingt simpel? Ist es auch.
- Kryptowährungen: Im Kryptobereich wirfst du einen Blick auf den aktuellen Preis pro Coin und multiplizierst ihn mit der Anzahl der zirkulierenden Coins. Fertig.
Wichtig
Der Begriff „Marktkapitalisierung“ kann auf den ersten Blick suggerieren, dass man hier den reellen Unternehmenswert bekommt. Doch die Wahrheit ist etwas komplizierter: Es ist vielmehr der Marktwert des Eigenkapitals – und damit nur eine Kennzahl unter vielen, die du als Investor beachten solltest.
Warum ist die Marktkapitalisierung so wichtig?
Wer an der Börse aktiv ist, stolpert über tausend Kennzahlen: KGV, KUV, EBITDA, Free Cashflow, Dividende, Kurs-Buchwert-Verhältnis … da kann man schnell den Überblick verlieren. Aber keine Panik, die Marktkapitalisierung gehört zu den Basics und bietet dir gleich ein paar erhebliche Vorteile:
Blick auf den Unternehmenserfolg
Im Grunde zeigt die Marktkapitalisierung, wie erfolgreich ein Unternehmen aus Sicht der Aktionäre ist. Eine hohe Market Cap heißt: Die Anteilseigner sind bereit, einen höheren Preis für die Aktien zu zahlen, was auf Zuversicht bezüglich Wachstum und Zukunftsfähigkeit hindeutet.
Vergleichsmöglichkeit
Du willst ein Unternehmen mit einem anderen vergleichen, vielleicht in derselben Branche? Dann ist der reine Aktienkurs oftmals wenig aussagekräftig. Die Market Cap schafft da mehr Klarheit: Eine Firma kann zum Beispiel einen Aktienkurs von 3 US-Dollar haben, aber fünfmal so viele Aktien im Umlauf wie ein Konkurrent mit 30 US-Dollar pro Aktie. Wer ist größer? Richtig, der mit mehr ausstehenden Aktien und damit oft höherer Marktkapitalisierung.
Wichtiger Kontext für andere Kennzahlen
Viele Anleger analysieren EBIT, EBITDA, oder auch den Free Cashflow – aber ohne Market Cap ist es schwer, diese absoluten Zahlen einzuordnen. Wenn du weißt, wie viel das Unternehmen insgesamt „wert“ ist, kannst du viel besser abschätzen, ob das Verhältnis von Gewinn oder Cashflow zum Unternehmenswert attraktiv erscheint.
Auch bei Kryptowährungen
Ein Coin kann bei 0,10 US-Dollar stehen und sieht nach einem Schnäppchen aus. Aber was, wenn davon 50 Milliarden Stück existieren? Dann kann die Market Cap plötzlich in Bereiche vorstoßen, die kaum durch das eigentliche Use Case gedeckt sind. Also lieber genau hingucken!
Kurz gesagt: Egal, ob du dir Aktien anschaust oder hochvolatile Kryptos – ein Grundverständnis der Marktkapitalisierung ist die Basis jeder soliden Analyse.
Wie wird die Marktkapitalisierung berechnet?
Bei Aktien ist die Sache ziemlich einfach:
Marktkapitalisierung = Aktienkurs × Anzahl der ausstehenden Aktien
- Aktienkurs: Das ist der aktuelle Börsenpreis für eine einzelne Aktie.
- Ausstehende Aktien (Shares Outstanding): Das sind alle Aktien, die Investoren (und teils auch Mitarbeiter) in der Hand halten.
So weit, so simpel. Hast du beispielsweise 1 Million Aktien à 100 US-Dollar, kommst du auf eine Marktkapitalisierung von 100 Millionen US-Dollar.
Was ist mit Anleihen, Preferred Shares & Co.?
Diese zählen nicht mit in die Market Cap, da sie kein Eigenkapital sind. Für die gesamte Unternehmensbewertung schaut man noch auf andere Dinge, wie etwa Schulden und Barbestände. Mehr dazu gleich.
Marktkapitalisierung im Kryptobereich
Im Krypto-Universum ist die Rechnung ähnlich, nur heißt es hier:
Market Cap (Krypto) = Coin-Preis × im Umlauf befindliche Coins
Jedoch kann die „Circulating Supply“ von der maximal möglichen Menge abweichen. Bei Bitcoin (BTC) liegt das Maximum bei 21 Millionen, von denen aber noch nicht alle geschürft wurden. Wichtig ist, dass man die tatsächlich umlaufende Anzahl nimmt, sonst kann man sich ganz schön in die Irre führen.
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Ist Marktkapitalisierung gleichzusetzen mit „Bewertung“?
Manche sagen: „Hey, die Bewertung des Unternehmens liegt bei 200 Milliarden US-Dollar!“ und meinen damit die Market Cap. Strictly speaking kann man das so ungefähr sagen, aber Valuation ist im Finanzjargon oft breiter definiert. Manchmal meint man damit das fundamentale Wertpotenzial – nicht nur den reinen Börsenwert.
- „Marktkapitalisierung“ ist eindeutig: Du multiplizierst Aktienkurs × Anzahl Aktien = fertig.
- „Bewertung“ kann alles Mögliche bedeuten. Leute sprechen vom KGV, vom Kurs-Buchwert-Verhältnis oder eben von Enterprise Value.
Oder jemand sagt: „Die Aktie hat eine günstige Bewertung“. Das impliziert, dass die Marktkapitalisierung (und damit die Börsenbewertung) im Verhältnis zu Kennzahlen wie Gewinn oder Cashflow attraktiv erscheint. Also: Es lohnt sich, genau hinzuschauen und den Begriff „Market Cap“ zu verwenden, wenn man genau das meint.
Wie rechne ich den Enterprise Value aus der Marktkapitalisierung heraus?
Der Enterprise Value (EV) ist für viele professionelle Investoren spannend, weil er das Gesamtunternehmen abbildet – also nicht nur die reine Marktkapitalisierung. Du kannst ihn so verstehen:
Enterprise Value = Market Cap + Gesamtschulden – Barmittel
Warum das Ganze? Wenn du eine Firma ganz „kaufen“ wolltest, müsstest du alle Aktien übernehmen (das entspricht der Marktkapitalisierung). Zugleich erwirbst du aber auch die Schulden und bekommst das Barvermögen dazu. Man kann die Formel kurz an einem Beispiel sehen:
ABC Corporation
- Market Cap: 1 Milliarde US-Dollar
- Schulden: 500 Millionen US-Dollar
- Cash auf dem Konto: 100 Millionen US-Dollar
Dann haben wir:
Enterprise Value = 1 Milliarde + 500 Millionen – 100 Millionen = 1,4 Milliarden US-Dollar
Also liegt der EV 400 Millionen höher als die Market Cap. Warum? Weil ABC Corporation eben Schulden mitbringt, die du als neuer Eigentümer irgendwann bedienen musst. Bei einigen Unternehmen ist es umgekehrt – sie haben mehr Cash als Schulden, also Net Cash. Dann kann der Enterprise Value sogar unter der Market Cap liegen. In extrem seltenen Fällen kommt man zu einer negativen Zahl, was ziemlich absurd klingt, aber theoretisch möglich ist, wenn das Unternehmen mehr Bargeld hält, als die gesamte Börsenbewertung hergibt.
Fazit:
- Market Cap = Wert des Eigenkapitals.
- Enterprise Value = GESAMTER Unternehmenswert (Eigenkapital + Netto-Schulden).
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Beeinflusst die Market Cap den Aktienkurs?
Eine häufige Frage: „Steigt die Aktie, wenn die Marktkapitalisierung hochgeht?“ oder „Beeinflusst eine große Market Cap den Kurs?“ Die einfache Antwort lautet: Der Kurs beeinflusst die Marktkapitalisierung, nicht umgekehrt.
Es ist ein bisschen wie bei Henne und Ei. Streng genommen ergibt sich die Marktkapitalisierung aus dem Aktienkurs:
Marktkapitalisierung = (Aktienkurs) × (Ausstehende Aktien)
Ändert sich der Aktienkurs (weil z. B. Investoren mehr für die Aktie zahlen möchten), dann ändert sich anschließend die Marktkapitalisierung. Die Market Cap ist also eine Folge, kein Treiber.
Was ist Free Float Market Cap?
Für bestimmte Indizes (z. B. im US-Markt oder bei globalen Indexanbietern) nutzt man häufig die Free Float Market Cap. Damit sind nur die frei verfügbaren Aktien am Markt gemeint. Also exklusive Anteile, die von Regierungen, Firmeninsidern oder größeren Investoren gehalten werden, welche nicht ohne Weiteres veräußern dürfen.
Ganz ehrlich: Für den normalen Privatanleger in Europa oder den USA ist diese Kennzahl eher unkritisch. In Nordamerika etwa sind meist mehr als 90 % der Aktien frei handelbar. Wenn nur wenige Prozent im „festen Besitz“ eines Großaktionärs liegen, macht das nicht so viel Unterschied. Aber in Märkten, wo beispielsweise Staaten größere Unternehmensanteile halten, kann die Free Float Market Cap deutlich vom Gesamtbild abweichen.
Was ist Fully-Diluted Market Cap?
Der Begriff „Fully-Diluted Market Cap“ (FDM) kommt ins Spiel, wenn mögliche zusätzliche Aktien im Raum stehen, die noch nicht offiziell ausgegeben sind, aber bald (oder irgendwann) entstehen könnten. Das Thema ist spannend, weil es die tatsächliche Ownership-Struktur zeigt, wenn alle Optionen, Warrants oder sonstige Rechte gezogen werden.
Beispiele für Verwässerung:
Mitarbeiter- und Managementoptionen: Häufig bekommen Führungskräfte und Mitarbeiter Aktienoptionen, die erst nach einer gewissen Zeit „vesten“. Vielleicht kann ein CEO seine Option erst in drei Jahren ziehen, aber wenn der Aktienkurs entsprechend hoch ist, wird er das voraussichtlich auch tun.
Warrants: Im Zuge einer Kapitalerhöhung oder bei SPACs werden den Anlegern oft Warrants gewährt, die das Recht einräumen, Aktien zu einem bestimmten Preis (Strike) zu kaufen. Werden diese Warrants in the money, also liegt der Marktpreis über dem Ausübungspreis, dann ist es wahrscheinlich, dass diese Warrants früher oder später ausgeübt werden.
Bei der Fully-Diluted Market Cap rechnet man all diese Eventualitäten mit ein. Sagen wir, ein Unternehmen hat 50 Millionen Aktien zu 10 US-Dollar, also 500 Millionen US-Dollar Market Cap. Jetzt existieren aber 10 Millionen Optionen und 10 Millionen Warrants, beide sind „in the money“. Würden alle ausgeübt, erhöht sich die Aktienanzahl auf 70 Millionen. Bei gleichem Kurs wäre die Fully-Diluted Market Cap 700 Millionen US-Dollar.
Auswirkung auf den Enterprise Value (fully-diluted)
Möglicherweise fließt durch das Ausüben der Optionen/Warrants auch noch Geld ins Unternehmen (weil die neuen Aktionäre den Strike zahlen). Das führt zu einer Erhöhung des Cash-Bestands und kann so den Enterprise Value beeinflussen.
Beispiel: XYZ
- Aktuelle Market Cap: 500 Millionen US-Dollar (50 Mio. Aktien × 10 US-Dollar/Aktie)
- Cash: 100 Millionen US-Dollar, Schulden: 0 US-Dollar → EV = 400 Millionen
- 20 Millionen Optionen/Warrants (jeweils 10 Mio. Stück) mit Strike 5 US-Dollar → Bei Ausübung zahlen die Inhaber 5 US-Dollar pro Aktie.
- Fully-Diluted Market Cap: 70 Millionen Aktien × 10 US-Dollar = 700 Millionen US-Dollar
- Zusätzlicher Cash-Zufluss: 20 Millionen Optionen/Warrants × 5 US-Dollar = 100 Millionen US-Dollar → Neuer Cash-Bestand = 200 Millionen US-Dollar
- Fully-Diluted EV = 700 Millionen (neue Market Cap) – 200 Millionen (neue Cash-Position) = 500 Millionen US-Dollar
Du siehst, wie stark das Unternehmen auf einmal anders dasteht, wenn man die Verdünnung einrechnet.
Was lässt die Marktkapitalisierung steigen?
Die einfachste Antwort: Ein Anstieg des Aktienkurses. Steigt der Kurs, steigt die Marktkapitalisierung automatisch, solange die Aktienzahl konstant bleibt.
Aber, die Anzahl der Aktien ist nicht immer fix. Ein Unternehmen kann beispielsweise durch eine Kapitalerhöhung neue Aktien ausgeben. Wenn das geschieht und Investoren diese neuen Aktien freudig kaufen, kann sich die Market Cap ebenfalls vergrößern. Allerdings wird dein prozentualer Anteil als bestehender Aktionär dabei verwässert – das ist der Trade-off.
Ein berühmtes Beispiel waren die Meme-Stock-Rallys im Jahr 2021. Firmen haben ihre Kurs-Explosion gleich genutzt, neue Aktien zu verkaufen und riesige Summen in die Kasse zu spülen. Ergebnis: Die Market Caps dieser Unternehmen wuchsen nicht nur, weil die Kurse hochgingen, sondern auch wegen der gestiegenen Aktienzahl.
Umgekehrte Effekte: Aktienrückkäufe
Manche Konzerne kaufen eigene Aktien zurück (Share Buyback) und verringern so die Anzahl ausstehender Aktien. Das kann für dich als Investor den Vorteil haben, dass du einen größeren prozentualen Anteil vom Kuchen besitzt – und wenn der Aktienkurs stabil bleibt oder gar steigt, kann die Marktkapitalisierung dastehen, wie sie will, deine Beteiligung ist wertvoller. Theoretisch könnten starke Rückkäufe sogar dazu führen, dass die Market Cap fällt, obwohl der Kurs hochgeht (aber das ist relativ selten).
FAQs zur Marktkapitalisierung
Was ist die Marktkapitalisierung einer Aktie?
Das ist der Gesamtwert aller ausstehenden Aktien eines Unternehmens an der Börse. Kurz gesagt: Aktienkurs × Anzahl der ausstehenden Aktien.
Ist Eigenkapital gleich Marktkapitalisierung?
Im Großen und Ganzen: Ja. Die Marktkapitalisierung entspricht dem Börsenwert des Eigenkapitals, also dem, was die Aktionäre „wert“ sind. Doch Vorsicht: Das bilanzielle Eigenkapital kann stark von der Market Cap abweichen, weil Letztere sich am aktuellen Börsenkurs orientiert und damit von Angebot und Nachfrage geprägt ist.
Wie sieht es im Kryptobereich aus?
Bei Kryptowährungen ist das Konzept ziemlich ähnlich: Du nimmst den aktuellen Coin-Preis und multiplizierst ihn mit den zirkulierenden Coins. Damit kannst du schnell checken, wie groß diese Krypto-Projekte auf dem Markt eingeschätzt werden.
Noch ein paar Gedanken zum Schluss
Warum solltest du dir also die Marktkapitalisierung genauer anschauen? Ganz einfach: Sie ist eine der grundlegendsten Messlatten, um die Größe eines Unternehmens oder einer Kryptowährung zu bestimmen – aus Sicht des Marktes. Doch sie ist nicht alles. Wenn du dir ein Bild von einer Aktie machen willst, dann brauchst du auch andere Kennzahlen. Schau dir das KGV an, wirf einen Blick auf Umsatzwachstum, Verschuldung, Cashflow oder speziell auf den Enterprise Value. Doch egal, ob du ein ausführliches Analysemodell fährst oder einfach nur schnell zwei Unternehmen in derselben Branche vergleichen willst, die Market Cap ist deine verlässliche Basiskennzahl.
Ob ein Aktienkurs hoch oder niedrig erscheint, sagt ohne Marktkapitalisierung wenig aus. Drei US-Dollar pro Aktie kann irre teuer sein, wenn eine Milliardenanzahl an Aktien umläuft. Anders herum kann ein dreistelliger Kurs spottbillig sein, wenn das Unternehmen nur sehr wenige Aktien herausgegeben hat. Das Gleiche gilt für Kryptos: Ein Coin, der auf dem Papier wie ein Schnäppchen aussieht, kann in Wirklichkeit eine gigantische Market Cap haben, wenn Milliarden Token auf dem Markt sind.
Wenn du tiefer einsteigen willst:
- Enterprise Value: Errechne ihn, um zu sehen, wie hoch die Firma inklusive Schulden und Cash bewertet wird.
- Fully-Diluted Market Cap: Zieh Optionen und Warrants mit ins Kalkül, um herauszufinden, wie sehr du als Investor zukünftig verwässert werden könntest.
- Free Float Market Cap: Primär relevant, wenn große Blöcke in fester Hand sind (z. B. Staat, Gründerfamilie). Für Normalo-Aktien eher selten ein großes Thema, kann aber wichtig für Index-Mitgliedschaften sein.
Am Ende des Tages ist die Market Cap ein wunderbarer Kompass, aber kein Alleskönner. Einmal per Kopfrechnen oder Excel ermitteln und dann? Dann geht’s an die spannenderen Fragen: Wie stark kann dieses Unternehmen wachsen, welchen Burggraben (Moat) hat es, wie gut managt es seine Finanzen, und welche Konkurrenz gibt’s im Markt?
Auch für Krypto-Fans gilt: Guck dir an, wie das Projekt aufgestellt ist. Nur weil ein Coin minimalste Bruchteile eines Dollars kostet, heißt das noch lange nicht, dass hier automatisch 1000%-Chancen schlummern.
Merke dir also: Marktkapitalisierung = Basiswissen für jeden Investor. Sie zeigt dir blitzschnell, ob wir über einen kleinen aufstrebenden Player reden, der noch wachsen will (und Risiko mitbringt), oder über ein milliardenschweres Schwergewicht, das der Markt für solider hält, aber vielleicht nicht ganz so sexy in Sachen Kursrakete ist.
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