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Mt.Gox: Auszahlungen an geprellte Krypto-Anleger starten – was ist zu erwarten?

Veröffentlicht am 07.03.2023, 14:44
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31
BTC/USD
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Fast zehn Jahre ist es inzwischen her, dass die damals weltgrößte Krypto-Handelsplattform Mt.Gox und deren Nutzer Opfer eines Hackerangriffes wurden. Insgesamt stahlen die Diebe hierbei rund 750 000 Bitcoins von Kunden sowie in etwa 100 000 weitere Coins, die in Besitz der japanischen Börse selbst waren. An den derzeit rund 19.3 Millionen existenten Bitcoins macht die gestohlene Menge durchaus beachtliche 4.4% aus. Während der Wert dieser abhandengekommenen Assets zum Zeitpunkt des Diebstahls bei $470 Millionen lag, besäßen jene heute einen Gegenwert von rund $20 Milliarden. Jedenfalls musste die Börse im Zuge des Diebstahls Insolvenz anmelden. Im Rahmen des Insolvenzverfahrens, welches sich inzwischen über neun Jahre erstreckt, konnten die Verwalter „lediglich“ 142 000 Bitcoins sowie Bestände in Bitcoin Cash (BCH) und Yen sicherstellen, was in Summe in etwa einem Fünftel der Diebesbeute entspricht. Nun hat das Warten für einen Teil der 22 560 Gläubiger wohl tatsächlich ein Ende, nach mehrmaligem Verschieben sollen die ersten unter ihnen offenbar bereits ab kommenden Freitag, den 10. März, Auszahlungen erhalten. Bis zu diesem Datum sollen Betroffene auch noch zwischen zwei Entschädigungsprozessen wählen können…

850 000 Bitcoins wurden 2014 von der Börse Mt.Gox gestohlen. Nun starten die (Rück-)Zahlungen an die Gläubiger.

Mt.Gox: das Binance der Anfangstage

Spricht man in der heutigen Zeit von Krypto-Börsen, führt kein Weg an Binance vorbei. Die nach Handelsvolumen weltweit größte Plattform ist für rund 55% der Handelsaktivitäten verantwortlich (Stand: Februar 2023). Eine nochmals größere Dominanz wies Mt.Gox in den Jahren 2013 und 2014 auf. Deutlich über 60% des weltweiten Handels wurde zu jener Zeit über diese Plattform abgewickelt, 2011 waren es sogar in etwa 80%. Entsprechend sollte jedem klar sein, wie weitreichend die Folgen für den Sektor waren, die der Bankrott der Börse nach sich zog. Aufgrund von Falschangaben wurde der damalige Mt.Gox-Chef Mark Karpelès 2015 in Japan übrigens zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Kleine Randnotiz: Ursprünglich hatte dieser die Plattform als Börse für die Sammelkarten des Fantasy-Games Magic: The Gathering ins Leben gerufen. Als Mt.Gox Insolvenz anmeldete, war Karpelès gerade einmal 28 Jahre alt. Und er ist weiterhin im Krypto-Sektor aktiv, im Frühjahr des vergangenen Jahres sammelte er Investorengelder für den Launch einer Krypto-Börsen-Ratingagentur, um „dafür zu sorgen, dass so etwas wie Mt.Gox nicht wieder vorkommt“. Für die Anleger, die im November 2022 im Zuge des FTX-Skandals Milliarden verloren, kam dies jedoch zu spät.

Mark Karpelès betrieb im Alter von 28 Jahren die damals weltgrößte Krypto-Börse.

Pauschalbetrag oder weiter warten?

Zurück zum Mt.Gox-Insolvenzverfahren: Wie oben bereits kurz angeteasert, müssen die Gläubiger bis zum 10. März wählen, welchen Weg sie im Rahmen ihrer Entschädigungszahlungen gehen wollen. Zum einen können sie sich dafür entscheiden, dass sie einen Pauschalbetrag erhalten, der entweder in Bitcoin, Bitcoin Cash oder japanischen Yen ausgezahlt wird. Diese Pauschalbeträge sollen zwischen dem 10. März und dem 30. September 2023 an die Betroffenen übermittelt werden. Zum anderen können die Gläubiger auch auf den Abschluss des zivilrechtlichen Verfahrens warten. Hier besteht die Aussicht auf eine möglicherweise höhere Auszahlung, jedoch könnte sich die Geschichte in diesem Rahmen noch viele weitere Jahre hinziehen.

Droht jetzt ein Kursrutsch durch die Mt.Gox-Auszahlungen?

Innerhalb des Krypto-Space wird derzeit diskutiert, welche Auswirkungen die Mt.Gox-Auszahlungen auf den Markt haben könnten. Wie oft in solchen Situationen schwingen natürlich auch hier wieder zahlreiche „Influencer“ die Panik-Keule und prophezeien einen massiven Kursrutsch im Zuge der 142 000 „freigelassenen“ Bitcoins (aktueller Gegenwert: rund $3 Milliarden). Diese Einschätzung stützt sich auf die These, dass ein Großteil der Gläubiger die erhaltenen Bitcoins direkt in Fiat umwandelt. Und dies wird sicherlich bei einigen Betroffenen der Fall sein. Zudem kauften Unternehmen Gläubigern, die über die zermürbenden neun Jahre hinweg die Hoffnung verloren hatten, die „Anspruchsrechte“ an ihren geklauten Bitcoin ab, um darauf zu spekulieren, dass sie am Ende des Insolvenzverfahrens mehr dafür bekommen würden. Da dies nun ohne Frage der Fall ist, liegt es absolut im Rahmen des Möglichen, dass diese Unternehmen ihre Assets direkt abstoßen.

Gegen die Kursrutsch-These spricht aber zum einen, dass nicht alle Betroffene ihre Assets zum selben Zeitpunkt erhalten werden, sondern die Auszahlungen über das kommende halbe Jahr gestaffelt vonstattengehen sollen. Ein „zeitgleicher“ Verkauf ist somit gewissermaßen ausgeschlossen. Zum anderen ist davon auszugehen, dass viele Anleger aus dem Jahr 2014 – also ohne Frage Early Adopters – auch heute noch an den Bitcoin „glauben“ respektive eine gewisse Erfahrung im Umgang mit dieser Anlageklasse mitbringen. Demnach erscheint es recht unwahrscheinlich, dass diese ihre Coins direkt veräußern, wohl wissend, dass die Kryptowährung nach wie vor über 60% unter ihrem Allzeithoch notiert. Hinzu kommt natürlich auch, dass alle Gläubiger mit ihren Investitionen stark im Gewinn stehen sollten, lag der Preis für einen Bitcoin im Februar 2014 doch bei rund $600. Entsprechend dürfte hier auch kaum imminenter Verkaufsdruck bestehen. Ein weiteres Argument: Wenngleich $3 Milliarden natürlich eine Stange Geld sind, liegt das tägliche Handelsvolumen des Bitcoins in der Regel doch deutlich im zweistelligen Milliardenbereich, sprich: Der Markt sollte theoretisch einen solchen Verkauf händeln können.

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