Die amerikanische Landeswährung befand sich über weite Teile des Jahres in der Defensive. Mit dem Beginn des Schlussquartals hat sich der Trend jedoch umgekehrt und der Greenback befindet sich seit dem in einer Erholungsphase - aber für wie lange?
Insgesamt sehen wir in den kommenden Wochen weiteres Aufwärtspotenzial für den zuletzt stark gebeutelten US-Dollar, möglicherweise sogar bis ins neue Jahr hinein. Angesichts der unsicheren politischen Lage und der globalen Wachstumsstory glauben wir aber nicht, dass sich der USD dem Abwertungsdruck auf längere Sicht entziehen kann.
Kurzfristigen Auftrieb dürften dem USD die Spekulationen über eine Zinserhöhung der Fed im Dezember geben und die Erwartungen daran, dass die Steuersenkungen weiteres Wachstum generieren.
Steuervergünstigungen winken vor allem US-Unternehmen, die ihre Gewinne aus dem Ausland zurückführen. Das könnte dem USD zu Beginn einen leichten Schub geben. Jedoch sind die zwei Faktoren - Fed und Steuersenkungen - größtenteils in den Markt eingepreist. Zugleich ist der Einfluss der Gewinnrückführungen aus dem Ausland nur sehr schwer quantifizierbar. Dem USD dürfte es also schwer fallen, ohne zusätzliche gute Neuigkeiten, den Trend der letzten Jahre fortzuführen.
Werden die Markterwartungen nicht erfüllt, entsteht großes Potenzial auf der Unterseite für den USD. Die Russland-Affäre dürfte derweil den Gesetzesentwurf zur Steuerentlastung verlangsamen. Daraus folgern wir, dass beim USD Risiken auf das Ende der Hausse bestehen.
Schuld an den Wertverlusten der amerikanischen Landeswährung zu Anfang des Jahres waren vor allem die globale Wachstumsstory und die sich abzeichnende geldpolitische Kursänderung einiger Notenbanken. Dadurch hat der USD bei Investoren an Attraktivität bezüglich der Rendite eingebüßt. Wir erwarten deshalb, dass sich auch im kommenden Jahr der in 2017 gezeigte Trend fortsetzen wird.