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Darum hält die Fed die Geldschleusen offen

Veröffentlicht am 20.09.2013, 11:04

An den Überlegungen der US-Notenbank zur weiteren Geldpolitik und an den Reaktionen der Anleger darauf und auf die US-Wirtschaftsdaten können Sie erkennen, weshalb man zurzeit einen besonderen Fokus auf die Konjunkturdaten der USA richten sollte. Es gibt nichts, was derzeit von den Märkten stärker beobachtet wird, als die US-amerikanischen Wirtschaftsdaten und die Sitzungen der Federal Reserve (Fed).

In der 37. Kalenderwoche wurden nur wenige neue US-Daten veröffentlicht. So gab es zum Beispiel lediglich Zahlen zu US-Verbraucherkrediten, zum US-Großhandel und den vorläufigen Wert zum Verbraucherstimmungsindex der Uni Michigan.

Stimmung der US-Verbraucher trübt sich ein

Über die Verbraucherstimmung und deren Bedeutung hatten wir vor zwei Wochen bereits berichtet. "US-Verbraucher haben hohes Vertrauen in die Wirtschaft", schrieben wir. Der Verbraucherstimmungsindex der Uni Michigan, der auch einer Umfrage bei 500 Verbrauchern basiert, notierte im August bei 82,1 und damit auf einem Niveau, welches zuletzt im Jahr 2007 erreicht wurde.

Im September notiert dieser Index nun nur noch bei 76,8, was einen herben Rückschlag bedeutet.
Verbraucherstimmungsindex der Uni Michigan
(Quelle: Markt-Daten.de)

Wenn nicht nur die Zinsen in den USA stark gestiegen sind und dadurch der US-Immobilienmarkt Probleme bekommen hat, sondern nun auch noch die Konsumneigung der Verbraucher schwindet, dann musste die US-Notenbank am Mittwoch extrem vorsichtig bleiben.

Die US-Notenbank Fed hat auch die Preisentwicklung im Blick

Interessant war in dieser Hinsicht auch, wie sich die Preise entwickelt haben. Denn die US-Notenbank Fed hat, neben geringer Arbeitslosigkeit, auch den Auftrag einer stabilen Währung bzw. stabiler Preise bei leichter Inflation. Die Zielrate der Fed für die Inflation liegt bei 2 Prozent.
Die Fed kann also nur Liquidität zur Stimulation der Wirtschaft in den Markt geben, wenn sie damit keine zu hohe Inflation schürt. Umgekehrt kann sie die Liquiditätszufuhr nur bremsen oder zurücknehmen, wenn sie damit nicht die Wirtschaft abwürgt und Deflation riskiert.

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Führt die hohe Liquidität zu steigender Inflation?

Gewöhnlich ist es so, dass eine steigende Geldmenge zu steigenden Preisen führt. In wirtschaftlich schlechten Phasen ist der Preisdruck nicht hoch, weil die Güter-Nachfrage bei schwacher Wirtschaft und hoher Arbeitslosigkeit eher gering ist (gemäß der Quantitätsgleichung bestimmen die Geldmenge, das Angebot und die Nachfrage den Preis). Doch in den USA gab es eine deutliche Wirtschaftsbelebung. Entsprechend müsste doch eigentlich der Preisdruck hoch sein, glaubt man vielen Experten.

Kaum steigende Preise

Doch die Realität sieht anders aus, wie die Daten zur Preisentwicklung zeigen. Hierzu wurden kürzlich neue Zahlen für die USA veröffentlicht. Die US-amerikanischen Importpreise sind im August unverändert geblieben. Im Vormonat gab es nur einen leichten Anstieg um 0,1 Prozent. Ohne Öl sind die Einfuhrpreise in den Vereinigten Staaten sogar um 0,2 Prozent gefallen nach zuvor bereits -0,4 Prozent. Hier sieht man bereits seit März 2013 kaum steigende sondern sogar überwiegend fallende Preise.
Entwicklung der US-Importpreise
(Quelle: Markt-Daten.de)

Die US-amerikanischen Erzeugerpreise sind im August um 0,3 Prozent gestiegen. Im Monat zuvor waren die Preise der Erzeuger unverändert geblieben. Die Kernrate ist unverändert geblieben nach zuletzt +0,1 Prozent.
Entwicklung der US-Erzeugerpreise
(Quelle: Markt-Daten.de)

Auch von dieser Seite also nur geringe Preissteigerungen. Import- und Erzeugerpreise wirken sich auf die Entwicklung der Verbraucherpreise aus. Entsprechend sind auch diese in den vergangenen Monaten kaum gestiegen.
Entwicklung der Verbraucherpreise in den USA
(Quelle: Markt-Daten.de)

Geringe Inflation ist auch ein Grund für den Goldpreisverfall

Übrigens ist die niedrige Inflation unter anderem auch ein Grund, warum der Goldpreis seit vielen Monaten fällt. Hohe Inflation aufgrund stärkeren Geldmengenwachstums war eine der Ängste, die viele Anleger zuvor in Gold getrieben haben. Dies stellte sich aber inzwischen als unbegründet heraus. Sie können also die niedrige Inflation, die nicht nur in den USA sondern auch in vielen anderen Regionen gemessen wird, insbesondere auch in Europa, mit zu den fundamentalen Gründen zählen, welche den Goldpreis belasten (siehe Gold-Analyse aus der vorangegangenen Geldanlage-Brief-Ausgabe:http://www.geldanlage-brief.de/resources/GAB1337.html). Das aber nur am Rande.

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US-Notenbank ohne Druck von Seiten der Preise

Die viel wichtigere Erkenntnis aus diesen Daten ist, dass die US-Notenbank keineswegs gezwungen ist bzw. war, ihre Geldpolitik zu ändern. Zumindest die Preisentwicklung lässt ihr Spielraum, weiterhin Liquidität durch Anleihekäufe in den Markt zu geben. Und da die jüngsten Konjunkturdaten schwächeln, war die Notenbank am Mittwoch geneigt, erst für Dezember Rückschritte bei QE3 anzukündigen. Zumal teilweise sogar angenommen wird, dass die Notenbank gegen deflationäre Tendenzen zu kämpfen hat und daher die weitere Liquidität sogar benötigt wird.

Übrigens haben wir diese Überlegungen bereits VOR der Notenbanksitzung in der Geldanlage-Brief-Ausgabe vom Montag angestellt. Unsere Leser waren also vorbereitet.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg an der Börse
Sven Weisenhaus

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