Die Konjunkturindikatoren aus Europa enttäuschten zuletzt. So lagen die Einkaufsmanagerindizes, das deutsche ifo-Geschäftsklima und diverse Indikatoren zum Konsumklima unter den Erwartungen. Gleichzeitig macht sich an der Wall Street erneut die Furcht vor einer baldigen Zinserhöhung breit. So kommt der DAX ganz schön unter Druck und fiel deshalb bis auf 9.400/370 Punkten zurück.
Ist auf die EZB Verlass?
Die Konjunkturschwäche könnte laut den DaxVestor-Experten den Druck auf die EZB erhöhen, ihr Programm zum Kauf von Anleihen noch auszuweiten. Am Donnerstag wird daher die EZB-Sitzung an den Finanzmärkten hohe Aufmerksamkeit genießen. Vor allem dann, wenn Draghi den Spekulationen, dass ein direkter Kauf von Staatsanleihen erfolgen wird, weitere Nahrung gibt. Ein positiver Schub für Europas Aktienmärkte wäre dadurch kurzfristig möglich, dennoch eher unwahrscheinlich. Aktuell sind die Sorgen vor allem wegen der Konjunkturabschwächung in Deutschland nach wie vor zu groß.
Internationale Anleger wünschen sich mehr Stabilität
Gleichzeitig bleibt die US-Wirtschaft robust, wie vermutlich die zahlreichen US-Konjunkturdaten in dieser Woche unter Beweis stellen werden. Neben den ISM-Indizes am Mittwoch und Freitag werden besonders die Auftragseingänge am Donnerstag und die Arbeitsmarktdaten am Freitag im Blickpunkt stehen. Die Aktienmärkte, sowohl in den USA als auch global, werden auf starke US-Konjunkturdaten aber nicht unbedingt positiv reagieren, denn damit nimmt die Wahrscheinlichkeit für eine baldige Zinserhöhung zu. Zeitpunkt und Tempo der Zinsanhebungen sind ungewiss und das verunsichert die internationalen Anleger. Dazu kommen die anhaltenden Konjunkturschwächen in Europa, China und Japan.
Mittelfristig geht’s bergauf
Während kurzfristig die Unsicherheit an den Börsen anhalten wird, sind die mittelfristigen Aussichten für die Aktienanlage gut. Die USA bleiben der Motor der Weltkonjunktur und die Erholung in der Eurozone und Japan wird wieder an Schwung gewinnen. Dazu kommen die niedrigen Rohstoffpreise, von denen nicht zuletzt die auf Rohstoffimporte angewiesenen Schwellenländer in Asien profitieren.
Fazit des Börsenmagazins DaxVestors
Kurzfristig hält die Verunsicherung an den Börsen an, langfristig gibt es aber für steigende Kurse gute Argumente – und das keineswegs nur wegen der Geldpolitik der EZB. Auch die Sorgen wegen einer Eskalation der Ukraine-Krise werden sich vermutlich nach und nach verringern. In den nächsten Monaten wird der DAX allerdings wegen der Unsicherheiten seine Seitwärtsbewegung fortsetzen, stärkere Ausschläge nach oben und unten sind dabei wahrscheinlich. Der DaxVestor-Tipp: Sie sollten aktuell auf die Unterstützung bei 9.400/9.370 Punkten achten. Wenn diese fällt, wird es weiter abwärts gehen!