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Der Lithiummarkt entwickelt sich zum Oligopol

Veröffentlicht am 22.05.2018, 10:31
RIO
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FMC
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Die Welt sollte wenig Interesse daran haben, dass essentielle Rohstoffe von einigen wenigen Produzenten kontrolliert werden. Als arabische Mitglieder der OPEC sich darauf geeinigt hatten, ihre Ölexporte massiv zu kürzen, nachdem die USA sich 1973 in den arabisch-israelischen Krieg einmischte, hat dies zu einer weltweiten Krise geführt.

Und auch 2009 als BHP Billition Ltd. ankündigte, mit der Rio Tinto (LON:RIO) Gruppe zu fusionieren, wurde kein Jahr später der Plan widerrufen. Es wurde befürchtet, dass europäische wie auch asiatische Regulatoren kartellrechtlich gegen die Fusion vorgehen würden.

Wie kann es also sein, dass es aktuell so wenig Diskussionen und Einwände gegen eines der momentan wichtigsten und nachgefragtesten chemischen Elemente – Lithium– gibt?

Tianqi Lithium wird 4,1 Mrd. USD für einen 24 % Anteil in Soc. Quimica & Minera de Chile SA. oder kurz SQM bezahlen. Dieser Vertrag wird den weltweit größten und viertgrößten Produzenten von Metall für Batterien zusammenführen. Die Transaktion könnte theoretisch dazu führen, dass Tianqi die Hälfte der Sitze im Verwaltungsrat von SQM erhält.

Vier Unternehmen beherrschen 61% des Lithiummarktes

Aktuell ist der Lithium Carbonat Markt folgendermaßen aufgeteilt.: Die Albemarle Corp., mit ihrem Hauptsitz in Nord Carolina/USA ist mit 18% der Marktführer. Jiangxi Ganfeng Lithium Co. (China) 17%, SQM (Chile) 14% und Tianqi (China) 12%.

Nur 39% sind also in den Händen von anderen Produzenten. Darunter der größte Hersteller die FMC Corp (NYSE:FMC). Diese werden bald ihre Anteile an jeden Anbieter abgeben, der an dem geplanten Börsengang teilnimmt.

Die Spieler des Lithiummarktes sind alle zusätzlich untereinander verbunden. Das größte Minenvorkommen ist in der Hand eines Joint Ventures zwischen Albemarle und Tianqi. Dabei handelt es sich um die Greenbushes Mine in Australien, die letztes Jahr für 35% des globalen Lithium-Karbonat Angebots verantwortlich war. Albemarles anderes große Depot ist in Chile und befindet sich in direkter Nachbarschaft zu einer Mine von SQM.

Das Ganze wird allerding noch überboten von den chinesischen Ganfeng und Tainqi. Beide Unternehmen sind zwar beides unabhängige private Unternehmen, die Vorstände haben aber beide strategisch wichtige Position in China. Der Chairman Jiang Weiping von Tianqi it Mitglied des chinesichen Volkskongresses und Ganfengs Chairman Li Liangin ist ebenfalls politisch aktiv.

Es ist also schwer vorstellbar, dass diese beiden Unternehmen völlig immun gegen Entscheidungen der chinesischen Regierung sind. Vor allem in einer Zeit, wo China versucht, das weltweite Zentrum des Elektromobilsektors zu werden.

Kartellbehörden sollten hellhörig werden

Es ist zwar logisch, dass sich der Lithiummarkt in den nächsten Jahren dramatisch verändern wird; das Angebot sollte sich von 228 000 Tonnen 2017 auf 574 000 Tonnen in 2022 erhöhen. Aber Experten sind der Meinung, dass aufgrund der hohen Margen und der massiven Kapazitätsausweitungen, die größten Hersteller sich den größten Teil des Kuchens sichern werden.

Noch sind die Umrisse eines Oligopols nicht wirklich sichtbar. Tianqo ist nur ein Minderheitsgesellschafter der SQM und das Unternehmen ist nur durch ein Joint Venture mit Albemarle verbunden, das für etwas weniger als die Hälfte von Albemarles Produktion verantwortlich ist. Dennoch sollten die Kartellbehörden genau hinsehen und Kontrolle über das nehmen, was gerade passiert. Peking dominiert bereits die Segmente seltene Erde und Wolfram.

Dieser Artikel erschien zuerst auf miningscout.de vom 22. Mai 2018

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