Sichern Sie sich 40% Rabatt
👀 👁 🧿 Biogen: +4,56% nach Quartalszahlen. Unsere KI erkannte das Potenzial bereits im März 2024.
Welche Aktie wird als nächstes durchstarten?
Jetzt Aktien finden

Draghi fährt schwere Geschütze auf und verschreckt die SNB

Veröffentlicht am 05.09.2014, 13:40
Aktualisiert 07.03.2022, 11:10

In einer Überraschungsaktion hat die EZB während ihrer September-Sitzung alle drei Zinssätze um 10 Basispunkte gesenkt; der Hauptrefinanzierungssatz wurde auf 0,05% zurückgenommen, der Spitzenrefinanzierungssatz auf 0,30% und der Einlagensatz auf -0,20%. Zudem hat Herr Draghi eine Stärkung der geldpolitischen Anreize eingeführt, u. a. ABS (Kreditverbriefungen) und verdeckte Staatsanleihenkäufe ab November 2014. Nach der Bekanntgabe wurde der EUR aggressiv abverkauft, der EUR/CHF fiel auf 1,20449, was Spekulationen für eine SNB-Reaktion Raum gab, sofern der Boden bei 1,20 in Gefahr geraten sollte.

Die EZB wird ABS und verdeckte Staatsanleihen kaufen.

Überraschend hat die EZB gestern bekannt gegeben, dass sie ab November dieses Jahres private Kredite kaufen wird. Die EZB möchte ihre Bilanz in Richtung der Niveaus von 2012 steuern. Die aktuelle Bilanz enthält Vermögenswerte im Wert von bis zu 2,04 Billiarden Euro, im Vergleich zu durchschnittlich ca. 3 Billiarden Euro im Jahr 2012 (zwischen 2,6 bis 3,1 Brd. Euro). Das bedeutet, dass die EZB in den kommenden Monaten einen erheblichen Betrag für private Kreditkäufe aufwenden wird. Dieser Eingriff wird für einen längeren Zeitraum deutliche Aufwirkungen auf den EUR haben. Die eingeführten Maßnahmen "dienen der Kreditlockerung" so Draghi. Idealerweise sollten die Käufe von ABS und verdeckten Staatsanleihen die TLTROS (bekannt gegeben auf der Juni-Sitzung und effektiv ab September/Dezember 2014) verstärken, und sie werden Raum in den Bilanzen der Banken freimachen, um über die so genannten TLTROs Kredite an Nichtfinanzinstitute zu verleihen. Trotz negativer Andenken an die Verbriefung von Krediten in Wertpapierform (erinnern Sie sich, dass die Subprime-Krise 2008 einen Zusammenbruch der CDOs ausgelöst hat), ist Draghi positiv gestimmt und der Meinung ist, dass die Verbriefung von Wertpapieren ordnungsgemäß durchgeführt werden kann. Die ABS-Käufe der EZB sind transparent, so Draghi, doch der Markt wird mehr regulatorische Feinabstimmung brauchen, um das Vertrauen der Anleger in diese Produkte vollständig herzustellen. Derzeit wird die EZB nur die Senior- und Mezzanine-Tranchen mit Garantie kaufen. Dies gilt nicht wirklich als QE, da wir uns in dieser speziellen Konfiguration nicht auf die staatliche Zinssatzkurve beziehen. Da die untere Grenze der Zinssätze erreicht ist (wie Draghi in seiner Rede gestern betonte), sollte sich die EZB gegebenenfalls die Türe für weiter erforderliche Maßnahmen offen halten, womit der Kauf von Staatsschulden eventuell der nächste Schritt sein könnte.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

"Inflationserwartungen bleiben verankert"

Als Antwort auf den starken Rückgang der Inflationserwartungen sagte Draghi, dass die aktuell niedrige Inflation nichts weiter als eine "temporäre Abweichung" darstellt. Es wird erwartet, dass die Inflation für eine gewisse Zeit niedrig bleiben wird. Die EZB sieht eine schrittweise Verbesserung in den Jahren 2015 und 2016. Laut Draghi steht uns keine Deflation bevor. Die Geldpolitik alleine könne jedoch keine Wunder vollbringen. Die Steuerpolitik und begleitende Strukturreformen sollten die EZB bei ihrem Kampf gegen die gedämpften Preisdynamiken unterstützen und eine moderate Erholung in der Eurozone einleiten.

Die negative Korrelation von EUR/CHF im Vergleich zum EUR/USD nimmt ab.

Der EUR/CHF ist nach der Stärkung der unorthodoxen Politikmaßnahmen der EZB auf 1,20449 abgerutscht. Die negative Korrelation zwischen EUR/USD und EUR/CHF (rollierend auf 40 Tage berechnet) ist von -40% auf -10% abgefallen. Diese Bewegung steht perfekt im Einklang mit dem, was wir bei Eingriffen der EZB auch in der Vergangenheit gesehen haben. Die Intervention vom Juni hatte die Korrelation zwischen EUR/USD und EUR/CHF auf Niveaus abgeflacht, bei denen diese Paare fast ohne Korrelation dastanden. Wir glauben, dass sich die negative Korrelation wieder auf signifikante Niveaus zurückbildet. Und wir haben Gründe, das zu glauben. In der Tat sind die Zinssatzfutures sofort nach der Bekanntgabe der Zinssatzsenkung durch die EZB über den Nennwert gesprungen, da die Märkte ihre Positionen aufgrund von steigenden Spekulationen für eine SNB-Reaktion angepasst haben. Sollte der Verkaufsdruck auf den EUR/CHF den von der SNB eingezogenen Boden bei 1,20 gefährden, wird eine Gegenintervention der SNB unvermeidlich werden. Deshalb sehen wir bärische Versuche als interessante Kaufmöglichkeiten bei Rücksetzern an.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

1

EURUSD Der EUR/USD hat nach der EZB-Entscheidung seine Schlüsselunterstützung bei 1,3105 (Tief vom 6. 9. 2013) durchbrochen. Stundenwiderstände für eine kurzfristige Erholung liegen bei 1,3000 (psychologische Schwelle) und bei 1,3110 (Hoch vom 2. 9. 2014). Langfristig befindet sich der EUR/USD in einer Abfolge von tieferen Hochs und tieferen Tiefs seit Mai 2014. Der Durchbruch durch den Schlüsselbereich bei 1,3105 (Tief vom 6. 9. 2013) öffnet den Weg nun für einen Abstieg in Richtung der starken Unterstützungszone zwischen 1,2755 (Tief vom 9. 7. 2013) und 1,2662 (Tief vom 13. 11. 2012). Ein Schlüsselwiderstand befindet sich bei 1,3297 (Hoch vom 22. 8. 2014).

GBPUSD Der GBP/USD setzt seinen schonungslosen Abstieg fort wie man es an dem Bruch der Schlüsselunterstützung bei 1,6460 erkennen kann. Die Preise befinden sich jetzt in der Nähe der Schlüsselunterstützungszone zwischen 1,6284 (38,2% Retracement) und 1,6220. Für eine kurzfristige Erholung zeigen sich Stundenwiderstände bei 1,6441 (Intradayhoch) und 1,6497 (Hoch vom 3. 9. 2014). Langfristig zeigt sich, dass die Preise nach dem Erreichen des Vierjahreshochs zusammengebrochen sind. Achten Sie infolge der überverkauften Bedingungen auf die starke Unterstützung bei 1,6220 (Tief vom 17. 12. 2013) und auf das Fehlen eines vorhergehenden signifikanten bärischen Umkehrmusters. Ein Schlüsselwiderstand befindet sich jetzt bei 1,6739. Eine weitere starke Unterstützung zeigt sich bei 1,5855 (Tief vom 12. 11. 2013).

USDJPY Der USD/JPY befindet sich im Angriff auf den starken Widerstand bei 105,44 (achten Sie auf das 61,8% Retracement und die langfristig abfallende Trendlinie). Ein Bruch der Stundenunterstützung bei 104,74 (Tief vom 3. 9. 2014) sollte eine kurzfristige Korrektur ermöglichen. Eine Schlüsselunterstützungszone zeigt sich zwischen 103,56 (Tief vom 28. 8. 2014) und 103,50 (Tief vom 22. 8. 2014). Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, solange die Schlüsselunterstützung bei 100,76 (Tief vom 4. 2. 2014) hält. Ein Ausbruch nach oben aus der bestehenden Konsolidierungszone zwischen 100,76 (Tief vom 4. 2. 2014) und 103,02 würde darauf hindeuten, dass der zugrunde liegende bullische Trend wieder aufgenommen wird. Starke Widerstände befinden sich bei 105,44 (Hoch vom 2. 1. 2014) und 110,66 (Hoch vom 15. 8. 2008).

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

USDCHF Der USD/CHF ist gestern stark angestiegen und hat den starken Widerstand bei 0,9250 durchbrochen. Stundenunterstützungen liegen nun bei 0,9250 (vorheriger Widerstand) und 0,9212 (Hoch vom 2. 9. 2014). Ein Widerstand findet sich jetzt bei 0,9404 (61,8% Retracement). Aus einer langfristigen Perspektive deutet die jüngste technische Verbesserung auf ein Ende der großen korrektiven Phase hin, die im Juli 2012 begonnen hat. Der Bruch des starken Widerstands bei 0,9250 (Hoch vom 7. 11. 2013) öffnet den Weg für eine Bewegung in Richtung des nächsten starken Widerstands bei 0,9456 (Hoch vom 6. 9. 2013). Eine Schlüsselunterstützung befindet sich bei 0,9104 (Tief vom 22. 8. 2014).

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.