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Durchwachsene Stabilität – Lula mit Friedensplan – Yellen: Interessante Gedanken

Veröffentlicht am 18.04.2023, 09:23
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Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,0978 (05:26 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0963 im fernöstlichen Geschäft markiert wurde. USD/JPY stellt sich auf 133,84. In der Folge notiert EUR-JPY bei 146,95. EUR-CHF oszilliert bei 0,9819.

Finanzmarkt: Durchwachsene Stabilität – rückläufiger Inflationsdruck hilft

An den Finanzmärkten dominiert Stabilität in weiten Teilen. An den Aktienmärkten ergibt sich ein durchwachsenes Bild auf den zuletzt erhöhten Niveaus. Die Stabilität auf diesen Niveaus korreliert mit moderateren Zinserwartungen wegen rückläufigen Inflationsdrucks. Am Freitag erhielt dieses Thema erneut Nahrung durch schwache Inflationsdaten aus Deutschland (Großhandelspreise) und den USA (Importpreise). Die Details finden Sie im Datenpotpourri am Ende des Reports.

An den Kapitalmärkten ergaben sich Versteifungen. Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,43% (Vortag 2,38% ), während die 10 jährigen US-Staatstitel eine Rendite in Höhe von 3,51% (Vortag 3,44%) bringen.

Der USD konnte an Boden gewinnen. Der EUR notiert nach seinem Ausflug bis knapp 1,11 wieder unter 1,10. Gold und Silber verloren stärker als der EUR gegenüber dem USD.

Lula mit Vorschlag einer Friedensinitiative

Brasiliens Präsident Lula brachte vor dem Besuch des russischen Außenministers Lawrow eine Friedensgruppe zur Lösung der Ukraine-Krise ins Spiel. Er hätte seine Initiative auch mit Chinas Präsident Xi bei seinem Besuch in China besprochen. Man müsse sich an einen Tisch setzen. Es reiche. Es sei notwendig, miteinander zu reden. Krieg hätte der Menschheit noch nie gutgetan.

Er bemühe sich darum, eine Gruppe zusammenzustellen. Sie solle Länder umfassen, die in keiner Weise in den Krieg involviert seien. Sie müsste sich nicht nur mit Russland und der Ukraine auseinandersetzen, sondern auch mit den USA und der EU. Lula hatte zuvor die USA und die EU für ihre Waffenlieferungen kritisiert. Lawrow wird heute in Brasilia erwartet.

Kommentar: Die Ukraine-Krise hat globale Auswirkungen für die Versorgung der Welt.

Diesbezüglich ist es nicht verwunderlich, dass außerhalb der direkt involvierten Parteien Interessen zur Konfliktbereinigung gegeben sind. Die Tendenz des Vorschlag Lulas geht in die richtige Richtung. Die Moderatorenrolle in einem Friedensprozess kann nur durch nicht direkt involvierte Länder gewährleistet werden. Dagegen pocht Frau Baerbock auf ein Außenministertreffen China/USA als Lösungsansatz

Yellen: Risikoaversere Haltung der Banken als Ersatz für US-Zinsanhebung?

Hintergrund: Die Maßnahmen der Politik zur Eindämmung der systemischen Bedrohung der Finanzmärkte, die durch die Zusammenbrüche der Silicon Valley Bank (OTC:SIVBQ) und Signature Bank (OTC:SBNY) im März verursacht wurden, hätten laut Yellen zu einer Stabilisierung der Einlagenabflüsse geführt. Damit hätte sich die Lage beruhigt, müsste aber noch beobachtet werden.

Die Banken würden in diesem Umfeld in der Kreditvergabe vorsichtiger werden. Seitens der US-Treasury hätte man bereits vor dieser Episode eine Verschärfung der Standards der Kreditvergabe im Bankensystem gesehen, das könnte noch zunehmen. Nachfolgender Chart der Fed St. Louis belegt die Verschärfung der Kreditstandards, die im historischen Kontext als signifikant klassifiziert werden muss

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Im Kampf gegen die Inflation könnte die US-Notenbank nach den Worten von Finanzministerin Yellen möglicherweise weitere Zinserhöhungen vermeiden. Yellen sagte laut eines Podcasts, die Banken würden im Zuge der jüngsten Turbulenzen in der Branche bei der Kreditvergabe wohl vorsichtiger werden. Das würde zu einer eingeschränkten Kreditvergabe an die Wirtschaft führen und könne ein Ersatz für weitere Zinserhöhungen sein.

Kommentar: Aktuelle US-Daten bezüglich des US-Konsums (knapp 70% des US-BIP sind korreliert mit Konsum) und des US-Immobilienmarkts ("Asset-Driven Economy": Schwache Immobilien- oder Aktienmärkte wirken sich stark auf US-BIP aus) signalisieren zunehmende Stresszustände. Weitere nachhaltige Zinserhöhungen würden das US-Wirtschaftsgebilde markant gefährden und in der Folge auch Teile der kostenintensiven Außenpolitik innenpolitisch in Frage stellen. Diesbezüglich ist der Vorstoß seitens der US-Treasury nicht verwunderlich. Sachlich ist der Vorstoß (siehe Chart) nachvollziehbar. Das gilt um so mehr, als dass sich die Zinserhöhungen erst im Zeitverlauf voll auswirken.

DIW: Auf Jahre erhöhte Inflationsraten

Deutschland muss sich nach Ansicht des DIW-Chefs Fratzscher auf mittlere Sicht auf erhöhte Inflationsraten einstellen. Man werde über die nächsten 5-10 Jahre nicht dauerhaft bei 2% landen. Das müsse aber wirtschaftlich kein Problem sein. 6% - 8% wären schon ein Problem, nicht aber 3%. Die höheren Teuerungsraten seien Ausdruck neuer Realitäten. Man werde weniger Arbeitskräfte, aber mehr Rentner und damit mehr Nachfrage als Angebot haben. Ein Problem sei das nur für Zentralbanken, die ein 2%-Ziel gesetzt hätten.

Kommentar: Die Prognosen des DIW sind auf ersten Blick nachvollziehbar. Sie setzen voraus, dass seitens der Geopolitik keine neuen Verwerfungen auftreten, die das Inflationsbild stark forcieren könnten. Die Wirkung von Künstlicher Intelligenz mag bezüglich des Arbeitsmarkts ein wenig zu kurz kommen. Es stellt sich beispielsweise die Frage, wie man mit Chat GPT umgeht.

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:

Eurozone: D: Großhandelspreise (J) mit geringstem Anstieg seit 01/2021

Deutschland: Die Großhandelspreise nahmen per März im Monatsvergleich um 0,2% nach zuvor 0,1% zu. Im Jahresvergleich ergab sich ein Anstieg um 2,0% nach zuvor 8,9%. Es war der geringste Anstieg seit Januar 2021.

USA: Importpreise deflationär – Einzelhandel schwach – Industrie stärker

Die Importpreise sanken per Berichtsmonat März im Monatsvergleich um 0,6% (Prognose -0,1%) nach zuvor -0,2% (revidiert von -0,1%). Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um 4,6% nach zuvor -1,1%. Es war der schwächste Wert im Jahresvergleich seit Mai 2020. Die Einzelhandelsumsätze sanken per März im Monatsvergleich um 1,0% (Prognose -0,4%) nach zuvor -0,2% (revidiert von -0,4%) Im Jahresvergleich ergab sich ein Anstieg um 2,95% nach zuvor 5,88% (Datenreihe ist nicht inflationsbereinigt).

Die Industrieproduktion stieg per März im Monatsvergleich um 0,4% (Prognose 0,2%) nach zuvor 0,2% (revidiert von 0,0%). Im Jahresvergleich ergab sich ein Anstieg um 0,53% nach zuvor 0,95% (revidiert von -0,25%). Die Kapazitätsauslastung stellte sich per März auf 79,8% (Prognose 79,0%) nach zuvor 79,6% (revidiert von 78,0%).

Der Index des Verbrauchervertrauens nach Lesart der Universität Michigan verzeichnete laut vorläufigen Erfassungen einen Anstieg von 62,0 auf 63,5 Punkte (Prognose 62,0).

China: Wohnimmobilienpreise stabilisieren sich

Wohnimmobilienpreise sanken per Berichtsmonat März im Jahresvergleich um 0,8% nach zuvor -1,2%. Es war der geringste Rückgang im Jahresvergleich seit Juni 2022

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den EUR gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0500 – 1.0530 negiert dieses Szenario.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe

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