Sichern Sie sich 40% Rabatt
🚨 Volatile Märkte? Keine Sorge! Wir haben die Perlen für Ihr Portfolio!
Jetzt Aktien finden

Finanzmärkte stabil - Geopolitik wird bellizistischer

Veröffentlicht am 12.04.2021, 10:22
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1893 (05:58 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1867 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 109,54. In der Folge notiert EUR-JPY bei 130,27. EUR-CHF oszilliert bei 1,1011.

Die Finanzmärkte sind stabil und bewegen sich in bekannten Bandbreiten. Diese Ruhe ist durchaus bemerkenswert, denn die Geopolitik wird durch den Westen eskaliert. Das gilt für Russland und es gilt für China (siehe unten). Die Töne werden seitens des Westens undiplomatischer und bellizistischer (Killer, Genozid, Drohungen). Die Gefahr, dass Narrative einmal mehr als Realität wahrgenommen werden (siehe z.B. Irak), um darauf Kriegshandlungen mit unabsehbaren Folgen extremen Leids zu basieren, ist real. Wann lernen wir aus der Historie?

Die EU-Kommission bemüht sich um eine Entspannung im Zollstreit zwischen den USA und der EU. Laut Valdis Dombrovski, dem Vizepräsidenten der EU-Kommission, habe man vorgeschlagen, alle gegenseitigen Zölle für sechs Monate auszusetzen, um eine Verhandlungslösung zu erreichen. Das würde eine notwendige Atempause für die Industrien und Beschäftigten auf beiden Seiten des Atlantiks schaffen. Diese EU-Politik ist konstruktiv - volle Unterstützung!

Der erwartete Inflationsschub in den USA im Zuge der Erholung wird aus Sicht des Vizechefs der Fed Clarida nur von kurzer Dauer sein. Zunächst würde das Inflationsziel von 2% übertroffen werden. Er gehe davon aus, dass diese Bewegung später im Jahr wieder zurückgehen werden. Zuvor hatte Notenbank-Chef Powell gesagt, dass die erwartete Erholung die Inflation nur kurz anheizen werde. Diese Sichtweisen sind hinsichtlich der Qualität der Inflation absolut vertretbar.

China reagiert auf latente US- Anschuldigungen mit medialem Gegenangriff

Als Reaktion auf die Vorwürfe und verfügten Sanktionen seitens westlicher Nationen bezüglich unterstellter Verletzungen der Menschenrechte in China (Uiguren) ging China in den medialen Angriffsmodus über, nachdem Angebote von Textilfirmen in Xinjiang als auch andere Verifikationsopportunitäten seitens westlicher Länder nicht genutzt wurden (nachdem das Thema seit 2018 sukzessive aufgebaut wurde, nicht verifizierte Narrative, Stilmittel Reiteration).

Am Freitag veröffentlichte das "State Council Information Office" einen Report über die US-Aggressionskriege und deren humanitären Katastrophen (Millionen Tote, zerstörte Strukturen, zerstörte Kulturgüter, Migrationsströme). Eine der Kernaussagen dieses Reports ist, dass die USA von 1945 -2001 für 80% aller bewaffneten Konflikte verantwortlich zeichnen. Nach meinem Kenntnisstand ist diese Zahl verifiziert.

Link: https://archive.ph/D5ERw#selection-2191.100-2191.132

Chinas Position ist interessant. In China geht es um Innenpolitik, in die sich der Westen auf Basis von Anschuldigungen und unbewiesenen Vorwürfen (Genozid) einmischt (Modell Irak?). Hinsichtlich der Tatsache, dass die USA China seit 2016 außerhalb der internationalen Regeln angreifen (USA=Aggressor), ist man gut beraten, Verifikation der Anschuldigungen (u.a. Genozid/Vernichtung) zu forcieren, bevor man (einmal mehr) vorschnell verurteilt und auf der Basis agiert, denn es geht hier um den Weltfrieden. Das sind keine "Peanuts"!

Bei den USA geht es um Außenpolitik, wo die USA losgelöst vom internationalen Recht aktiv werden und für ihre internationalen Rechtsbrüche massivster Form nie zur Rechenschaft gezogen worden sind. "Food for thought!"

Intern diskutieren wir die Begrifflichkeit "Asymmetrie der internationalen Rechtsanwendung".

Fazit: Wehret den Anfängen! Was sind westliche Werte ohne Recht? Lernt aus der Geschichte des 20. Jahrhunderts! In den Krieg geht es schnell, aber nicht heraus!

Weber im Sanktionsmodus gegenüber Russland

Manfred Weber, Vorsitzender der Christdemokraten im Europaparlament, hat schärfere Sanktionen gegen Russland ins Gespräch gebracht. Die russische Führung setzte ihren Kurs der gefährlichen Provokation fort, so Herr Weber. Das sei ein Test für den Westen. Die Antwort darauf müsse unmissverständlich und stark sein. Die EU und die USA müssten politisch zeigen, auf was sich die russische Führung einlässt, wenn sie die Lage in der Ostukraine eskalieren ließe oder dort einmarschierte. Als Maßnahmen schlug er vor, die Oligarchen-Konten einzufrieren, ein Abtrennen Russlands vom Swift-Zahlungssystem und das Projekt der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 zu beenden.

Das war nicht nur ambitioniert Herr Weber, nein das ist bellizistisch. Die Einäugigkeit, die hier zum Ausdruck kommt, begleitet die EU-Politik seit 2014. Die Nichteinhaltung des Minsker Abkommens durch die Ukraine fällt offensichtlich durch das Wahrnehmungsraster in Brüssel. Das gilt auch für die faktische Kriegserklärung der Ukraine an Russland, die hier letzte Woche thematisiert wurde. Herr Weber, wenn der EU faktisch der Krieg erklärt würde, würden Sie dann auch keine Vorbereitungen treffen? Wer verändert aktuell den Status Quo? Wer ist damit Aggressor?

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:

Chinas Autoabsatz hat im März den 12. Monat in Folge zugelegt. Mit 2,53 Mio. Kfz wurden im Jahresvergleich 75% mehr Fahrzeuge verkauft (Quelle CAAM). Bei Elektro-Fahrzeugen lag der Anstieg bei 239%. Derzeit ist nahezu jedes 10. abgesetzte Auto ein Elektroauto, ein Plug-In-Hybrid oder ein Wasserstofffahrzeug.

Wo stünde Europa ohne Chinas Absatzmärkte. Wo stünde unsere politische Stabilität, wenn Schlüsselwirtschaften (Automobile) scheiterten?

Um das komplexe Bild griffiger zu machen, werfen wir einen Blick auf drei Charts:

1. Anteil Chinas am Welt-BIP (kaufkraftbereinigt)




2. Anteil der USA am Welt-BIP (kaufkraftbereinigt)




3. Anteil der EU am Welt-BIP (kaufkraftbereinigt)




Jetzt dürfen Sie sich individuelle Gedanken machen. Die sollten aber vor allen Dingen nicht nur das BIP betreffen, sondern die strukturellen Bedingungen und Voraussetzungen, die hinter dem BIP der USA, der EU und Chinas stecken.

Eurozone: Halbleitermangel wirkt markant

In Frankreich sank die Industrieproduktion per Berichtsmonat Februar im Monatsvergleich unerwartet stark um 4,7% (Prognose +0,5%) nach zuvor +3,2% (revidiert von 3,3%). In Spanien fiel die Industrieproduktion per Berichtsmonat Februar im Jahresvergleich um 2,1% (Prognose -1,3%) nach zuvor -2,3% (revidiert von -2,2%). In Italien legten die Einzelhandelsumsätze per Februar im Monatsvergleich um 6,60% nach zuvor -2,70% (revidiert von -3,00%) zu. Im Jahresvergleich stellte sich ein Rückgang um 5,70% nach zuvor -6,70% ein.

USA: Erzeugerpreise lebhaft

Die Erzeugerpreise verzeichneten per Berichtsmonat März im Monatsvergleich einen Anstieg um 1,0% (Prognose 0,5%) nach zuvor 0,5%. Im Jahresvergleich ergab sich eine Zunahme um 4,2% (Prognose 3,8%) nach zuvor 2,8%. Im Großhandel legten die Lagerbestände per Berichtsmonat Februar im Monatsvergleich um 0,6% (Prognose 0,5%) nach zuvor 0,5% zu. Der Absatz sank per Februar im Monatsvergleich um 0,6% nach zuvor +4,4% (revidiert von 4,9%).

Japan: Erzeugerpreise lebhaft

Die Erzeugerpreise nahmen per Berichtsmonat März im Monatsvergleich um 0,8% (Prognose 0,4%) zu (Vormonat revidiert von 0,4% auf 0,6%). Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 1,0% (Prognose 0,5%) nach zuvor -0,6% (revidiert von -0,7%).

Russland: Prognose verfehlt, aber solide aktiv

Der Aktivsaldo der Hand4elsbilanz stellte sich per Berichtsmonat Februar auf 8,32 Mrd. USD (Prognose 9,80 Mrd. USD) nach zuvor 9,33 Mrd. USD (revidiert von 8,93 Mrd. USD).

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Ein Überwinden der Widerstandszone im Währungspaar EUR/USD bei 1.2090 - 1.2120 neutralisiert den positiven Bias des USD.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH



Hinweis: Der Forex-Report ist eine unverbindliche Marketingmitteilung der SOLVECON INVEST GMBH, die sich ausschließlich an in Deutschland ansässige Empfänger richtet. Er stellt weder eine konkrete Anlageempfehlung dar noch kommt durch seine Ausgabe oder Entgegennahme ein Auskunfts- oder Beratungsvertrag gleich welcher Art zwischen der SOLVECON INVEST GMBH und dem jeweiligen Empfänger zustande.

Die im Forex-Report wiedergegebenen Informationen stammen aus Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität wir jedoch keine Gewähr oder Haftung übernehmen können. Soweit auf Basis solcher Informationen im Forex-Report Einschätzungen, Statements, Meinungen oder Prognosen abgegeben werden, handelt es sich jeweils lediglich um die persönliche und unverbindliche Auffassung der Verfasser des Forex-Reports, die in dem Forex-Report als Ansprechpartner benannt werden.

Die im Forex-Report genannten Kennzahlen und Entwicklungen der Vergangenheit sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen, sodass sich insbesondere darauf gestützte Prognosen im Nachhinein als unzutreffend erweisen können. Der Forex-Report kann zudem naturgemäß die individuellen Anlagemöglichkeiten, -strategien und -ziele seiner Empfänger nicht berücksichtigen und enthält dementsprechend keine Aussagen darüber, wie sein Inhalt in Bezug auf die persönliche Situation des jeweiligen Empfängers zu würdigen ist. Soweit im Forex-Report Angaben zu oder in Fremdwährungen gemacht werden, ist bei der Würdigung solcher Angaben durch den Empfänger zudem stets auch das Wechselkursrisiko zu beachten.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Aktuelle Kommentare

nur gut das dieser Weber nicht EU-Kommissar wurde, dieser Kriegshetzer !!!!  Der Aggressor ist und war schon immer die NATO. Wenn die so weitermachen kommt es unmissverständlich zum 3. Weltkrieg, da sich das Putin -zu Recht - nicht länger gefallen lässt. Offensichtlich wollen die das ihre hochgelobte -"friedliche EU" - in Feuerwolken eines Atomkrieges verschwindet.
Sehr informativ und gut lesbar! Danke!
Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.