Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1226 (08.05 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1116 im amerikanischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 100.88. In der Folge notiert EUR-JPY bei 113.20. EUR-CHF oszilliert bei 1.0890.
Europas Wachstum verliert langsam aber sicher Dynamik. Die vom Marktanalysehaus Markit ermittelten Einkaufsmanagerindizes unterstreichen diese Entwicklung mit der Veröffentlichung der letzten Daten.
Danach war der Composite Index, der die Einzelindizes Dienstleistungen und Produzierendes Gewerbe zusammenfasst, im vergangenen Monat so schwach wie seit Anfang 2015 nicht mehr. Der finale Wert für den aggregierten Index liegt mit 52,6 Zählern so niedrig wie seit 20 Monaten nicht mehr.
Besonders das zuverlässige Paradepferd Deutschland kann sein Tempo nicht mehr halten. Es wurde das schwächste Wirtschaftswachstum seit 16 Monaten ausgewiesen. Bedenklich tief liegt der Dienstleistungssektor, der mit 50,6 Punkten nur noch äußerst wenig Wachstum ausweist. Besser sieht es dagegen im Industriesektor aus, der auf komfortablem Niveau bei 56,6 Zählern reüssiert. Unter dem Strich liegt der Sammelindex noch bei 52,6 nach 52,9 Punkten bei abnehmender Tendenz.
Während sich das Wachstum in Europa abkühlt, zeigen sich die Schwellenländer resilient und überraschen zusehends die Öffentlichkeit. Auch eine mögliche Zinserhöhung im Dezember in den USA sollte nicht dafür sorgen, dass die Emerging Markets unter massiven Druck geraten, wie es in der Vergangenheit häufiger in einem solchen Umfeld gekommen ist. Dafür sorgt auch der nur flache Zinsausblick (Dot Plots), den nicht wenige als immer noch zu optimistisch klassifizieren.
Ohnehin fällt es schwer eine Prognose für die nächsten Wochen bis zur US-Wahl zu treffen. Dafür wäre eine gewisse Berechenbarkeit Voraussetzung, die zumindest bei Mr. Trump nicht gegeben und so kaum vorhersehbar macht, wie der Markt auf eine mögliche Wahl reagieren sollte. Zumindest Unsicherheit wäre sicher …
Der US-Wahlkampf geht nun in die heiße Phase, das anstehende TV-Duell wird zeigen in welcher Verfassung die Kontrahenten sind und wer mit Ausstrahlung punkten kann. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es ein Kopf-an-Kopf Rennen, das voraussichtlich bis zum Urnengang äußerst knapp bleiben sollte.
An den Anleihemärkten ist nach der Enttäuschung um die Fed das kurze Zeitfenster für Rendite-Aufschläge wieder geschlossen worden. Daran sollte sich bis in die Wochen vor der Dezembersitzung nichts ändern. Nach der Wahl im November wird sich der Blick wieder schnell auf die Notenbanker richten, so viel ist schon jetzt sicher.
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0950 – 1.0970 dreht den Bias.
Viel Erfolg!
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