Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1465 (07.45 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1370 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 106.50. In der Folge notiert EUR-JPY bei 122.10. EUR-CHF oszilliert bei 1.0995.
Erneut erfreuten uns von der europäischen Daten und Nachrichtenfront nachhaltig positive Akzente. Das ist bemerkenswert, da das politische Umfeld für die Wirtschaft der Eurozone und Europas nahezu latent Gegenwind produziert. Die damit im Raum stehende Resilienz wird unverändert von den Analysen, Märkten und Medien nicht ansatzweise thematisiert.
Das gilt vor allen Dingen auch für das lang gescholtene Frankreich.
Per Berichtsmonat April legte der Absatz an Kraftfahrzeugen im Jahresvergleich um 7,1% nach zuvor 7,5% zu.
Das Wachstum Frankreichs stellte sich per 1. Quartal nach vorläufigen Berechnungen auf +0,5% im Quartalsvergleich. Die Prognose lag bei lediglich 0,3%. Positiv ist anzumerken, dass die Sektoren Konsum und Investition (!) wesentliche Wachstumsbeiträge liefern!
Aber auch aus Deutschland und Europa erreichen uns weiter positive Nachrichten. Laut der Verbandsprognose des BDI wird die deutsche Industrieproduktion 2016 um 0,75% nach 0,50% per 2015 zulegen. Der Durchschnitt für Europa soll sich per 2016 auf +1,9% stellen.
Auch das Wachstum der Eurozone übertraf die Markterwartungen laut Erstberechnung deutlich. Im Quartalsvergleich stellte sich die Expansion des BIP auf +0,6% nach zuvor +0,3%. Die Prognose war bei 0,4% angesiedelt.
Im Jahresvergleich lag der Anstieg des BIP bei 1,6% (= Potentialwachstum!).
Die Arbeitslosenquote (nachlaufender Indikator) der Eurozone sank per Berichtsmonat März auf 10,2% von zuvor 10,4% und markierte den tiefsten Stand seit Sommer 2011. Im Vorjahresmonat lag die Quote noch bei 11,2%.
Die vorläufige Berechnung der Verbraucherpreise der Eurozone per Berichtsmonat April lieferte mit -0,2% nach zuvor 0,0% im Jahresvergleich wenig Erfreuliches für die EZB. Selbst dort sieht man die aktuelle Situation jedoch als vorübergehend an. Dem stimmen wir umfänglich zu.
Ein weiterer Punkt ist elementar!
Während das Wachstum des BIP in den USA maßgeblich von erhöhter Kreditvergabe im Konsumsektor geprägt ist, ist das Wachstum der Eurozone maßgeblich von Einkommen und nicht Kredit getrieben.
Dieser qualitative Unterschied ist markant bezüglich der nachhaltigen Trendfähigkeit der wirtschaftlichen Expansion.
Die Daten aus den USA konnten weitgehend nicht überzeugen:
Persönliche Einkommen verzeichneten per März eine Zunahme um 0,4% (Prognose 0,3%) im Monatsvergleich. Gleichzeitig wurde der Vormonatswert von 0,2% auf 0,1% revidiert, so dass das aggregierte Ergebnis der Prognose entsprach.
Die persönlichen Ausgaben waren per März im Monatsvergleich unverändert. Die Prognose lag bei +0,2%. Der Vormonatswert wurde von 0,1% auf 0,3% revidiert. Damit wurde auch hier auf Zweimonatsbasis aggregiert die Prognose getroffen.
Das Verbrauchervertrauen nach Lesart der Universität Michigan sank per April im Monatsvergleich von zuvor 91,0 auf 89,0 Punkte. Die Prognose lag bei 90,0 Punkten.
Damit wurde der schwächste Wert seit September 2015 markiert.
Der Einkaufsmanagerindex aus Chicago fiel per April unerwartet von zuvor 53,6 auf 50,4 Zähler. Die Prognose lag bei 53,0 Punkten.
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0800 neutralisiert den positiven Bias.
Viel Erfolg!
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