Wie ein positiver Einkaufsmanagerindex (PMI) im Januar zeigt, erwacht die weltweite Industrie allmählich wieder zum Leben - die Industriemetalle, insbesondere Kupfer, dürften von dieser Entwicklung profitieren.
Kupfer war neben Gold eines von nur zwei Metallen, die das Jahr 2023 im Plus beendeten. Das Industriemetall bildete ein bullishes "Golden Cross", bei dem der gleitende 50-Tage-Durchschnitt über den gleitenden 200-Tage-Durchschnitt kletterte. Derzeit scheinen sich die Preise im Bereich von 8.400 bis 8.600 USD pro Tonne zu stabilisieren.
Einige Top-Industrieunternehmen erwarten für die kommenden Monate hohe Zuwächse. Der Milliardär und Gründer von Ivanhoe Mines, Robert Friedland, prognostiziert für dieses Jahr einen möglichen Anstieg der Kupferpreise auf 9.500 USD pro Tonne.
Diese optimistische Einschätzung stützt sich auf eine Kombination aus niedrigeren Zinssätzen im späteren Verlauf des Jahres und einem Nachfrageanstieg aus China, das seinen Verbrauch des roten Metalls trotz des angeschlagenen Immobilienmarktes des Landes nicht gedrosselt hat, wie Friedland betont. Mit 27,54 Mio. Tonnen kaufte China mehr Kupfer als jemals zuvor in einem Jahr.
"Jeder ist sich über die Schwäche des Immobilienmarktes in China im Klaren - gleichzeitig sind aber die militärische Nachfrage, die Nachfrage nach nationaler Sicherheit und die Nachfrage nach Militarisierung sehr hoch", kommentierte Friedland letzte Woche bei Bloomberg TV.
Das sollte meines Erachtens die schleppende Kupfernachfrage der chinesischen Bauträger mehr als wettmachen. (Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet übrigens, dass der chinesische Immobiliensektor Anzeichen einer Erholung zeigt: Die Preise für neue Häuser sind so schnell gestiegen wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr, und die staatlichen Grundstücksverkäufe sind nach 23 Monaten endlich wieder positiv). Die jüngste Maßnahme Chinas, rund 1 Bio. Yuan (140 Mrd. USD) in die chinesische Wirtschaft zu pumpen, wirkt als zusätzlicher Wachstumskatalysator und verspricht eine Belebung der Kupfernachfrage.
Kupfer: Ein wichtiges Leitmetall
Die Attraktivität von Kupfers beruht jedoch nicht nur auf Marktspekulationen. Es spielt auch eine entscheidende Rolle bei der Energiewende. Laut einem Bericht des Centre for Research on Energy and Clear Air (CREA) werden die erneuerbaren Energien im Jahr 2023 mit unglaublichen 11,4 Bio. Yuan (1,6 Bio. USD) mehr zur Wirtschaft Chinas beitragen als jeder andere Sektor. So hat das führende Land Asiens im vergangenen Jahr 890 Mrd. USD in grüne Energietechnologien investiert - das entspricht in etwa dem BIP der Schweiz und der Türkei.
Obwohl der Bergbausektor oft im Mittelpunkt der Umweltdebatte steht, bin ich der Meinung, dass Kupfer im Vergleich zu den traditionellen Übergangstechnologien wie Wind und Solar die bessere Wette ist. Dies ist besonders bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass das rote Metall das letzte Jahr mit einem leichten Plus von 1,2 % beendete, während der S&P Global Clean Energy (NASDAQ:ICLN) Index um über 21 % einbrach.
Zudem scheint die Weltwirtschaft auf einem solideren Fundament zu stehen, als von vielen erwartet. Da sich die Inflationsrate auf dem Rückzug befindet, ist eine Zinssenkung durch die Fed spätestens zur Jahresmitte realistisch. Dieses Szenario ist für die kupferabhängigen Industrien, einschließlich der Automobil- und Konsumgüterindustrie, optimistisch.
Globale Hersteller verspüren Auftrieb
Auch die globalen Hersteller stellen Anzeichen für einen Aufschwung fest. Der JPMorgan (NYSE:JPM) Global Manufacturing PMI erreichte im Januar die neutrale Marke von 50,0 und beendete damit eine 16-monatige Serie von Messwerten unter der 50er-Marke. Diese Entwicklung lässt auf eine Stabilisierung des globalen verarbeitenden Gewerbes vermuten, das ein wichtiger Abnehmer von Kupfer ist.
In den USA sind die Hersteller mit neuem Optimismus und einem Anstieg der Nachfrage in das Jahr gestartet. Der S&P Global US Manufacturing PMI kletterte im Januar auf 50,7 und erreichte damit den höchsten Stand seit September 2022. Diese positive Entwicklung ist auf eine nachlassende Inflation und günstigere finanzielle Bedingungen sowie auf einen Anstieg der Produktion und der Beschäftigtenzahlen zurückzuführen.
Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe des Institute for Supply Management (ISM) zeigte allerdings, dass sich die US-Fabriken immer noch im Schrumpfungsmodus bewegen, wenn auch nur knapp. Der PMI des verarbeitenden Gewerbes lag im Januar bei 49,1, nach 47,1 im Dezember, und damit den 15. Monat in Folge unter dem Schwellenwert von 50,0.
Mehr als nur ein Metall
Das Zusammentreffen von wirtschaftlicher Widerstandsfähigkeit, wachsender Nachfrage aus Schlüsselsektoren und einer Wiederbelebung der globalen Produktion zeichnet für 2024 ein überzeugendes Bild für Kupfer. Ich bin überzeugt, dass das Metall nicht nur ein Werkstoff von historischer Bedeutung, sondern auch ein zentrales Element für die nächste Phase des wirtschaftlichen und technologischen Fortschritts ist. In diesem Sinne ist Kupfer nicht nur ein Rohstoff, sondern auch ein Katalysator für eine neue Ära des globalen Wirtschaftswachstums.
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Der Einkaufsmanagerindex (PMI) ist ein Index für die vorherrschende Richtung der wirtschaftlichen Entwicklung im verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor. Der S&P Global Clean Energy Index wurde entwickelt, um die Wertentwicklung von Unternehmen zu messen, die weltweit im Bereich der sauberen Energie tätig sind, sowohl in den Industrieländern als auch in den Schwellenländern, mit einer Zielgröße von 100 Unternehmen.
Die Bestände können sich täglich ändern. Die Bestände werden zum jeweils letzten Quartalsende angegeben. Die folgenden in diesem Artikel erwähnten Wertpapiere wurden zum 31.12.23 von einem oder mehreren von U.S. Global Investors verwalteten Konten gehalten: Ivanhoe Mines Ltd.