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Gold ist kein „barbarisches Relikt“

Veröffentlicht am 07.07.2014, 17:00

Indien liebt sein Gold so sehr, dass die Regierung im letzten Jahr neuen Importen den Riegel vorschob und dadurch versuchte, das gewaltige Handelsbilanzdefizit des Landes in den Griff zu bekommen.

Und es funktionierte – zumindest auf dem Papier. Indiens Leistungsbilanzdefizit fiel im vergangenen Jahr um 65%. Die Hälfte des Rückgangs kam durch die Importbeschränkungen für Gold zustande, wie Matthew Turner von Macquarie feststellt. Aber durch die Kappung der Versorgung kommt nicht automatisch auch die Nachfrage danach zum Erliegen. Und so nahmen auch die illegalen Einfuhren sprunghaft zu.

Im Zuge ihrer Korruptionsbekämpfung möchte die neue BJP-Regierung unter Regierungschef Narendra Modi nun den Schmuggel unterbinden. Dies ist ein wichtiger Bestandteil ihrer Bemühungen um Deregulierung und Wachstum. Aber was bedeutet das genau für Gold?

Es wird gesagt, dass momentan der Schmuggel ebenso schwindet wie Indiens legale Nachfrage nach Gold. Der dortige Aufschlag auf Gold, der im vergangenen Herbst noch auf einem Rekordhoch von 130 USD je Feinunze über dem weltweiten Referenzwert stand, ging mittlerweile auf rund 10 USD zurück. Aufgrund dessen sowie der üblichen Sommerflaute für hochzeits- und festbedingten Edelmetallkäufen rechnen nun zahlreiche Experten mit einer Lockerung der Einfuhrkontrollen. Somit kann man davon ausgehen, dass der Haushaltsplan, der in dieser Woche verabschiedet wird, auch die Verringerung der Einfuhrsteuer von derzeit 10% beinhalten wird.

Aber dadurch wird nur etwas am jetzigen Gesetz herumgeflickt. Plinius der Ältere beklagte bereits im 1. Jahrhundert, welche Auswirkungen Roms Leistungsbilanzdefizit auf Gold hatte. Heute ist Indien die „Senke der Welt“ für Edelmetalle, und jede vierte weltweit verkaufte Feinunze geht nach Indien. Dasselbe gilt inzwischen auch für China. Aber da Indien bereits einen 2000-jährigen Vorsprung aufzuweisen hat, sitzen deren Tempel und Haushalte bereits auf riesigen Goldbeständen – laut Schätzungen zwischen 20.000 und 25.000 Tonnen der insgesamt rund 180.000 Tonnen der bisher weltweit geförderten Menge. Die US-Notenbank, zum Vergleich, besitzt Berichten zufolge rund 8.000 Tonnen des gelben Edelmetalls.

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Indien verfügt nicht über eine eigene Minenproduktion. Aber anstatt neues Gold zu importieren, um die inländische Nachfrage zu befriedigen, könnte der Staat auf dem indischen Subkontinent auch das Edelmetall verwenden, das sich bereits dort befindet. Die indische Zentralbank machte am Mittwoch den Weg dafür frei, indem sie verkündete, sie würde alte Barren aus ihren Beständen verkaufen, damit daraus Schmuck gemacht werden könne. Das hierfür erhaltene Geld wolle sie verwenden, um damit von der Bank of England in London die auf dem Großhandelsmarkt üblichen Good-Delivery-Barren zu kaufen.

Es wurde noch nicht bekannt gegeben, wie viele der alten Barren verkauft werden sollen. Aber unabhängig davon, wieviel auch immer dadurch zu Indiens internem Goldangebot hinzugefügt wird, wird der Nettoeffekt auf Indiens Goldbestände null betragen. Es wird lediglich die Qualität der Goldbarren verbessert und Indiens Bereitschaft zur Umverlagerung seines Goldes auf den Markt mit der höchsten Liquidität signalisiert. Ein raffinierter Schachzug.

Noch interessanter ist jedoch der Vorschlag der beiden staatlichen Banken State Bank of India (SBI) und der Bank of Baroda. Demnach soll physisches Gold, falls es von Bankkunden hinterlegt wird, als Teil des erforderlichen Mindestreservesatzes zählen.

„Wenn Banken Gold haben, so ist es auch von Wert“, meint S.S. Mundra, Vorsitzender der Bank of Baroda. Diese Bestätigung passt auch zu Indiens langfristigem Ziel, „Gold zutage zu fördern uns es den Produktionssektoren der Wirtschaft zukommen zu lassen“.

Dies ist in etwas das Gleiche, was die Türkei im Frühjahr 2011 tat. Der viertgrößte Goldverbraucher der Welt sitzt ebenfalls auf einer großen Menge an Gold in Privatbesitz. Aber in Ankara ging man sogar noch einen Schritt weiter, indem man das Gold, das von Privatpersonen bei Geschäftsbanken hinterlegt wurde, zu den nationalen Goldreserven hinzuzählte. Seitdem haben sich die offiziellen Goldreserven der türkischen Zentralbank CBRT vervierfacht. Das hat man vermutlich auch bei der Reserve Bank of India wahrgenommen.

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In jedem Fall sind einige der sogenannten Schwellenländer, die eine tiefe kulturelle Verbindung zu Gold haben, gerade dabei, dieses zu mobilisieren und zum gesetzlichen Zahlungsmittel zu erklären. Auch die chinesische Regierung ist darum bemüht, physisches Edelmetall zu deregulieren. Und die Chinesische Volksbank hat den Goldmarkt zu einem wichtigen Teil von Chinas umfassenden Finanzreformen gemacht.

Auch rund vier Jahrzehnte, nachdem US-Präsident Nixon die Goldbindung des Dollars aufhob, ist somit Gold in den schnell wachsenden Volkswirtschaften immer noch weit davon entfernt, als ein „barbarisches Relikt“ für Finanzdienstleistungen zu gelten.

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