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Interventionspotpourri - Wo bleibt die Sachlichkeit?

Veröffentlicht am 18.03.2020, 09:47
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Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1040 (06:34 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0953 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 107,14. In der Folge notiert EUR-JPY bei 118,30. EUR-CHF oszilliert bei 1,0568.

Der Interventionspotpourri:

In den letzten 24 Stunden erreichten uns viele Ankündigungen von Interventionsmaßnahmen massiven Umfangs als Reaktion auf diese exogene Bedrohung durch das Coronavirus.

Das Bedrohungsszenario wurde sportlich hochgehalten. So sprach der Chef des Instituts der Weltwirtschaft in Kiel von der "Mutter aller Rezessionen", die drohe. Ein Einbruch der Wirtschaftsleistung um 4% könne nicht ausgeschlossen werden. Lieber Herr Felbermayr, danke für Ihre bestechende Sachlichkeit, das hatten wir 2009 auch schon (übrigens DAX 2009 von 3.600 auf 6.000).

Seinerzeit war es aber ein endogenes, ein systemisches Problem! Das ist ein massiver qualitativer Unterschied zur aktuellen Situation. Das auszublenden, ist ambitioniert! Es wird nur die halbe Geschichte (quantitativer Aspekt) geliefert und das verärgert maßlos. Der zweite Teil (qualitativer Aspekt) ist, dass nach diesem möglichen temporären Einbruch ein völlig anderes Szenario der Aufhellung und Belebung im Raum steht. Dabei unterstellen wir, dass die Regierungen nicht wortbrüchig sind und die wichtigen Strukturen schützen.

Werfen wir einen Blick auf die Maßnahmen:

Die Fed verfügte Maßnahmen zur Stützung der kurzfristigen Finanzierung von Unternehmen. Die Fed wird kurzlaufende Unternehmensanleihen (Commercial Paper) direkt von den US-Firmen erwerben. Auch Primärhändlern an der Wall Street (circa 24) wird durch die Fed Liquidität angeboten.

Washington: Neben einem in Rede stehenden Hilfsprogramm im Volumen von 850 Mrd. USD wird erwogen, jedem Amerikaner einen Scheck in Höhe von 1000 USD zukommen zu lassen. Finanzminister Mnuchin spricht von einem Billionenprogramm.

London: Planung eines Kreditgarantiepakets im Volumen von circa 360 Mrd. Euro, das bei Bedarf erweitert wird (unlimitiert). Die Bank of England hat ein Stützungsprogramm (u.a. Commercial Paper) angekündigt.

Madrid: Die Regierung verkündete ein breit angelegtes Hilfsprogramm im Volumen von 200 Mrd. Euro (circa 20% des BIP!).

Und es wird weiter gehen mit Zinssenkungen. 7,7 Mrd. Menschen müssen grundversorgt werden. Wegen einer hochinfektiösen Grippe wird die Welt nicht untergehen, ebenso wenig die tragenden Strukturen. Das macht die Politik deutlich, wir auch!

Aktuelle Lage zur Ausbreitung:

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Quelle: https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps/opsdashboard/index.html#/bda7594740fd40299423467b48e9ecf6

Coronavirus global: Die Zahl der Infizierten legte um 15.611 auf 198.018 zu. Die Zahl der Genesungen stieg um 2.517 auf 81.950, während die Zahl der Todesfälle um 794 auf 7.948 zunahm. Damit liegt die Zahl der akuten Fälle bei 108.120 (Vortag 95.820).

In Europa nahm die Zahl der Infizierten um 9.747 auf 75.739 zu. Die Zahl der Genesungen nahm um 731 auf 4.242 zu, während die Zahl der Todesfälle um 598 auf 3.413 stieg. Ergo liegt die Zahl der akuten Fälle bei 68.084 (Vortag 59.666).

In den USA hat sich die Zahl der Infizierten um 1.701 auf 6.362 erhöht. 17 Genesungen sind zu verzeichnen (Vortag 17). Die Zahl der Todesfälle liegt bei 108 (Vortag 85). Es ergeben sich 6.237 akute Fälle (Vortag 4.559).

In Hubei/Wuhan legte die Zahl der Infizierten um eine Person auf 67.800 zu. Die Zahl der Genesungen nahm um 899 auf 56.886 zu. Es kam zu weiteren 11 Todesfällen (aktuell 3.122). Damit gibt es derzeit noch 7.792 akute Fälle (Vortag 8.701).

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:

Eurozone: ZEW-Indices kollabieren

Der deutsche ZEW Sentiment-Index brach per März von zuvor 8,7 auf -49,5 Punkte ein (Prognose -26,4) und markierte den tiefsten Stand seit Dezember 2011. Der ZEW-Lageindex verlor von -15,7 auf -43,1 Zähler (Prognose -30,0). Damit ergab sich der schwächste Wert seit März 2010. Die Löhne stiegen in der Eurozone im 4. Quartal im Jahresvergleich um 2,3% nach zuvor 2,6%.

Russland: Positive Überraschung

Die Industrieproduktion stieg per Berichtsmonat Januar im Jahresvergleich um 3,3% (Prognose 1,0%) nach zuvor 1,1%.

USA: Milder negativer Grundton

Die Einzelhandelsumsätze sanken per Februar im Monatsvergleich um 0,5% (Prognose +0,2%). Der Vormonatswert wurde von 0,3% auf 0,6% revidiert, so dass in der Zweimonatsbetrachtung die Prognosen um 0,4% verfehlt wurden. Im Jahresvergleich ergab sich ein nominaler Anstieg um 4,35% nach zuvor 4,96%. Die Industrieproduktion stieg im Monatsvergleich per Februar um 0,6% (Prognose 0,4%). Der Vormonatswert wurde von -0,3% auf -0,5% revidiert, so dass das Zweimonatsergebnis weitgehend der Prognose entsprach. Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 0,04% nach zuvor -1,02%.

Die Kapazitätsauslastung stellte sich auf 77,0% (Prognose 77,1%) nach zuvor 76,6% (revidiert von 76,8%). Die Lagerbestände sanken per Berichtsmonat Januar im Monatsvergleich um 0,1% (Prognose 0,1%). Der Vormonatswert wurde von 0,1% auf 0,0% angepasst. Der NAHB-Housing Market Index sank per März von zuvor 74 auf 72 Punkte. Die Prognose lag bei 73 Zählern.

Japan: Lichtpunkt im Export

Die Handelsbilanz wies per Februar einen Überschuss in Höhe von 1.109,8 Mrd. JPY aus (Vormonat -1.313 Mrd. JPY). Exporte sanken im Jahresvergleich um 1,0% (Prognose -4,3%), während Importe um 14,0% (Prognose -14,4%) nachgaben.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.1220 - 1.1250 neutralisiert den positiven Bias des USD.

Bleiben Sie gesund & viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH

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