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Japans dunkle Jahrzehnte: Befindet sich die US-Wirtschaft auf demselben Weg?

Veröffentlicht am 06.04.2024, 08:35

In den späten 1980er Jahren erblühte Japan zu einem wirtschaftlichen Giganten, der die Welt mit seiner Expansion und Investitionen in Staunen versetzte. Ein Schlaglicht dieser Ära war das Jahr 1989, das als Gipfel des japanischen Wirtschaftswunders gefeiert wurde. In diesem Jahr schienen die Möglichkeiten grenzenlos zu sein, und japanische Unternehmen drängten unaufhaltsam in die globale Arena, um ihr Stück vom Kuchen zu bekommen.

Ein Blick zurück auf diese Zeit eröffnet ein Kaleidoskop an Errungenschaften und epischen Unternehmensabenteuern. 1988, ein Jahr vor dem Höhepunkt, wuchs die Wirtschaft Japans um ein atemberaubendes 6,7 %, und die Welt hielt den Atem an, als Sony (TYO:6758) mit dem Kauf von Columbia Pictures, einem der mächtigsten Filmstudios in Hollywood, für 3,45 Milliarden Dollar Schlagzeilen machte. Diese Übernahme war nicht nur ein Geschäftsdeal, sondern ein kultureller Meilenstein, der die Fusion von Ost und West auf dem Bildschirm symbolisierte. Doch Sony war nicht allein auf dem Weg zum globalen Ruhm. Im gleichen Atemzug erwarb der japanische Immobilienriese Mitsubishi (TYO:7211) Estate im Oktober des Jahres das ikonische Rockefeller Center in New York City. - WSJ

Die Euphorie erreichte ihren Höhepunkt, als die Immobilienpreise in Tokio astronomische Höhen erreichten. Im Jahr 1989 wurden Grundstücke in Tokio für sagenhafte 139.000 UDollar pro Quadratmeter gehandelt, was mehr als das 350-fache des Preises einer vergleichbaren Immobilie in Manhattan entsprach. Die Straßen Tokios wurden zu Schauplätzen spektakulärer Finanztransaktionen, und der Glanz der japanischen Wirtschaft schien unaufhaltsam zu sein. - Vanity Fair

Es gibt Stimmen, die behaupten, dass sich die US-Wirtschaft und die Finanzmärkte in einer gigantischen Blase befinden. Ohne Zweifel ist unsere zunehmende Abhängigkeit von Schulden zur Finanzierung des Wirtschaftswachstums und der Verschuldung der letzten Jahre ohne ein Eingreifen der Zentralbank in die Märkte nicht nachhaltig.

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Es gibt auch Anzeichen für einen irrationalen Überschwang auf den Aktien-, Kredit- und Kryptomärkten. Wir befinden uns zwar in einer Art Blase, im Vergleich zur japanischen Blase und den darauf folgenden verlorenen Jahrzehnten verblasst unsere derzeitige Situation jedoch.

Gesamtverschuldung vs. Einkommen und Gewinne

Die damalige Situation in Japan und das, was wir heute sehen, sind nicht vergleichbar. Und doch gibt es Ähnlichkeiten. Deshalb lohnt es sich, die Lektionen, die Japan gelernt hat, und den Preis, den es noch immer für extreme Fremdfinanzierung und irrationalen Überschwang zahlt, zu verstehen - in der Hoffnung, dass wir heute Maßnahmen ergreifen können, um dunkle Jahrzehnte wie in Japan zu vermeiden.

Japans Zwillingsblasen

In der ersten Januarwoche 1990 erreichte der japanische Aktienindex Nikkei 225 seinen Höchststand von 38.916 Punkten. Wie die folgende Grafik zeigt, ist der Nikkei-Index in den zehn Jahren vor diesem Höchststand um 488 % gestiegen. Damals lag das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei 60. Heute, 35 Jahre später, hat der Nikkei endlich ein neues Rekordhoch erreicht. Im gleichen Zeitraum (1990 bis heute) ist der S&P 500 um 1350 % gestiegen!

Ende der 1980er Jahre befand sich nicht nur der Aktienmarkt in einer Blase. Die Immobilienwerte schossen, begünstigt durch eine extreme Verschuldung, in die Höhe. Damals wurde der Wert des gesamten japanischen Immobilienmarktes auf das Vierfache des Immobilienwertes der USA geschätzt. Das ist unglaublich, wenn man bedenkt, dass die USA etwa 26-mal so groß sind. Die in den einleitenden Zitaten angeführten Statistiken zur Immobilienbewertung machen die schwindelerregenden Bewertungen noch deutlicher.

Raus aus den Trümmern und rein in die Blase

Nach dem Wiederaufbau von den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs erlebte Japan einen gewaltigen wirtschaftlichen Aufschwung. Das Land entwickelte sich rasch zu einem der wichtigsten Wirtschafts- und Finanzzentren der Welt.

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Im Jahr 1970 belief sich das japanische BIP auf 217 Milliarden Dollar. Bis 1990 war es auf 3,19 Billionen Dollar angewachsen, was einer erstaunlichen jährlichen Wachstumsrate von 14,4 % entspricht. Derweilen haben Ökonomen die einstellige Wachstumsrate Chinas seit dem Jahr 2000 bestaunt.

Der massive wirtschaftliche Boom kam Mitte der 1990er Jahre zum Stillstand und läutete die "dunklen Jahrzehnte Japans" ein.

Seitdem leidet das Land unter wirtschaftlicher Stagnation und Deflation. Die erste Grafik unten zeigt, dass das japanische BIP seit 1995 geschrumpft ist. Die Preise blieben im gleichen Zeitraum konstant, wobei es immer wieder zu Deflationsschüben kam.

Bruttoinlandsprodukt und 5-Jahres-Wachstumsrate Japans

Japanischer Verbraucherpreisindex

Der lange Weg zur Erholung

Es gibt viele Faktoren, die zu den schlechten Zeiten in Japan beigetragen haben.

Auf dem Höhepunkt der Blase, im Dezember 1989, ergriffen die Regierung und die Bank of Japan (BOJ) Maßnahmen, um die Vermögensblasen zu stoppen. Indem die Fähigkeit des Bankensystems, neue Schulden aufzunehmen und alte Schulden zu refinanzieren, eingeschränkt wurde, konnten die Aktien- und Immobilienblasen gebremst werden. Das Bankensystem war stark gefährdet, da der Wert der Aktiva rapide sank und die Kredite, die diese Aktiva unterlegten, nicht ausreichend besichert waren.

Wohl oder übel unterstützte die Regierung die Banken, um katastrophale Zusammenbrüche zu verhindern. So konnte Japan wahrscheinlich eine Bankenkrise und eine wirtschaftliche Depression vermeiden, die mit unseren Erfahrungen in den 1930er Jahren vergleichbar oder vielleicht sogar noch schlimmer war.

Doch leider verwandelten sich die Banken in Zombies. Sie konnten notleidende Kredite nicht abschreiben, was ihre Fähigkeit, neue Kredite zu vergeben oder fällige Kredite zu refinanzieren, stark einschränkte. Japan konnte zwar eine massive Depression vermeiden, erlebte aber eine jahrzehntelange wirtschaftliche Stagnation. Teufel oder Beelzebub.

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Anhaltende demografische Auswirkungen

Japans jahrzehntelange wirtschaftliche Misere wird durch eine schrumpfende und alternde Bevölkerung noch verschärft. Die erste Grafik, erstellt mit Erlaubnis von Macro Trends, verdeutlicht, dass das Bevölkerungswachstum in Japan 2009 seinen Höhepunkt erreicht hat und seitdem rückläufig ist. Noch beunruhigender ist die zweite Grafik, in der ein hoher Prozentsatz der Bevölkerung über 50 Jahre alt ist und von einer schrumpfenden Basis junger Menschen getragen wird.

Demographische Entwicklung Japans

Demographische Entwicklung Japans nach Altersgruppen

Eine wichtige Folge der langen wirtschaftlichen Stagnation in Japan waren die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die demographische Landschaft. Hohe Arbeitslosenquoten, insbesondere unter Jugendlichen, und stagnierende Löhne wurden zur Normalität. Daraus resultierte eine schlechte Stimmung, die sich in einem Rückgang des privaten Konsums und des Vertrauens niederschlug. In der Folge ging der Wunsch nach Kindern in der gesamten Bevölkerung zurück.

Viele erwachsene Kinder leben immer noch bei ihren Eltern und weigern sich zu arbeiten oder zu heiraten und eine Familie zu gründen.

Erschwerend kommt hinzu, dass Japan strenge Einwanderungsgesetze hat. Die Nettozuwanderungsrate liegt bei 0,74 pro 1.000 Einwohner, verglichen mit 3 pro 1.000 Einwohner in den USA. Wegen der geringen Nettozuwanderung ist Japan nicht in der Lage, die negative Geburten-/Sterberate durch ausländische Zuwanderer auszugleichen.

Die BOJ

Die Bank of Japan (BOJ) hat alles in ihrer Macht stehende getan, um die Wirtschaft und die Banken zu unterstützen. Die folgende Grafik von Trading Economics zeigt, dass der Leitzins seit über 20 Jahren nahe Null liegt. Vor kurzem wurde er auf 0 bis 0,10 % angehoben. Wer genau hinsieht, erkennt die Zinserhöhung im roten Kreis.

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BoJ-Leitzins

Außerdem hat sich die BOJ in hohem Maße auf den Kauf von Vermögenswerten (QE) verlassen. Die Weltbank schätzt, dass die Aktiva der BOJ atemberaubende 89 % des japanischen BIP ausmachen. Das ist fast dreimal so viel wie bei der Fed. Darüber hinaus besitzt die BOJ etwa 60 % des Marktes für Aktien-ETFs und ist die größte Aktionärin von mehr als einem Fünftel der Nikkei 225-Unternehmen. Sie hält auch mehr als die Hälfte der Staatsanleihen des Landes.

Die Notenbank behauptet, dass sie versucht, die Geldpolitik zu normalisieren. Da der Yen jedoch auf einem 20-Jahres-Tief notiert und gegenüber dem USD an Wert verliert, wird die BOJ ihren Anspruch wohl durch höhere Zinsen und weniger QE unter Beweis stellen müssen. Sind das japanische Bankensystem und die japanische Wirtschaft in der Lage, eine solche Normalisierung zu stemmen?

Fazit

Japan hat in den 1970er Jahren entscheidende Fehler gemacht und damit eine der größten Finanzblasen der Geschichte heraufbeschworen. Auch der Umgang mit den Folgen der Blasen ist kritisch.

Der Kampf Japans um die Wiedererlangung wirtschaftlicher und geldpolitischer Normalität macht deutlich, wie dramatisch sich die Blase auch heute noch auf die Nation auswirkt.

Es ist noch nicht zu spät für Amerika, die Finanzen des Landes besser zu verwalten. Leider wollen die meisten Politiker wiedergewählt werden und werden nicht das tun, was das Beste für Amerika ist. Wenn wir unseren Weg fortsetzen, werden wir schließlich wie Japan im Jahr 1989 enden. Aber natürlich lässt sich unsere Situation nicht mit der von Japan vor vierzig Jahren vergleichen.


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Aktuelle Kommentare

...ich kann Euch eines sagen: GESCHICHTE WIEDERHOLT SICH - blättert mal zurück in der Geschicht, angefangen bei Napoleon & Co. und schaut mal, wann es immer wieder Kriege, Katastrophen, etc. gegeben hat. wir kommen gar nicht raus aus diesem Plan. Welches System hier genau dahintersteckt, bleibt uns Menschen selbstverständlich verborgen - in diesem Sinne wünsche ich allen Tradern hier auf De.investing.com allzeit gute Trades - Euer Berndt Ebner
Die Statistiken der Kreditkartenverschuldung macht einem in der USA schon Sorge! Bricht eine konsum getriebene Wirtschaft ein, fallen die Dominosteine viel schneller als bei einer Export getriebenen Wirtschaft! Wir haben 50 Basispunkte höhere Kreditzinsen als in 12/23….. wehe wehe
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