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Japans Leistungsbilanz mit Rekorddefizit

Veröffentlicht am 10.02.2014, 17:27
Aktualisiert 11.09.2019, 13:55


Über die vergangenen 18 Monate setzten professionelle Investoren verstärkt auf einen fallenden Japanischen Yen. Sie profitierten damit von der extrem lockeren Geldpolitik der Bank of Japan, welche in der Spitze zu einer Abwertung des Yen gegenüber dem US-Dollar von 35 Prozent führte.
Gerade zum Ende des vergangenen Jahres erhöhten die sogenannten „Non Commercials“ laut „Commitment of Traders (COT)-Report“ noch einmal ihre Verkaufspositionen. Seitdem allerdings bauen die Profis diese sukzessive wieder ab. Die Turbulenzen in den Schwellenländer-Währungen und die Korrektur an den Aktienmärkten führten zudem zu einer Flucht auch in den vermeintlich sicheren Hafen Yen. Ob dieser allerdings in der Zukunft so sicher bleibt, daran kann man auch nach den heute veröffentlichten Zahlen zur Leistungsbilanz so seine Zweifel haben.

Zwar zielte die Notenbank des Landes mit der höchsten Staatsverschuldung von über 200 Prozent des Bruttoinlandsprodukts auf eine Inflationssteigerung ab und hatte damit auch bisher Erfolg. Die Deflation wich zuletzt einer Inflationsrate von 1,6 Prozent. Doch einhergehend mit einem fallenden Yen stieg auch das Defizit in der Leistungsbilanz des Landes und verzeichnete zum Ende des Jahres 2013 mit 638,6 Milliarden Yen ein Rekorddefizit. Teure Energieimporte müssen die Lücken füllen, die abgeschaltete Kernreaktoren verursachen, und sind damit maßgeblich für dieses Defizit verantwortlich. Sie verdeutlichen die Schattenseite einer schwachen Währung.


Profis verringern spekulative Positionen gegen den Yen um 46 Prozent

Ende des vergangenen Jahres erreichten die am Terminmarkt gehaltenen Verkaufs-Kontrakte von Großspekulanten zuletzt im Juni 2007 verzeichnete Werte. Die rund 143.800 Kontrakte, die kurz vor dem Jahreswechsel auf eine weitere Yen-Schwäche abzielten, werden seitdem zunehmend wieder abgestoßen. Die letzten Daten zeigten rund 76.800 Verkaufs-Kontrakte (netto) dieser spekulativen Marktteilnehmer. In den vergangenen sechs Wochen fiel infolge der erhöhten Unsicherheit in den Märkten die gegen den Yen gerichtete Position der “Non Commercials“, zu denen Banken, Vermögensverwalter und Hedgefonds gehören, um deutliche 46 Prozent. Das entspricht einem Rückgang von 8,18 Milliarden US-Dollar.





Yen profitiert zudem von weltweiten Kapitalumschichtungen

Die Korrekturen in den globalen Aktienmärkten, das nachlassende Wachstum in China und die Reduktion der konjunkturstützenden Maßnahmen der US-Notenbank sowie die damit verbundenen Sorgen um die Finanzstabilität der Schwellenländer führen dazu, dass Hedgefonds ihre Positionen schließen oder die Anlagestrategie ändern. Rund 9,4 Milliarden US-Dollar sollen laut Berechnungen der Bank of America Merrill Lynch schon aus den Aktien- und Anleihefonds der Schwellenländer abgeflossen sein. Auch japanische Investoren zogen laut Daten des japanischen Finanzministeriums im Januar verstärkt ihr Kapital aus diesen Märkten in einer Größenordnung von wöchentlich rund 383 Milliarden Yen (rund 3,77 Mrd. US-Dollar) ab. Diese Verkäufe trugen zur relativen Stärke des japanischen Yen bei. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob sich die jüngste Stärke im Japanischen Yen vor dem Hintergrund der weiterhin sehr expansiven Geldpolitik der Bank of Japan fortsetzt. Auch für Japan gilt der Grundsatz, dass Investoren ungern hohe Leistungsbilanzdefizite über einen längeren Zeitpunkt finanzieren wollen.

Abwertungstrend im Yen kurzfristig gestoppt

Verlieren die Investoren dann das Vertrauen in Japans Zukunft, wird auch der Yen wieder leiden. Zum jetzigen Zeitpunkt ist allerdings schwer abzuschätzen, wann sich dort ein Umdenken wieder abzeichnen wird. Aktuell lohnt es sich jedenfalls nicht, weiter gegen den Yen zu spekulieren. Dafür sind die Risiken an den anderen oben genannten Märkten noch zu hoch. Das sollte den Yen zumindest kurzfristig weiter stabilisieren. Denn bleibt die US-Notenbank trotz zwischenzeitlich enttäuschender Arbeitsmarktdaten weiter bei ihrer Strategie des Ausstiegs aus der ultralockeren Geldpolitik, wird dies auf der anderen Seite den Risikoappetit der Anleger dämpfen, wenn nicht zeitgleich die Weltwirtschaft anspringt. Trennen sich dann auch die Profis weiter von ihren Verkaufspositionen im Yen, hat die Währung weiteres Erholungspotenzial gegenüber dem Greenback.

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