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Ölpreis deutlich erholt - Trump erhöht Spannungen im Nahen Osten

Veröffentlicht am 23.04.2020, 11:31
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Die meisten asiatischen Aktien handelten im grünen Bereich, da die Aktien in Europa und in den USA ihre Verluste am Mittwoch wiedergutmachten.

Die US-Rohölbestände stiegen in der letzten Woche um 15 Mio. Barrel, leicht weniger als erwartet, aber immer noch eine Menge, wenn man berücksichtigt, dass keiner wirklich weiss, wo man das Öl lagern soll, wenn die Ölförderung mit der aktuellen Geschwindigkeit anhält. Man hört nun, das unzählige LKWs mit ca. 20 Mio. Barrels, genug, um 20% der globalen täglichen Nachfrage zu erfüllen, in der Nähe der US-Westküste warten, und nicht wissen, wo sie hinsollen. Die Beharrlichkeit der ölproduzierenden Länder ist in dieser Phase kurios. Der Iran bat die USA und Kanada, die Produktion zu senken, während die OPEC-Länder ein neues Abkommen treffen dürften, um mit dem jüngsten Rückgang umzugehen.

Aber alles andere als ein kompletter Stopp der Produktion würde das Problem nicht lösen, dass es zu viel Öl im Vergleich zu der stark rückläufigen Nachfrage gibt.

Eine andere Option ist, die geopolitischen Spannungen im Mittleren Osten zu erhöhen, um das Angebot zu bedrohen und die Preise zu unterstützen. Das ist es, was Donald Trump aktuell macht.

Das Rohöl der Marke WTI handelte bei nur 10 USD pro Barrel, erholte sich dann mit Trumps Tweet, in dem er anordnete, dass die US Navy alle iranischen Kanonenboote abschiessen und zerstören solle, wenn diese [US] Schiffe im Meer belästigen würden, auf 15 USD. Aber da die Bedenken gering sind, dass der Welt bald das Öl ausgehen könnte, wird es die Preise wohl nicht nachhaltig steigen lassen, wenn man in der Region Chaos verbreitet. Die Abwärtsrisiken herrschen vor, man munkelt, dass die Ölpreise auf -100 USD pro Barrel fallen könnten.

In Europa steht die Zukunft der Union auf dem Spiel. Da die Europäische Zentralbank (EZB) die Grenzen ihrer Anreizmassnahmen erreicht hat und Christine Lagarde bestimmt auf steuerliche Anreize drängt, sind die europäischen Finanzminister dieses Mal auf sich selbst angestellt, um die grösste Rezession aller Zeiten in Angriff zu nehmen, die die Union seit ihrer Gründung jemals erfahren hat. Bei dem heutigen Gipfel hoffen die Anleger darauf, dass ein Rettungsplan im Wert von 2 Bio. Euro angekündigt wird, um die Krise zu bekämpfen. Wenn wir auch glauben, dass ein weitgehendes Abkommen sehr wahrscheinlich ist, so ist die Emission von sogenannten Corona-Anleihen ein weit entfernter Traum, da die reicheren, weniger beeinträchtigten Länder nicht von der Idee überzeugt sind, einen gemeinsamen Schuldtitel auszugeben, da sie ihre eigenen Schulden mit Anleihen mit relativ niedrigeren Renditen finanzieren könnten. Und selbst dann wird ihr eigenes Schulden-/BIP-Verhältnis als Folge der wochenlangen Stilllegung der Wirtschaft explodieren. Man sagt, dass das deutsche Schulden-/BIP-Verhältnis auf 10% steigen könnte, während das von Italien beängstigende 150% erreichen könnte. Es kommt nun also darauf an, wie viel die reicheren Länder bereit sind zu zahlen, damit die Union intakt bleibt. Die Divergenz zwischen den Anleihen der Kern- und Peripherieländer sollte weiter grösser werden und das Aufwärtspotenzial des Euros begrenzen. Der EURUSD testet die Unterstützung bei 1,08. Jegliche Enttäuschung könnte die Einheitswährung unter 1,08 senden, während ein zufriedenstellendes Ergebnis des EU-Gipfels dazu beitragen könnte, die Euronachfrage zu verbessern und einen erneuten Versuch in Richtung des Widerstands bei 1,10 anregen könnte.

Was die Daten angeht, so haben die gestern veröffentlichten Daten bestätigt, dass die Inflation im Vereinigten Königreich im März von vorher 1,7% auf 1,5% gefallen ist, was den Markterwartungen entspricht. Aufgrund der schwachen Aktivität und der so niedrigen Ölpreise ist ein weiteres Abwärtspotenzial wahrscheinlich.

Heute stehen die vorläufigen PMI für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor an, die eine schnellere Kontraktion der Aktivitäten im April im Vereinigten Königreich, in Europa und den USA zeigen dürften, da die Auswirkungen der allgemeinen wirtschaftlichen Shutdowns die Unternehmen so stark paralysiert haben, wie das noch nie in der modernden Geschichte der Fall war.

Das Gold erholte sich wieder auf 1720 USD pro Unze, da die Beweise steigen, dass sich täglich eine positive Korrelation mit den risikoreichen Anlagen herausgebildet hat.

Was die Berichtssaison angeht, so gab Delta Air Lines (NYSE:DAL) einen stärkeren Rückgang der Gewinne im 1. Quartal bekannt, da die Tatsache, dass die Flugzeuge aufgrund des Coronavirus auf dem Boden bleiben mussten, die Reisen stark belastet hat. Das billige Öl ist jedoch ein guter Grund, zu denken, dass die Fluggesellschaften sich schnell erholen könnten, wenn sie ihren Betrieb wieder aufnehmen können.

Heute werden weitere 130 Unternehmen ihre Quartalsberichte veröffentlichen, unter ihnen Intel (NASDAQ:INTC) und Citrix Systems (NASDAQ:CTXS), die von der Ausgangssperre durch das Coronavirus profitiert haben dürften, die die Nachfrage nach Werkzeugen für die Telearbeit stark angetrieben hat. Die Frage ist, werden die Anleger von dem einmaligen Anstieg der Aktivität durch das Coronavirus beeindruckt sein?

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