An den Aktienmärkten geht es weiterhin gemächlich zu. Der DAX bewegte sich knapp unterhalb der 10.000er Marke in sehr engen Bahnen seitwärts. Damit setzte sich das Kursverhalten der Vorwochen auf leicht höherem Niveau fort.
Sorglosigkeit der Anleger macht Experten nervös
Der Präsident der New Yorker Notenbank, William Dudley, hat die geringen Kursschwankungen an den Börsen kürzlich thematisiert. Angesichts der Möglichkeit, dass es zu Überraschungen am Aktienmarkt kommen könnte, mache ihn die ungewöhnlich niedrige Volatilität „ein bisschen nervös“, sagte Dudley.
In Volatilitätsindizes spiegelt sich die aktuell extreme Sorglosigkeit der Anleger wider. Der Volatilitätsindex VIX zum Beispiel befindet sich in der Nähe seiner absoluten Tiefpunkte bei rund 13 Punkten.
(erstellt mit: Ariva.de)
Zum Thema Volatilität haben wir extra einen Artikel verfasst („Volatilität – Angstbarometer der Märkte“), der das Thema näher erläutert. Daher hier an dieser Stelle nur so viel: Je höher die Volatilität, desto ängstlicher die Stimmung der Anleger. Bei einem geringen Indexstand sind die Anleger entsprechend sorgenfrei. Doch oft ist dies ein Anzeichen für eine bevorstehende Marktkorrektur.
Sollte es tatsächlich zu einer Korrektur an den Märkten kommen, würden die Volatilitätsindizes ansteigen. Je stärker und schneller die Korrektur, desto stärker der Anstieg der Volatilität. Die Vola-Indizes sind damit ein gutes Instrument, um sich gegen fallende Kurse abzusichern.
Mit einer Short-Position auf den S&P500 und einer Long-Position auf den VIX haben wir uns im „Geldanlage Premium Depot“ bereits für eine jederzeit mögliche Korrektur, vor der inzwischen selbst die EZB sehr deutlich warnt, gerüstet.
10.000 Punkte im DAX – Und dann?!
Vor genau einer Woche lautete eine Überschrift im kostenlosen Börsennewsletter „Geldanlage-Brief“: „Kommt nach der EZB der Absturz?“. Und am vergangenen Mittwoch stellten wir dann die Frage, was nach dem Erreichen der magischen Marke im DAX die Kurse noch treiben könnte (siehe „10.000 Punkte im DAX – Und dann?!“). Die Gefahr einer heftigen Korrektur im Anschluss an die am Donnerstag anstehende EZB-Sitzung sehen wir also derzeit als sehr hoch an.
EZB warnt vor Crash
Unterstützung haben wir inzwischen von der Europäischen Zentralbank (EZB) selbst erhalten. Die Suche der Investoren nach Rendite könnte die "Möglichkeit eines scharfen und ungeordneten Abbaus der jüngsten Kapitalflüsse" auslösen, hieß es im am Mittwoch veröffentlichten Finanzstabilitätsbericht der Notenbank. Eine kuriose Aussage, weil letztlich die EZB wegen ihrer Niedrigzinspolitik das Renditeproblem selbst geschaffen hat.
Der Juni wird extrem spannend
Der Juni beginnt also extrem spannend. Zumal um die EZB-Sitzung am kommenden Donnerstag herum auch noch die wichtigen monatlichen US-Arbeitsmarktdaten veröffentlicht werden. Am Mittwoch gibt es mit dem ADP-Arbeitsmarktbericht einen Vorgeschmack auf die offiziellen Daten, die am Freitag bekanntgegeben werden.
Zwei Wochen später, am 20. Juni, folgt dann noch der große Verfallstag. – Im Juni wird also sicherlich mehr Bewegung in die Märkte kommen, die Frage ist nur, in welche Richtung es dabei geht.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Sven Weisenhaus