Western Potash Corp. (WPX.TO). bestätigte gestern mit einer Pressemitteilung, dass sie tatsächlich einen signifikanten Teil der Weltklasse-Lagerstätte namens KP405 besitzt, die im Joint-Venture von Rio Tinto und North Atlantic Potash Inc. im kanadischen Saskatchewan betrieben wird.
Am selben Tag veröffentlichte Greg Klein von Resourceclips.com ein Interview mit Patrick Power, Vizepräsident der Finanzabteilung und Direktor von Western Potash Corp., wobei auch ein Offizieller der Regierung Saskatchewans, Herr Doug MacKnight, befragt wurde.
Sowohl die Aussagen im Interview als auch die Pressemitteilung bestätigen, dass unser letzter Artikel “Rio Tintos grober Schnitzer könnte teuer werden” absolut korrekt war bzw. dass Western Potash tatsächlich einen beträchtlichen Teil der benachbarten KP405-Potash-Lagerstätte besitzt, die in den vergangenen Wochen und Monaten von ihren angeblichen Besitzern als “Tier One”-Entdeckung propagiert wurde, die “massiv” und “ein Weltklasse-Projekt” sein soll, das dazu in der Lage ist, eine langlebige und niedrig-kostige Potash-Mine zu gewährleisten.
Western Potash veröffentlichte gestern die folgende Karte, welche ihren Teilbesitz an der KP405-Lagerstätte demonstriert:
Seit unserem letzten Artikel haben wir einige Anfragen unserer Newsletter-Abonnenten erhalten mit der Frage, ob wir nicht übertrieben hätten mit unseren Aussagen, dass Rio Tinto einen “groben Schnitzer” bzw. fahrlässigen Fehler begann, als sie in die kanadische Provinz Saskatchewan einen Fuss setzten – die Heimat der grössten und reichhaltigsten Potash-Lagerstätten der Welt. Patrick Powers Interview-Aussagen auf Resourceclips.com können als Antwort genommen werden:
“So etwas ist Unternehmen schon öfters passiert, gewöhnlich aber kleineren Unternehmen, die nicht die Grösse einer Rio Tinto haben. Sie vergaßen, dass wenn ihnen in diesem Teil der Welt die Crown-Rechte gewährt wurden, sie daneben auch die Freehold-Rechte benötigen. Beide sind im Schachbrettmuster angeordnet. Es ist praktisch unmöglich, dort abzubauen, ohne mit uns eine Vereinbarung zu treffen oder uns zu übernehmen. Das sind die beiden Optionen, die sie haben. Eine andere wäre, sich zurückzuziehen.”
Selbstverständlich gibt es einen Unterschied zwischen “Crown”- und “Freehold”-Mineralrechten, jedoch macht es in diesem Fall keinen Unterschied, weil beide – gleichermaßen – seinen Besitzer mit mineralischen Rechten ermächtigen. Mit anderen Worten: Derjenige, der Crown- oder Freehold-Ländereien hält, dem gehört auch die Lagerstätte.
Der Regierungsbeamte von Saskatchewan, Doug MacKnight, bestätigte im Resourceclips.com Artikel:
“Ich wäre nicht überrasch zu hören, dass ein Potash-Unternehmen Mineral-Rechte auf einem Grundstück eines anderen Potash-Unternehmens besitzt. Als das Land erstmals besiedelt wurde bekam die Eisenbahn einen Teil der Mineralrechte, sowie die Hudson’s Bay Company und die ersten Heimstättensiedler (“homesteaders”). Im ganzen Süden von Saskatchewan befinden sich etwa 15% bis 20% der Mineralrechte in Privatbesitz, wobei diese nicht gleichmäßig verteilt sind. Insbesondere in der Gegend von Saskatchewan gibt es eine Mischung aus Crown- und Freehold-Besitz und es ist kein zusammenhängender Block. Es ist im Schachbrettmuster angeordnet. Somit würde es mich nicht im Geringsten überraschen, dass ein Unternehmen die Potash-Rechte der Crown in einem Gebiet hält, während andere Privatbesitzer eine Vielfalt an Privatrechten besitzen.”
In einem Dokument mit dem Titel “Resource Summary” beschreibt North Atlantic die KP405-Besitz-verhältnisse folgendermaßen:
“Der mineralische Besitzanspruch wurde gesichert, sowohl die Crown-Rechte als auch Vereinbarungen mit den Besitzern von mineralischen Freehold-Rechten.”
Es dürfte interessant werden zu verfolgen, ob North Atlantic seine Behauptung der KP405-Besitzverhältnisse korrigieren muss, da auch Greg Klein zu der gleichen Schlussfolgerung kam, nachdem er mit Patrick Power und Doug MacKnight sprach und beide wie folgt zitierte:
“Herr Power spekuliert darauf, dass Rio bis nach der Partnerschaft mit North Atlantic im Jahr 2011 nicht über die vermischten Besitzverhältnisse bescheid wusste. “Rio hat auf den Viertel-Abschnitten gebohrt, die sie auch besitzen, allerdings nur ein paar Meter von unseren Grundstücksanteilen entfernt.” Jedoch können die Minerale im Untergrund kaum in Viertel-Abschnitten gefördert werden, stellt Power klar. MacKnight betont, dass vermischte Besitzverhältnisse einen Abbau nicht verhindern. “Man muss sich nur mit den Besitzern einigen. Wenn man produzieren will, dann muss man auch verhandeln… In der Vergangenheit war dies auch kein Hindernis. Jeder ist daran interessiert, den Bau von Minen zu sehen.”
Indes versuchte Greg Klein Kontakt mit Rio Tinto und North Atlantic aufzunehmen, die jedoch beide nicht auf eine Interviewanfrage antworteten. Auch wir versuchten, eine Aussage von Rio Tinto einzuholen, ebenfalls ohne Erfolg. JSC Acron, ein börsengelistetes Düngemittel-Unternehmen mit einer stolzen Marktkapitalisierung von $2 Milliarden muss wohl gleichermaßen überrascht sein, dass ihr Joint-Venture Partner einen groben strategischen Fehler gemacht hat und dass KP405 ausser Kontrolle geraten ist, da Western Potash grosse Grundstücksteile still und heimlich erobert hat?
Im September 2011 strotzte North Atlantic nur so vor Selbstbewusstsein als in Interviews verkündet wurde:
“Wir glauben stark daran, dass zusammen mit der professionellen Erfahrung und den finanziellen Möglichkeiten, welche die australische Rio Tinto mit in das Projekt einfließen lässt, wir in der Lage sein werden, die nächste produzierende Mine in Kanada zu werden.”
Im Februar 2013 enthüllte North Atlantic:
“Mit dem heutigen Preis von $400 (pro Tonne) könnte man keine neue Mine (in Saskatchewan) rechtfertigen. Aber wenn man fünf Jahre vorausschaut, wenn die Mine in Produktion gehen würde, sowie die fünf Jahre danach, was der Zeitraum ist, wenn man für die Mine bezahlt, was denken Sie wo der Preis dann stehen wird? Das ist der Grund, warum man es aus strategischer Sicht über die nächsten 10 Jahre betrachten muss.”
Abschliessend wiederholen wir schlicht und ergreifend die Überschrift unserer Erstanalyse über Western Potash vom 19. Februar 2014:
“Die nächste Potash-Mine mit Weltklasse-Format”; wobei wir an dieser Stelle nochmals den O-Ton von North Atlantic im selben Atemzug betonen würden, dass Western Potash “in der Lage sein wird, die nächste produzierende Mine in Kanada zu werden.”
Aktieneinstufung von Rockstone Research Ltd.:
Unternehmen: Western Potash Corp. (WKN: A0QZLM)
Marktkapitalisierung: $131 Mio. CAD
Anlass der Studie: Update #3
Empfehlung: Kaufen (seit: 19.02.2014)
Kursziel: $1,80 CAD (unverändert)
Kursziel auf Sicht von: 12 Monate
Aktueller Kurs: $0,58 CAD
Differenz zum Kursziel: 210%
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Stephan Bogner (Dipl. Kfm.)
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Der Autor hält Aktien von Western Potash Corp. und könnte diese jederzeit wieder verkaufen, wobei weder Rockstone Research Ltd. noch der Autor von Western Potash Corp. beauftragt oder entschädigt wurde, diesen Inhalt zu produzieren oder zu veröffentlichen. Bitte lesen Sie den vollständigen Disclaimer in der oben erwähnten PDF und auf www.rockstone-research.com, da dies hier u.a. in keinster Weise als “Anlageberatung” zu werten ist und ein Interessenskonflikt vorherrschen könnte.