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Wochenausblick EUR/USD + Dax

Veröffentlicht am 10.09.2012, 17:17
Aktualisiert 12.03.2024, 21:32
Euro-Dollar:

Schon erstaunlich: da bringt Draghi das Erwartbare, was bereits am Vortag durchgesickert war – und der Euro startet eine massive Ralley, die am Freitag abend schließlich ihren Höhepunkt bei 1,2816 erreichte.

Klar: jetzt wird alles gut! Das scheinen zumindest die Märkte zu glauben. Dabei ist das, was die EZB angekündigt hat, im Grunde konservativ: ja, man kauft Anleihen in unbegrenztem Ausmaß (wenn nötig), will aber das Ganze wieder sterilisieren (also durch Verkäufe von anderen Anleihen aus dem Depot neutralisieren). Damit würde – so die EZB sich daran auch hält – die Bilanz der Notenbank nicht weiter aufgebläht, ganz im Gegensatz zu den Vorjahren: zwischen 2007 und 2012 hat sich die Bilanz der EZB etwa verdreifacht! Dem wäre jetzt ein Riegel vorgeschoben, sodaß die EZB eben kein weiteres Geld kreieren würde – das scheint aber bei den Kritikern in Deutschland noch nicht ganz angekommen zu sein, die nun schon eine Hyperinflation voraussagen.

Dennoch hat die Notenbank mit dieser Ankündigung den Rubikon überschritten. Indem sie auf ihre Vorrangigkeit der Schuldenrückzahlung verzichtet und gleichzeitig den Märkten versichert, in unbegrenztem Ausmaß Anleihen bis vier Jahre Laufzeit zu kaufen, entsteht für die großen Investorenfische wieder ein „Rundum-sorglos-Paket“: trades mit minimalem Risiko. Das kann auf Dauer nicht funktionieren – irgendwann muß irgendwer die Rechnung bezahlen.

Letztlich werden die Schulden ja nur umverteilt. Die Risiken wandern in die Bilanz der EZB, landen aber früher oder später wieder bei den Ländern, die die EZB finanzieren. Das ganze ist also ein Schneeballsystem, das dann in sich zusammenbricht, wenn der Glaube an Schneebälle verloren geht. Und bislang ist, historisch gesehen, noch jedes Schneeballsystem mittel- und langfristig gescheitert. Aber diesmal ist alles sicher gaaanz anders…

Mit Etablierung des Schneeballsystems auf „höherer Ebene“ durch die EZB ist wieder Risikoappetit angesagt. Selbst wenn die Fed den Märkten diese Woche die Droge Liquidität verweigern sollte, dürften die Rückschläge für EUR/USD begrenzt bleiben. Der nächste Widerstand für die Gemeinschaftswährung wartet bei 1,2820/30, dann in der Zone 1,2980-1,3020. Auf der Unterseite liegt die relevante Unterstützung jetzt bei 1,2630.


Dax:

Nachdem der Dax wochenlang in der range 6870-7106 handelte, brachte die Pressekonferenz Draghis den Ausbruch zur Oberseite. Wenn der Onkel aus Rom unbegrenzte Liquidität verspricht, freut sich die Finanzbranche. Kein Zufall, dass es die Finanzwerte sind, die die Indizes nach oben ziehen…

Da spielen dann fundamentale Faktoren keine Rolle mehr. Schlechte US-Arbeitsmarktdaten – kein Problem, dann macht die Fed eben QE3. China landet immer härter – dann wird die People´s Bank of China stimulieren. Das tut die chinesische Regierung bereits mit dem Vorhaben, in die Infrastruktur zu investieren, also U-Bahn-Bau, Straßen ins Nirwana etc. Nun kann man U-Bahnen ja durchaus gebrauchen, aber das Problem ist, dass der Bausektor im Reich der Mitte ohnehin schon überproportioniert ist (ca. 50% des BIP) und damit weiter aufgebläht wird. Um das Platzen einer Blase zu verhindern, bläst man sie am besten noch weiter auf…

Vermutlich wird die Fed am Mittwoch die Märkte mit einer windelweichen Kompromisslinie beschwichtigen. So ganz ohne Geschenk an die Märkte – das wäre schon fast unhöflich, also wird es vermutlich Versprechen geben, die Nullzinspolitik bis 2015 fortzusetzen und zusätzlich irgendwelche MBS zu kaufen. All das wird die Bullen nicht wirklich deprimieren – man verweist dann entspannt auf die Dezember-Sitzung der Fed, auf der dann – ganz fest versprochen – der große Wurf der amerikanischen Notenbank zu erwarten sei.

Wir sahen und sehen also eine Ralley mit begrenzter Intelligenz, aber viele Investoren können es sich schlichtweg nicht leisten, sie zu verpassen. Auf der Unterseite bleibt die relevante Unterstützung bei 6870/80 und dem Ausbruchsniveau bei 7100 Punkten. Auf der Oberseite warten außer der 7250-Zone kaum harte Widerstände.

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