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Wochenausblick EUR/USD + Dax

Veröffentlicht am 23.04.2013, 10:37
Euro-Dollar:


Leicht schwächer beendete EUR/USD die letzte Handelswoche. Zu Wochenbeginn attackierte die Gemeinschaftswährung den Bereich 1,32, scheiterte jedoch zweimal an dieser Marke und fiel dann mit den schwachen Aktienmärkten zurück, ohne jedoch den Bereich 1,30 aufgeben zu müssen. Ausschlaggebend für den Rücksetzer waren jedoch vorwiegend die Aussagen des Bundesbankchefs Weidmann, der weitere Zinssenkungen im Euroraum ins Spiel brachte, sollten die Konjunkturdaten Anlass dazu geben. Damit ist der Hauptopponent gegen eine weitere Lockerung der Geldpolitik, Deutschland, „umgefallen“, der Spielraum für Mario Draghi erweitert worden.

Es sind derzeit zwei Faktoren, die den Handel in EUR/USD dominieren: erstens die Diskussionen innerhalb der Fed über das Für und Wider der Anleihekäufe der Notenbank, und zweitens die Konsequenzen der neuen Geldpolitik Japans, die Gelder aus Nippon in den Euroraum lenkt.
Die Diskussionen innerhalb der Fed über Sinn oder Unsinn von QE sind für den weiteren Verlauf des Dollar – und damit auch naturgemäß für Euro-Dollar – maßgebend. Es zeigt sich, dass die amerikanische Notenbank gespalten ist zwischen Befürwortern und Gegnern, wobei die Befürworter (Bernanke, Yellen) noch am längeren Hebel sitzen. Der Ton jedenfalls zwischen den Lagern scheint recht scharf zu sein – so bezeichnete der QE-Gegner Lacker (Richmond-Fed) die Diskussionen als „robust und aktiv“, wohl eine Umschreibung dafür, dass man sich fast an die Gurgel gegangen wäre. Da Bernanke im Januar 2014 sein Amt aufgeben wird, laufen derzeit die Machtkämpfe hinter den Kulissen vermutlich mit großer Intensität, wobei die Bernanke-Anhänger versuchen, Janet Yellen als Nachfolgerin zu installieren, während den Gegnern der ultralaxen Geldpolitik noch ein charismatischer Meinungsmacher fehlt.

Der zweite Faktor ist die neue Geldpolitik Japans unter Ministerpräsident Abe und dem Gouverneur der Bank of Japan, Kuroda. Diese Geldpolitik ist noch expansiver als das, was die Fed betreibt: Verdopplung der Geldbasis, Käufe von Staatsanleihen in einem Umfang, der gemessen an der Größe der japanischen Volkswirtschaft im Vergleich zu den USA ca. dem dreifachen Volumen des QE der Fed entspricht.

Die absehbare weiter Abwertung des Yen zwingt viele japanische Pensionskassen, Vermögensverwalter, Geldmarktfonds und Fondsmanager zu einer Umschichtung in andere Währungen und Assets, um reale Vermögensverluste ihrer Anleger zu vermeiden. Sie kaufen daher Staatsanleihen aus der Eurozone mit noch kräftiger Rendite (Spanien, Italien etc.) und tauschen somit faktisch Yen gegen Euro.

Die Auktion spanischer Anleihen in der vergangenen Woche brachte für die Iberer so niedrige Risikoaufschläge wie seit 2010 nicht mehr, und wir gehen davon aus, dass die japanischen Großanleger erst am Beginn dieser Umschichtungen stehen. Dies sollte auch den Euro weiter unterstützen.
Charttechnisch ist nun wichtig, dass die Gemeinschaftswährung nicht unter das Tief der letzten Woche bei 1,30 fällt und demnächst das bei 1,32 gebildete Doppeltopp überwinden kann. Auf der Unterseite droht bei nachhaltigem Unterschreiten der 1,30 eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation (Kopf bei 1,32, Schultern bei 1,3130) und einem erneuten Abtauchen in Richtung der Unterstützungszone bei 1,2750.



Dax:

Eine schwache Handelswoche hingegen hat der Dax hinter sich. Schon zu Wochenbeginn zeigte der Index Schwäche und verlor in wenigen Minuten über 200 Punkte – und das ohne klar benennbare Gründe. Mit dem Abverkauf fiel der Dax unter die untere Begrenzung der ehemaligen Seitwärtsrange der ersten Monate des Jahres 2013, und auch im weiteren Verlauf der Woche konnte sich der Index nicht mehr nachhaltig von den Verlusten erholen.

Schon die Suche nach den Gründen für den Abverkauf zu Wochenbeginn zeigen die Ratlosigkeit des Marktes: da war von einer Abstufung Deutschlands die Rede (die dann auch von der eher unbedeutenden Ratingagentur Egan Jones kam), auch ein „fat finger“ (falsche Ordereingabe) stand als Erklärungsmuster im Raum. Faktisch aber sind unter hohem Volumen stops gezogen worden, Folge vermutlich von gleichlaufenden Algo-Tradingmaschinen.

Der Bullen-run jedenfalls scheint erst einmal gestoppt, weil erstens die US-Konjunkturdaten weiter schwach bleiben, und zweitens, weil immer klarer wird, dass gerade global agierende US-Konzerne Schwierigkeiten bekommen (so heute sichtbar in den Zahlen von Caterpillar). Daß die Luft für die Aktienmärkte dünner wird, zeigte schon früh der amerikanische Nebenwerte-Index Russel 2000 an, der vor den US-Hauptindizes nach unten drehte und wie so oft einen zumindest kurzfristigen Trendwechsel frühzeitig signalisierte.

Dennoch: die Rettung könnte aus China und Japan kommen. Japan haben wir oben schon ausgeführt, nun kommt China noch hinzu, das in Gestalt des Notenbankchefs der Bank of China eine weitere Flexibilisierung des Yuan anpeilt und sich so weiter öffnet. Die chinesischen Aktienmärkte jedenfalls sind daraufhin aus ihrem Abwärtstrend ausgebrochen, und das könnte auch ein unterstützender Faktor für Europa und die USA werden.
Charttechnisch hat sich die Ausgangslage für den Dax mit der Schwäche der letzten Handelswoche naturgemäß verschlechtert. Im Grunde ist nun einige Luft nach unten, da die nächste wirklich harte Unterstützung erst im Bereich der 7000er-Marke wartet.

Hinweis in eigener Sache: Der nächste Wochenausblick wird ca. Mitte Mai erscheinen. Im Zuge einer Umstellung auf hochprofessionelle Medientechnik, die unseren Formaten „Videoausblick EURUSD + Dax“ und „Marktgeflüster“ eine neue völlig neue Dimension eröffnen wird, brauchen wir etwas Zeit zur Errichtung dieser Infastruktur.

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