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Yuan wertet weiter auf – Chance mit begrenztem Risiko

Veröffentlicht am 29.05.2013, 08:42
Aktualisiert 11.09.2019, 13:55
Was jetzt für ein Short-Engagement im USD/CNH spricht

Ein „Traumpaar“ können Deutschland und China werden, so verspricht der chinesische Ministerpräsident bei seinem Antrittsbesuch in Europa, welcher ihn gerade nach Deutschland führt. Aber auch bei einem „Traumpaar“ gibt es zwischenzeitlich mal Differenzen, nur sind es in diesem Falle so einige Themen, die Konfliktpotenzial bieten: Europa will aus Angst vor der chinesischen Billigkonkurrenz Strafzölle einführen, eng damit verknüpft wäre ein besserer Schutz geistigen Eigentums wünschenswert. Insgesamt erwartet das Ausland eine weitere Öffnung Chinas und Reformen im Umgang mit ausländischen Unternehmen, ganz zu schweigen von der Forderung nach der Einhaltung von Menschenrechten und demokratischen Verhältnissen im Reich der Mitte.

Was das Thema Öffnung angeht, gilt das auch für die chinesische Währung, den Renminbi. Häufiger verwendet wird im täglichen Sprachgebrauch die Einheit der Währung, der Yuan. Seit fast drei Jahrzehnten ist der Yuan an den Dollar gekoppelt, die Währung darf den von der chinesischen Zentralbank festgelegten Mittelkurs zurzeit um nur maximal ein Prozent über- oder unterschreiten. Ziel dabei ist die Verhinderung einer zu starken Aufwertung der Währung.

Der Yuan wird künstlich niedrig gehalten, was dazu führt, dass chinesische Waren und Dienstleistungen aus Sicht des Auslands sehr günstig sind. Damit dass auch noch einige Zeit so bleibt, dafür sorgen die Währungshüter mit entsprechenden Interventionen am Devisenmarkt. Interessant hierbei nun, schon das siebte Mal in diesem Monat erhöhte die People’s Bank of China den Mittelkurs und legte ihn am Montag mit 6,1252 Yuan für einen US-Dollar (USD/CNH) fest. Zum Vergleich: 2005 lag dieser Mittelkurs noch bei 8,11 USD/CNH, seitdem befindet sich der Yuan in einem mehr oder weniger stabilen Aufwärtstrend, der US-Dollar verliert entsprechend an Wert.

Der Aufwärtstrend verstärkte sich in den vergangenen Monaten, seit dem Sommer vergangenen Jahres verteuerte sich der Yuan um mehr als vier Prozent. Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass ist nicht viel und es gibt spannendere Bewegungen am Devisenmarkt, aber langfristig sehe ich in einem entsprechendes Short-Engagement im USD/CNH eine attraktive Ergänzung oder Alternative mit vergleichbar geringem Risiko und nebenbei noch attraktiven Zinseinnahmen aufgrund des unterschiedlichen Zinsniveaus beider Länder.

Der Yuan ist auf dem Weg zu einer frei konvertierbaren Währung
Die Aufwertungstendenz gerade in den vergangenen Wochen ist das Ergebnis eines Umdenkungsprozesses der chinesischen Führung und damit auch der Notenbank, die langsam aber sicher eine Liberalisierung des Währungshandels anstrebt und schrittweise Maßnahmen ergreift, um das enge Korsett des Yuan zu lockern. So wurden im April Beschränkungen der Banken in Hong Kong aufgehoben, die bislang nur begrenzte Mengen der chinesischen Währung handeln durften, was den Kapitalfluss stark einschränkte. Denn Unternehmen, die Handel mit der Volksrepublik betreiben, benutzen Hong Kong als Finanzzentrum quasi als Tor auf dem Weg nach China.

Die Zahlen sprechen für sich: Schon im März, also vor der Aufhebung der Beschränkungen, sind die Transfers in der chinesischen Währung aus Geschäftsabwicklungen um 60 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen, was für eine immer stärkere Bedeutung des Yuan als internationale Handelswährung spricht. Und eine liquidere Währung sorgt auch für zunehmendes Interesse bei den Investoren und damit am Ende für eine steigende Nachfrage nach Yuan.

Einige Beobachter sehen in der schrittweisen Anhebung des Wechselkurses dagegen nur kurzfristig politisch motiviertes Handeln im Vorfeld der Reise des chinesischen Staatsoberhauptes Xi Jinping Anfang Juni in die USA, denn gerade die Amerikaner gehören zu den größten Kritikern eines künstlich niedrig gehaltenen Yuan-Kurses. Dies mag vielleicht zeitlich in den Kontext passen, aber in meinen Augen ist dies gemeinsam mit der Lockerung der Handelsbeschränkungen der Anfang eines Prozesses, den Yuan auf lange Sicht zu einer frei konvertierbaren Währung zu machen. Denn eine niedrige Währung hat nicht nur Vorteile.

Was des einen Freud’, ist des anderen Leid, ein billiger Yuan verteuert die Importe Chinas, was zu einer steigenden Inflation führt. Diese wiederum ist hinderlich auf dem Weg einer expansiven Geldpolitik, wie sie auch die chinesische Notenbank in den vergangenen Jahren betrieben hat und die sich jetzt ganz bestimmt nicht von den Amerikanern abhängen und erst Recht von den Japanern überholen lassen will.

Eine stärkere Abkühlung der Wirtschaft könnte Aufwertungsprozess bremsen
Dabei bräuchte die chinesische Wirtschaft gerade jetzt noch etwas geldpolitischen Rückenwind, denn von staatlicher Seite sind aktuell eher Töne zu vernehmen, die kurzfristige Wachstumsschübe in Form von Konjunkturprogrammen in Frage stellen. So will man die Wirtschaft richtigerweise eher sich selbst überlassen, das Wachstum soll statt von staatlicher Seite gefördert mehr und mehr von den privaten Unternehmen kommen.

Erste Erfolge sind sichtbar geworden. Im ersten Drittel des laufenden Jahres sind die Gewinne der Privatunternehmen um 18 Prozent gegenüber Vorjahr gestiegen, während die Wachstumsrate bei den Staatsbetrieben mit 2,7 Prozent sehr viel geringer war. Insgesamt stehen die Zeichen in China dennoch eher auf leicht moderaterem Wachstum, in der vergangenen Woche enttäuschte auch ein Einkaufsmanagerindex unter der Expansionsschwelle von 50 Punkten. Kühlt sich das Wachstum im Reich der Mitte allerdings weiter ab, könnte dies den Aufwertungsprozess des Yuan etwas bremsen, da damit auch die Bereitschaft der Politik, eine Aufwertung zuzulassen, sinken würde.

Solange aber die Notenbank die Hand auf dem Wechselkurs hat, verhindert dies auch stärkere Schwankungen, sowohl in die eine, aber auch in die entsprechend andere Richtung. Damit sehe ich das Risiko, auf dem falschen Fuß erwischt zu werden, als eher begrenzt an. Hingegen sehe ich die Chancen, dass der US-Dollar in den nächsten sechs bis zwölf Monaten unter die Marke von 6 Yuan abwertet, als sehr viel höher an. Ein stärkerer Yuan dürfte dann auch dazu führen, dass sich viele andere Länder noch stärker als aktuell um die Stellung Deutschlands als „Traumpartner“ Chinas bewerben werden.
USD/CNH; Tageschart; 1 Jahr

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