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Zinswende in Japan

Veröffentlicht am 20.03.2024, 13:52
Aktualisiert 20.03.2024, 15:11

Die Bank of Japan musste handeln. Sie hatte bereits seit geraumer Zeit gezögert, Massnahmen zu ergreifen. Während die US-Notenbank vor 2 Jahren einen äusserst aggressiven Zinsanhebungszyklus eingeleitet hatte, um der Inflation entgegenzuwirken, hielt die Bank of Japan als einzige Notenbank weiterhin an einem negativen Leitzins fest. Aber damit nicht genug:

Auch den Aktienmarkt und den Markt für Staatsanleihen beherrschte sie bisher fest. Im Jahr 2016 hatte die BoJ ein Regime eingeführt, das den gesamten Markt für JGBs kontrollierte, indem sie die Renditen der bestehenden Laufzeiten in einem engen Rahmen hielt und damit steuerte. Als dies nicht mehr ausreichte, um den deflationären Tendenzen entgegenzuwirken, begann sie zudem umfangreiche Käufe von ETFs durchzuführen, um die Nachfrage nach japanischen Aktien zu heben. Was zu einer Neubewertung der Vermögenswerte führte, alles mit dem Ziel, eine drohende Deflation zu verhindern.

Der Westen profitiert von der Liquidität

Die Politik der Bank of Japan erwies sich jedoch als Sackgasse. Je stärker sie den Kapitalmarkt in jeder seiner Facetten kontrollierte, desto mehr verlor der Markt an Bedeutung. Eine der wichtigsten Funktionen des Kapitalmarktes besteht darin, den Preis von Risiken und Chancen festzulegen. Durch ihre fortlaufenden Eingriffe in den Markt behinderte die BoJ jedoch diesen Mechanismen, was zu Fehlallokationen von Kapital führte: Es wurde vermehrt in die falschen Kanäle und zu den falschen Preisen gelenkt. Was durchaus Bedeutung für den Westen hat, denn:

Die Kapitalmärkte in Amerika und Europa waren bisher die Hauptnutzniesser der japanischen Geld- und Zinspolitik. Der Yen galt unter institutionellen Investoren als beliebte Finanzierungswährung. Man nahm preiswerte Kredite in Yen auf, sicherte das Risiko von Kursschwankungen ab und investierte das Kapital dann in Euro und Dollar Anlagen mit deutlich höheren Erträgen. Die Zinsentwicklung in Japan hatte also umfassende Auswirkungen auf die Kurse und Bewertungen in unseren Märkten.

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Kein Porzellan zerschlagen

Die Geld- und Zinspolitik muss wieder normalisiert werden. Ohne dabei das Porzellan zu zerschlagen. Das ist nun die grösste Herausforderung für die Bank of Japan. Das Risiko besteht darin, dass eine zu schnelle Lockerung der Restriktionen zu erheblichen Verzerrungen auf dem japanischen Kapitalmarkt führen könnte. Das grösste Einzelrisiko besteht zweifellos darin, dass die Renditen der Staatsanleihen nach Aufhebung der Kontrollen stark steigen könnten. Ein Zusammenbruch des Anleihenmarktes würde insbesondere der Regierung schaden, da sich die Kosten für den Schuldendienst durch deutlich höhere Zinsen erheblich erhöhen und somit den Staatshaushalt belasten würden. Ganz zu schweigen von der Privatwirtschaft. Die ist seit Jahrzehnten an niedrige Zinsen und kaum nennenswerte Veränderungen gewöhnt und muss sich nun anpassen. Und zwar schnell, denn:

Die Zeit läuft gegen die Bank of Japan. Eine Zinswende im Yen durchzuführen, während die EZB und die Fed bereits wieder Zinssenkungszyklen einleiten, wäre am Kapitalmarkt nur mit viel Gegenwind durchsetzbar gewesen. Von beiden Notenbanken wird erwartet, dass bereits im Sommer die ersten Zinssenkungen erfolgen werden. Frau Lagarde bestätigte dies am Mittwoch noch einmal.

Alle Augen richten sich auf den Yen

Infolgedessen sollte die Entwicklung an der japanischen Börse nach der Zinserhöhung auf 0,0 bis 0,1 % und dem Ende der Kontrolle des Anleihen- und Aktienmarktes genau beobachtet werden. Der Aktienmarkt hat die Zinswende bereits richtig eingeschätzt und sich nach fast 34 Jahren normalisiert. Der Anleihenmarkt hingegen steht unter Druck und wird voraussichtlich höhere Renditen anstreben. Die Rolle des Yen ist ungewiss, da das Verhältnis zu anderen Währungen entscheidend ist. Der Zinsvorteil des Yen hat zugenommen, während die Zinsvorteile des Euro und des US-Dollar tendenziell abnehmen. Eine Wende im Yen wird daher wahrscheinlicher, denn die Währung ist stark überverkauft.

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Mikey Fritz
Chefredakteur Zürcher Finanzbrief


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