Investing.com - Der Ölpreis ist am Montag im europäischen Handel gestiegen und zurück in die Nähe eines Achtwochenhochs gekommen, da zusehends Zuversicht herrscht, dass die Produktionskürzungen der Opec die Zunahme der Lagerbestände in den USA überkompensieren werden.
Der Aprilkontrakt auf Rohöl der Sorte US West Texas Intermediate ist bis 10:10 MEZ um 42 US-Cent oder etwa 0,8% auf 54,41 USD das Fass gestiegen. Die US-Benchmarksorte hatte am vergangenen Dienstag einen Preis von 55,03 erreicht, ein Niveau auf dem der Kurs seit dem 3. Januar nicht mehr gelegen hat.
Ansonsten verteuerte sich Brent zur Lieferung im Mai an der ICE Futures Exchange in London um 55 US-Cent oder etwa 1% auf 56,86 USD das Fass. Der globale Benchmark wurde in der vergangenen Woche zu bis zu 57,31 USD gehandelt und lag damit nur knapp unter seinem höchsten Kurs in diesem Jahr.
Die Hedgefunds-Wetten auf einen steigenden Preis sind in der letzten Woche auf ein Allzeithoch gestiegen, da die Ölexporteure in und außerhalb der Opec einen starken Start hingelegt haben, bei ihrem Versuch die Ölförderung bis Ende Juni um fast 1,8 Millionen Fass am Tag zu senken. Die umgesetzten Fördereinschnitte liegen derzeit bei 90% der geplanten Menge.
Die Opec könnte ihr Abkommen zur Senkung der Förderung nach Juli verlängern oder sogar tiefere Einschnitte vereinbaren, sollten die globalen Rohölvorräte nicht unter einen Zielwert fallen, kommentierten Quellen aus der Opec zu Beginn des Monats.
Es gibt am Markt Sorgen, dass die anhaltende Erholung der US-Schieferölproduktion die Anstrengungen der anderen führenden Ölförderländer zunichte machen könnte, das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage auf dem globalen Ölmarkt wieder herzustellen.
Daten vom Öldienstleister Baker Hughes nach, ist die Anzahl der sich in Betrieb befindenden Bohrplattformen in den USA in der letzten Woche um weitere fünf gestiegen, womit es sich um den sechsten wöchentlichen Anstieg in Folge handelt. Damit ist die Gesamtzahl auf 602 gestiegen und hat ihr höchstes Niveau seit Oktober 2015 erreicht.
Unterdessen hat die US-Energieinformationsbehörde am Donnerstag mitgeteilt, dass die Rohölvorräte in der letzten Woche um 564.000 Fass auf ein weiteres Allzeithoch gestiegen sind, was neue Sorgen über ein globales Überangebot nach sich gezogen hat.
Der Ölpreis hat sich in den vergangenen zwei Monaten in einem engen Band um die 55 USD entlang bewegt, als die Stimmung am Ölmarkt zwischen Erwartungen einer Erholung der US-Schieferölproduktion und Hoffnungen, dass die Überproduktion vielleicht durch die von den führenden Ölexporteuren angekündigten Produktionskürzungen eingedämmt werden könnte, hin und her gerissen wurde.
Unterdessen warten die Marktteilnehmer auf die neuen Wochendaten zu den US-Lagerbeständen an Rohöl und raffinierten Produktion, die am Dienstag und Mittwoch hereinkommen werden, um die Nachfrage im größten Verbraucherland der Welt einschätzen zu können.
Die Ölhändler werden unterdessen weiterhin die Erklärungen aus den führenden Ölexporteuren verfolgen, um weitere Anhaltspunkte zu bekommen, ob die Länder sich an ihre Vereinbarung zur Kürzung der Produktion in diesem Jahr halten werden.
Ansonsten sind an der Nymex die Benzinfutures zur Lieferung im April 1,9 US-Cent oder 1,1% auf 1,755 USD die Gallone gestiegen, während sich Heizöl für März um 1,5 US-Cent oder 1% auf 1,663 USD die Gallone verteuert hat.
Die Erdgasfutures mit Fälligkeit im April sanken um 10,6 US-Cent oder fast 4% auf 2,681 USD pro MBTU (Millionen British Thermal Units) ein.