Investing.com - Ölpreise klettern am Freitag im ruhigen Handel nach oben und gleichen die Verluste der Vortagessitzung aus. Ausgelöst wurde der Abstieg durch einen über den Erwartungen liegenden Bestandsaufbau beim US-Rohöl. Dennoch wird der Rohstoff durch die für 2017 geplanten Produktionskürzungen unterstützt.
Rohöl zur Lieferung im Februar an der New York Mercantile Exchange handelte um 08:14 Uhr GMT oder 04:14 Uhr ET mit 53,99 $ pro Barrel, ein Gewinn von 0,4 Prozent oder 22 Cents. Am Vortag fielen die Preise um 0,5 Prozent oder 29 US-Cents.
An der ICE Futures Exchange in London steigt Brent-Öl zur Lieferung im März um 0,5 Prozent oder 29 US-Cents und handelt mit 57,14 $ pro Barrel. Am Vortag verbuchte Brent einen Gewinn von 8 US-Cents oder 0,14 Prozent.
Am Anfang des Monats erreichten in London gehandelte Brent-Futures mit 57,89 $ den höchsten Stand seit 17 Monaten. Gefördert wurde der Anstieg durch den Optimismus hinsichtlich der geplanten Produktionskürzungen der größten Ölproduzenten.
Ausgedehnte Gewinnmitnahmen beim Dollar am Freitag unterstützen die Preise ebenfalls. Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an einem handelsgewichteten Währungskorb aus sechs anderen Hauptwährungen misst, fiel um 09:44 Uhr GMT oder 03:44 Uhr ET um 0,5 Prozent auf 102,48 und verließ damit das am 20. Dezember erreichte Hoch von 103,62.
Ein schwacher US-Dollar fördert Ölpreise, da Ölimporte für Händler aus anderen Währungsräumen damit im Preis fallen.
Die Ölpreise verbuchen in diesem Jahr den größten prozentualen Anstieg seit 2009, gefördert durch das Abkommen über Produktionskürzungen der Organisation der Erdöl exportierenden Länder und unabhängiger Produzenten.
Die Organisation der Erdöl exportierenden Länder und unabhängige Ölproduzenten, angeführt von Russland, beschlossen ab dem 1. Januar 2017 eine Drosselung der Produktion um fast 1,8 Mio. bpd. Damit soll der Preisanstieg gefördert und der Ölmarkt unterstützt werden.
Ein aus Vertretern der OPEC und Drittstaaten bestehender Ausschuss zur Beobachtung der Märkte trifft sich Aussagen des kuwaitischen Ölministers Essam Al-Marzouq zufolge am 22. Januar und könnte als ein Signal für das zukünftige Engagement der Produzenten gedeutet werden.
Einer Erhebung von Reuters am Donnerstag zufolge werden die Ölpreise bis Ende 2017 voraussichtlich bis auf 60 $ pro Barrel ansteigen. Weiterer Anstieg wird jedoch von der sehr wahrscheinlichen Erholung des US-Dollars, einer Zunahme der Förderaktivität in den USA und möglicher Nichteinhaltung der Produktionskürzungen durch die OPEC-Mitglieder verhindert.
Die Anleger warten ebenfalls auf die Plattform-Zählung von Baker Hughes.
Angaben der Öldienstleistungsgruppe Baker Hughes am vergangenen Freitag zufolge ist die Anzahl der Ölförderungsanlagen in den USA in der vergangenen Woche um 13 auf 523 angestiegen. Es ist der achte wöchentliche Anstieg in Folge auf den höchsten Stand seit einem Jahr.
Einige Analysten warnen bereits, dass die aktuelle Rally sich als kontraproduktiv erweisen könnte. Die höheren Preise kurbeln die Schieferöl-Förderaktivität in den USA an und erhöhen damit das globale Überangebot.
An der NYMEX steigt Benzin zur Lieferung im Februar um 0,23 Prozent oder 0,23 US-Cents und handelt mit 1,6793 $ pro Gallone. Heizöl steigt um 0,37 Prozent auf 1,7263 $ pro Gallone.
Erdgas zur Lieferung im Februar fällt um 0,53 Prozent oder 2,0 US-Cents und handelt mit 3,822 $ pro Million British Thermal Units.