Investing.com - Der Ölpreis ist in der ersten Handelssitzung des Jahres 2017 stark gestiegen, während die Händler die Entwicklungen rund um den bahnbrechenden Deal zwischen der Organisation Erdölexportierender Länder und mehreren nicht in der Opec organisierten Ölexporteuren zur Reduktion ihrer Fördermengen beobachten.
US-Rohöl zur Lieferung im Juli stieg an der New York Mercantile Exchange auf ein Sitzungshoch von 55,24 USD das Fass an und erreichte damit seinen höchsten Preis seit Juli 2015. Zuletzt wurde es um 10:35 MEZ zu 55,15 USD mit einem Aufschlag von 1,43 USD oder 2,7% gehandelt.
Ansonsten verteuerte sich Brent zur Lieferung im März an der ICE Futures Exchange in London um 1,43 USD oder 2,5% auf 58,24 USD das Fass, nachdem es zuvor auf ein Tageshoch von 58,38 USD gestiegen war, seinem höchsten Kurs seit Juli 2015.
Die Ölmärkte waren am Montag nach dem Neujahrsfeiertag geschlossen.
Der 1. Januar markiert das offizielle Inkrafttreten des Deals zwischen der Opec und Nicht-Opec-Ländern wie Russland vom November letzten Jahres, um die Ölförderung um fast 1,8 Millionen Fass am Tag zu senken.
Der Deal, sollte er denn umgesetzt werden, sollte das weltweite Ölangebot um etwa 2% reduzieren.
Einige Händler sind jedoch weiterhin skeptisch, ob die geplanten Einschnitte in die Produktion so substanziell ausfallen werden, wie es vom Markt derzeit erwartet wird.
Zur gleichen Zeit gibt es auch Sorgen am Markt über Produktionssteigerungen in Libyen und Nigeria, denen es im Rahmen des Opec-Deals erlaubt ist, ihre Produktion auszubauen.
Unterdessen blieben Anzeichen auf eine erhöhte Explorationstätigkeit in den USA im Fokus. Der Branchendienstleister Baker Hughes hatte am Freitagabend gemeldet, dass die Anzahl nach der Öl suchenden Bohrplattformen in den USA in der letzten Woche um 2 auf 525 gestiegen ist, ihre neunte wöchentliche Zunahme in Folge, und damit ein Niveau erreicht hat, wie es seit fast einem Jahr nicht mehr vorgekommen ist.
Einige Analysten haben gewarnt, dass die kürzliche Rallye sich selbst das Wasser abgraben könnte, da sie die US-Schieferölproduzenten ermutige, neue Reserven zu erschließen, was die globale Überversorgung verschärfen könnte.
Eine Reuters-Umfrage aus der vergangenen Woche sagte voraus, dass der Ölpreis bis Ende 2017 allmählich auf 60 USD steigen könnte. Weiteres Kurspotential wird von dem starken Dollar, einer wahrscheinlichen Erholung der US-Ölförderung und mögliche Schummeleien bei der Umsetzung des Opec-Deals gekappt.
Ansonsten haben sich an der Nymex die Benzinfutures zur Lieferung im Februar 2,5 US-Cent oder 1,5% auf 1,644 USD die Gallone verteuert, während Heizöl für Februar einen Preissprung von 3,3 US-Cent oder 1,9% auf 1,761 USD die Gallone gemacht hat.
Demgegenüber sind die Erdgasfutures zur Lieferung im Februar um 22,2 US-Cent oder 6% auf 3,502 MBTU eingebrochen, da Vorhersagen eines weniger kalten Wetters und geringerem Heizbedarf während der ersten beiden Januarwochen den Preis nach unten gezogen hat.